Péter Vida / dpa

Freie Wähler Brandenburg - Péter Vida: Meister der Kampagne

Péter Vida ist der Fraktionsvorsitzende von BVB/Freie Wähler in Brandenburg. Es sind die Sorgen des einfachen Mittelstands, die Vida politisch aufgreift. Von CDU und SPD wird er schon als möglicher Koalitionspartner umworben.

Autoreninfo

Benjamin Lassiwe ist freier Journalist in Potsdam.

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Im Presseraum des Brandenburger Landtags stand ein alter Heizkörper. Gekreuztes, rot-weißes Flatterband klebte an dem Radiator. Dazu ein Aufkleber mit der Aufschrift: „Verbote verbieten!“ Es war die wöchentliche Pressekonferenz der kleinsten Landtagsfraktion, von BVB/Freie Wähler. Und auf dem Podium saß der Landes- und Fraktionsvorsitzende der Brandenburger Vereinigten Bürgerbewegungen/Freie Wähler, wie die Fraktion ausgeschrieben heißt: Péter Vida. 

Der 39-jährige Rechtsanwalt aus Bernau bei Berlin zog 2014 erstmals in den Landtag ein. Damals hatte der aus der SPD ausgetretene Mediziner Christoph Schulze, der zu den erbitterten Gegnern des Flughafens BER gehörte, den Wahlkreis Blankenfelde-Mahlow direkt gewonnen. Und weil es im Brandenburger Wahlrecht eine Grundmandatsklausel gibt, zogen BVB/Freie Wähler mit drei Abgeordneten in den Landtag ein – obwohl sie landesweit unter der Fünfprozenthürde geblieben waren. 

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Gerhard Lenz | Mo., 27. November 2023 - 17:13

mit wieviel Sympathie diverse Cicero-Redakteure den Freien Wählern begegnen.

Besonders deutlich war das natürlich im "Fall Aiwanger" zu beobachten.

Aber gut, in Bayern mögen die Freien Wähler dank des Bierzeltstrategen eine politische Größe sein Anderswo tendieren sie wohl eher in Richtung Splitterpartei.

In Rheinland-Pfalz z.B. sind die Freien farblos, werden kaum wahrgenommen. In Hessen landeten sie bei 3%. Im Norden sind sie weitgehend unbekannt.

Im Osten ticken die Uhren etwas anders. Da mag es vielleicht Zeitgenossen geben, die im Moment mit viel Bauchweh und noch mehr schlechtem Gewissen der rechtsextremistischen AfD ihre Stimme geben würden. Da kommen rechtskonservative Freie Wähler gerade richtig. Bis jetzt rechtsextremistischer oder rechtspopulistischer Umtriebe weitgehend unverdächtig (Ausnahme Aiwanger und ein paar "Einzelfälle"), scheinen sie als demokratische Alternative zur erfolglosen Ampel und der hoffnungslosen Merz-Union akzeptabel zu sein.

Ernst-Günther Konrad | Di., 28. November 2023 - 07:50

Das ist doch vor allem die Hauptzielrichtung. Derzeit ist sie mit 24 Sitzen nur 1 Sitz hinter der SPD. CDU 15, GRÜNE und LINKE 10% und FW 4%. Da dürften noch ganz andere strategische Gründe dahinter liegen. Stellt man den FW ein Mitregieren in Aussicht, könnte man versuchen ein paar Wechselwähler der AFD vielleicht dazu zu bringen, die FW zu wählen, weil die bislang noch als akzeptiert gelten, die AFD bislang eben nicht. Ja, man kann nie wissen, wie die FW ggfls. entscheidend sein könnten, für eine neue Regierungsbildung ohne GRÜNE/LINKE? Im Zweifel gehen die auch wieder mit den GRÜNEN.
Ich kenne weder diesen Mann noch die FW in Brandenburg, Doch sollten sich auch die FW in Brandenburg im Klaren sein. Wenn die zu unbequem werden, macht auch Herr Vida mal ganz schnell den "Hubsi". Immerhin ist er auch Ungar, dürfte Orban vielleicht nahe stehen und wie er zu verschiedenen anderen bundespolitischen Themen (Migration)steht, liest man in diesem Artikel erstmal nicht.