Greta Thunberg bei einer Demonstration für Klimaschutz vor dem Weißen Haus
Wenn Menschen nur noch um sich selber kreisen, wird Statik dynamisch / picture alliance

Die Empörungsgesellschaft - Rasender Stillstand

Längst nicht nur über die missglückte Satire eines Kinderliedes empören sich Menschen tagelang. Aber die Kontroverse ist ein Indiz für eine alarmierende Entwicklung. Eine Gesellschaft, die sich im Besitz der Wahrheit wähnt, kreist nur noch um sich selbst

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Manchmal sind es tatsächlich Petitessen, an denen sich der Zustand einer Gesellschaft am besten ablesen lässt. Zum Beispiel die alberne Darbietung eines Kinderchores: vorgeblich naive Frechheiten, Kindern politisch korrekt von Erwachsenen in den Mund gelegt. Das ist unangenehm und peinlich. Ein wirklicher Aufreger ist es aber nicht. Und dennoch baut sich eine Empörungswelle auf, die wiederum Gegenempörung provoziert. Und so kreist zumindest der medial aktive Teil unserer Gesellschaft dauerempört um sich selbst. Auch so kann man Feiertage verbringen.

In seinem zentralen Werk „Das wilde Denken“ unterscheidet der Ethnologe Claude Levi-Strauss zwischen kalten und heißen Gesellschaften. Kalte und heiße Gesellschaften unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer Haltung gegenüber dem kulturellen und technischen Wandel. Heiße Gesellschaften sind anpassungswillig und veränderungsbereit. Sie sind flexibel, innovativ und dynamisch. Entsprechend unterwerfen sie sich ihre Umwelt, erzeugen Wohlstand, soziale Ungleichheit und Differenzen. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.
Für € 1, dann 0.20/min freischalten
Maximal € 11 • Kein Abo
Zahlungsmethode verbinden
Hilfe & Support
Hier findest du einen Überblick über tiun.

Mehr lesen über

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Günter Johannsen | Sa., 4. Januar 2020 - 10:22

https://www.youtube.com/watch?v=TF-ef5gST4o
Nicht nur über ein menschenverachtendes und gesellschaftsspaltendes Lied empören sich die Menschen in unserem Land zu recht. Es geht ja weiter mit diesem Wahnsinn … und wieder sind die ÖR beteiligt: "fick die Cops - fick die Bullenschweine", singt ein Chor sehr "kunstvoll":
https://www.youtube.com/watch?v=TF-ef5gST4o
Nun ist der Ablenker "Greta" leider schon so abgenutzt, dass er nicht mehr hilfreich ist. Die Linksextremisten haben schon das Ruder übernommen, möchte man meinen!
Hamburg und Leipzig war nur der Anfang?!

Ein zugegeben dämliches Kinderliedchen wird zum Aufreger der Republik. Rechtsextremisten marschieren vor dem WDR auf. Wie leider fast schon üblich, gibt es Morddrohungen. Und in den sogenannen Sozialen Medien tobt der Cyber-Volkssturm. Die deutsche Oma, scheinbar über Nacht zum Symbol nationaler Identität erhoben, wurde durch ein paar bescheuerte Zeilen eines armseligen Liedchens in ihrer Ehre befleckt. Das schreit nach Widerstand! Sofort sind diejenigen zur Stelle, die das alberne Liedchen als Zeugnis für die fortschreitende Verrottung unserer liberalen Demokratie identifizieren. Die folgende Erregungsdiskussion erhält zunehmend surreale Züge - von den üblichen AfD-Werbern werden die rechtsextreme Pegida sowie die AfD als Opfer entfachter Erregung bezeichnet, und nicht als diejenigen, die Hetze und Hass auf die öffentlichen Plätze und in die Parlamente getragen haben. Was fehlt? Wutbürger, die sich solidarisch als "je suis Oma!" positionieren.

Günter Johannsen | Sa., 4. Januar 2020 - 10:27

Nun intoniert ein Chor ÖR schon ganz unverblümt und sehr "kunstvoll": "Fick die Cops - fick die Bullenschweine"! Auch Satire, oder verstehen wir diese Kunst nur nicht?
https://www.youtube.com/watch?v=TF-ef5gST4o
Das wäre doch mal eine Nachricht, die die Menschen interessiert und zum Aufwachen bringt.
Greta hingegen ist schon zu abgelutscht, um die Menschen noch von der Wirklichkeit abzulenken!

