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Paris-Attentäter kam über Flüchtlingsroute - Durchs offene Tor

Eine zentrale und von offizieller Seite bestätigte Information geht bisher unter in den deutschen Info-Kanälen: Einer der Attentäter von Paris kam über die Flüchtlingsroute

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Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Die Ermittlungen der französischen Fahnder nach den Anschlägen von Paris haben ergeben: Einer der Bomber von Paris, Ahmed Al Mohamed, hat die französische Hauptstadt über die Flüchtlingsroute erreicht. Er kam zusammen mit Flüchtlingen aus der Türkei auf die griechische Insel Leros. Die Ermittler haben bestätigt, dass seine Fingerabdrücke mit jenen eines Mannes übereinstimmen, der Anfang Oktober über Griechenland in die Europäische Union kam. Der 1990 in Syrien geborene Attentäter soll dann über Mazedonien, Serbien, Kroatien und Österreich weitergereist sein. Der britische Guardian berichtet präzise über den Fall und dokumentiert die mutmaßliche Route des Attentäters.

Damit ist die Befürchtung zur Wahrheit geworden: Die Strategen des IS-Terrors haben die Flüchtlingsroute über Griechenland und den Balkan genutzt, um nach Europa zu kommen und dort ihre Attentate zu verüben. 

Wir haben die Lage im Griff, hat Kanzlerin Angela Merkel nur wenige Stunden vor den Schüssen und Bomben von Paris im deutschen Fernsehen gesagt. Und ihr Vizekanzler, SPD-Chef Sigmar Gabriel, behauptet: „Durch Paris darf sich in Deutschland nichts ändern.“

Es muss sich etwas ändern
 

Mit Verlaub und mit allem Respekt: Erstens beweist der Attentäter, dass die Regierung mit ihrer Politik des offenen Schlagbaums wenig im Griff hat. Zweitens muss sich natürlich etwas ändern in Deutschland, wenn sich nun erweist, dass die Flüchtlinge von Attentätern wie eine Schafherde genutzt werden, um sich unerkannt darunter zu mischen und so unbehelligt an die Ziele ihrer Anschläge zu gelangen.

Man mag nun über Markus Söder, den bayrischen Finanzminister, herfallen, wie man will, und sein Satz, natürlich sei „nicht jeder Flüchtling ein IS-Terrorist“, ist schwer missglückt. Aber Söder hat in seiner zentralen Botschaft recht, spätestens jetzt, wo sich erweist, dass ein Attentäter auf diese Weise in die EU kam: „Die Zeit der unkontrollierten und zum Teil illegalen Zuwanderung muss endlich vorbei sein.“

Es ist ein politisch untragbarer und unverantwortbarer Zustand und grotesk obendrein, wenn nach Paris die Kontrollen auf den Flughäfen verschärft und zugleich an den EU-Außengrenzen sowie an der deutschen Landesgrenze Tausende von Menschen entweder unregistriert oder aber registriert und notgedrungenerweise wegen der schieren Masse ungeprüft ins Land gelassen werden. Das müsste jedem vernunftbegabten Menschen einleuchten. Und jemandem, der einen Eid darauf geleistet hat, Schaden von seinem Land abzuwenden, erst recht.

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