Wilfried Düring | Sa., 4. Januar 2020 - 18:16

Antwort auf von Günter Johannsen

Ein mörderischer Linksterrorismus beherrscht in Berlin, Leipzig und Hamburg ganze Stadtteile. AntiFAnten und Extremisten fühlen sich als Herren der Straße und der Stadt. Sie sagen und zeigen das auch ganz offen! Grafitti-Schmierereien überall. ALL COPS ARE BASTARDS (ACAB). Was heisst das? Polizisten sind keine Menschen - Gewalt ist nicht nur gerechtfertigt; sondern vor allem NORMAL. 'Spiesser' haben sich zu verkrümeln, und die Schnauze zu halten! Andernfalls macht man sie klein (brennende Privat-Autos, 'Entglasung' von Wohnung und Haus, Schlägereien, Rufmord 'böööse Rächte') und/oder im Extremfall kalt (Bsp. Augsburg).
Bei 'Konflikten' ist immer und ausschließlich die Polizei an allem Schuld.
Ich kenne keine Polizei-'Gewalt'! Ich kenne Opfer von Gewalt eines 'links'-politisierten Mobs. Ich kenne politische 'Paten' dieses Terrors - die Rechtfertiger, Verharmloser, Weißwäscher! Vgl. hierzu Kommentare zur 'Connewitzer Blutnacht' von Teilen der Linken, Grünen, SPD und 'linker' Journos.

Jürgen Keil | Sa., 4. Januar 2020 - 10:41

Eine interessanter Erklärungsversuch Herr Dr. Grau. Pluralität als Ursache? Ich wage einen Weiteren. Die "moralisch Überlegenen" haben in Politik, in den Medien, ja auch in der Kunst die Deutungshoheit, die Macht. Die links-grüne Weltsicht hat einen Trend hin zum Religiösen. Wenn das Religiöse auch die politische Macht hat, bremst es die Gesellschaft. So wirkte die Dominanz der katholischen Kirche im Mittelalter, und so ist es zu beobachten, wenn islamische Religionsströmungen die politische Macht innehaben bis in die Gegenwart. Ich habe so etwas auch schon einmal in meinem DDR- Leben erfahren. Die SED hatte mit der alternativlosen, fast religiösen Auslegung des Marxismus- Leninismus eine ähnliche bleierne Gesellschaftssituation verursacht, in welcher die Häretiker des ML verfolgt und mundtot gemacht wurden. So schlimm ist es heute noch nicht, aber erste Ähnlichkeiten sind erkennbar!

gerhard hellriegel | Sa., 4. Januar 2020 - 11:04

"Heiße Gesellschaften sind anpassungswillig und veränderungsbereit. Sie sind flexibel, innovativ und dynamisch. Entsprechend unterwerfen sie sich ihre Umwelt, erzeugen Wohlstand, soziale Ungleichheit und Differenzen."
In mindestens dem letzten jahrhundert gab es einen "globalisierungsgewinner", die menschheit. Das bevölkerungswachstum sagt es deutlich.
Und einen "globalisierungsverlierer", die natur. Aber der gewinner hat in all seiner dynamik zwei dinge vergessen: er hängt am tropf des verlierers, und mit dem kann man nicht verhandeln, weil da kein gesprächspartner ist. Jetzt wendet sich die gepriesene dynamik gegen ihn selbst, weil er sowohl unfähig als auch unwillig ist, die richtung zu ändern. Ergebnis: rat- und hilflosigkeit. Genau die im letzten satz des zitates beschriebene dynamik ist es, mit der wir nun gegen die wand rennen.

Markus Michaelis | Sa., 4. Januar 2020 - 12:00

Zitat: "dieses Innovationsgehabe erweist sich zunehmend als Fassade. Der Glaube an das permanente Einreißen überlieferter Denkmuster ist selbst zum Denkmuster erstarrt."

Das trifft es glaube ich gut. Ein Beispiel, das mich schon lange aufgeschreckt hat, ist dass man sich weltoffen wähnt, aber schon bei einer Frauke-Petry- oder gar Lucke-AFD über Grenzen kommt. Das scheint mir ein grotesker Widerspruch angesichts der Buntheit der Welt.

Ein Symbol schien mir auch, wenn Ferda Ataman auf der Integrationsgipfel-Pressekonferenz 2018, neben Angela Merkel sitzend, "zum Mitschreiben" ihre Ansichten diktiert. Erkennbar zielt das auf den Stuhl neben ihr und die breite Gesellschaft. Diese neue Dynamik und die sich an vielen Stellen auftuenden Widersprüche werden aber von der "breiten Gesellschaft" nicht aufgenommen (nicht wahrgenommen), sondern auf "ein paar Böse" projiziert (AFD, Orban etc.). Der neuen Dynamik weicht man aus. Die Widersprüche bestehen aber auch zu eigenen "Schützlingen".

Christa Wallau | Sa., 4. Januar 2020 - 12:01

Ich stimme Ihnen absolut zu, lieber Herr Grau, indem ich Sie zitiere:
"Die Dynamik ist statisch geworden.
Die Fortschrittsrhetorik altbacken.
Das Heterogene homogene Norm."

Aus letzterer, der normativen Heterogenität, heraus läßt sich n i e m a l s die Welt gestalten, sondern immer nur das Individuum bzw. seine kleine, beschränkte Umwelt.

"Die unterschiedlichen normativen Vorstellungen
verhaken zu einem rasenden Stillstand" - mit dieser Formulierung bringen Sie es auf den Punkt! Aus der selbstbezogenen Verhaktheit erwächst unsere kleinliche Empörungs-Unkultur.
Genauso ist es.

Um einer größeren Einheit, einem Volk, einer Kultur oder gar der gesamten Menschheit seinen Stempel aufdrücken zu wollen, braucht es einen dynamischen, g e m e i n s a m e n Antrieb, einen begeisterten Willen, der - wie eine Flut - ein ganzes Volk oder einen ganzen Kontinent ergreift, so wie dies in China der Fall ist. Unsere Gesellschaft dagegen ist erstarrt in ihrem hochnäsigen Individualismus.

Manfred Sonntag | Sa., 4. Januar 2020 - 14:59

Bravo, Herr Grau!
Aber wie kommen wir aus diesem Dilemma heraus? Themen gäbe es genug um es zu probieren. Wie wäre es mit einem Herrn Özdemir als Innenminister, dafür aber eine Reaktivierung modernster Kernkraft in Deutschland. Weiter könnte es gehen mit einer Bildungspolitik welche allen Kindern in unserem Land jede Entwicklungsmöglichkeit bietet. Also Spitzenleistungen- und Ergebnisse in Kindergärten, Schulen und Hochschulen. Dafür wird aber der Zuzug weiterer Migranten, außer Flüchtlingen nach der Genfer Konvention, wirksam gestoppt. Auf das Echo im Forum bin ich jetzt gespannt.

Marianne Bernstein | Sa., 4. Januar 2020 - 15:32

Ja, wir regen uns über Nichtigkeiten auf. Aber, diese Nichtigkeiten werden durch ein Kanonenfeuer von Zeitungsartikeln, online Ausgaben und Nachrichten begleitet, die den berechtigterweise betroffenen Bürger als Nazi und rechtsradikal brandmarken, weil man ihm keine eigene Meinung und erst recht keine andere Meinung zubilligen will.
Die Beispiele für diese Meinungsmanipulation ist lang und in vielen Fällen wird es nicht durchschaut, weil die Zahl der Betroffenen klein ist und sie keine Chance haben ihre Meinung genauso zu verbreiten wie eben die Mainstream-Medien.
Es wäre ein Fortschritt eine Meinung auch mal als Meinung einfach stehen zu lassen, eine Nachricht als Nachricht zu verkünden und den älteren Menschen nicht zum laufenden Problem zu erklären.

Günter Johannsen | Sa., 4. Januar 2020 - 15:33

mit Fleiß?
WDR-Intendant Tom Buhrow entschuldigt sich für „verunglücktes“ Lied:
´Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau´!
Das ist keine Entschuldigung, sondern eine Verharmlosung, während der Urheber zeitgleich noch eins drauflegt: "Richtig, eure Oma ist keine Umweltsau sondern eine Nazi-Sau".
So will ich mich nicht abspeisen lassen, denn ich zahle regelmäßig GEZ. Will aber damit nicht linksradikale Propaganda eines freien Mitarbeiters Danny H. mitfinanzieren müssen! So einfach darf sich das ein verantwortlicher Intendant nicht machen. Ich erwarte von einer Öffentlich Rechtlichen Anstalt, die vom Geld des Beitragszahlers (GEZ) lebt, seriöse Programme und seriöse Mitarbeiter, die mit den ihnen anvertrauten Kindern pädagogisch verantwortungsvoll umgeht. Ich bin entsetzt und verärgert über diese niveaulose und gesellschaftsspaltende Hetze gegen die ältere Generation. Wird jetzt absichtlich Ursache und Wirkung verdreht? Ohne linksradikale Hetze gäbe es keine Empörung!

Hallo Herr Johannsen. Der Urheber des Liedes ist ja nicht der "Schwachmat" Danny Hollek, sondern der Leiter des WDR Kinderchor & andere. Danny Hollek ist derjenige der per Twitter schrieb: "...Eure Oma war keine Umweltsau. Stimmt. Sondern eine Nazisau". Der gehört fristlos vor die Tür gesetzt!
Und kommen Sie doch mal runter. Lohnt sich doch nicht die ganze Aufregung für so eine "Lappalie" Gut. War vieleicht für den Ein oder Anderen (oder Vielen) ungebührend. Sie fanden den Beitrag nicht gut aber es muß auch mal gut sein. Wir haben doch ganz andere, schwerwiegenderer Probleme in D.
Wir sind ja mittlerweile eine "Empörungsrepublik" geworden.
Ein Alfred Tetzlaff wäre heute nach nur einer Sendung weg vom Bildschirm. Was haben wir uns doch köstlich amüsiert an der Sendung. Und dies ohne PC oder den ganzen Firlefanz.
Back to the Roots!
Salute

Roland Völkel | Sa., 4. Januar 2020 - 20:32

Antwort auf von Roland Völkel

Dieses "Lied" lief schon mal bei der Sendung „Satire Deluxe“, die am 9. November auf WDR 5 ( kann man immer noch aufrufen) ausgestrahlt wurde in einer etwas kürzeren Version.
Ausgangspunkt sind da die Worte von Greta Thunberg beim Klima-Gipfel: „We will not let you get away with it. The eyes of all future generations are upon you.“
„Die Augen der künftigen Generationen kleben auf euch.“ Kann man das so übersetzen? Das ist doch ein Aufruf, oder? Kinder bespitzeln ihre Eltern.
Ja, darauf wird’s rauslaufen. Irgendwann wenn du mit dem Auto nach Hause kommst, stehen deine Kinder bei dir in der Hofeinfahrt, wie die Zwillinge aus „Shining“, und dann machen sie so Notizen. Und dann melden sie das Ganze dann bei der „Fridays for Future“-Hotline, wo du deine nächsten Verwandten dann denunzieren kannst. Die Hotline gibt’s tatsächlich schon.
Übrigenz, Es gibt da noch den Song von den Ärzten: "Männer sind Schweine" von 1998. Fühlen wir (Männer)uns da auch angegriffen?
Times are changing
Salute

Roland Völkel | Sa., 4. Januar 2020 - 20:35

Antwort auf von Roland Völkel

Dieses "Lied" lief schon mal bei der Sendung „Satire Deluxe“, die am 9. November auf WDR 5 ( kann man immer noch aufrufen) ausgestrahlt wurde in einer etwas kürzeren Version.
Ausgangspunkt sind da die Worte von Greta Thunberg beim Klima-Gipfel: „We will not let you get away with it. The eyes of all future generations are upon you.“
„Die Augen der künftigen Generationen kleben auf euch.“ Kann man das so übersetzen? Das ist doch ein Aufruf, oder? Kinder bespitzeln ihre Eltern.
Ja, darauf wird’s rauslaufen. Irgendwann wenn du mit dem Auto nach Hause kommst, stehen deine Kinder bei dir in der Hofeinfahrt, wie die Zwillinge aus „Shining“, und dann machen sie so Notizen. Und dann melden sie das Ganze dann bei der „Fridays for Future“-Hotline, wo du deine nächsten Verwandten dann denunzieren kannst. Die Hotline gibt’s tatsächlich schon.
Übrigenz, Es gibt da noch den Song von den Ärzten: "Männer sind Schweine" von 1998. Fühlen wir (Männer)uns da auch angegriffen?
Times are changing
Salute

Wilfried Düring | So., 5. Januar 2020 - 00:22

Antwort auf von Roland Völkel

Etwas mehr als nur hohles Gewäsch muß schon kommen!
Wenn bzgl. des Hollek der zuständige Staatsanwalt mal von sich höre ließe, (Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung) und man die Kündigung mal aussprechen würde, wäre das ein Anfang.
Auch von den Chorleuten erwarte ich wenigstens eine Geste. Man könnte also ein paar Benefizkonzerte zugunsten von Pflege- und Altenheimen oder Behinderten-Einrichtungen geben (Bethel, Neinstedt, Lobetal usw.). Oder man singt vor Müttern und Großmüttern auch mal umsonst. Die Künstler sind ja sonst kreativ. Bislang haben wir vom Herrn Buhrow nur Beschwichtigungen gehört - und das zu wenig. Spürbare Konsequenzen muß es ja wohl geben ...
Übrigens: seltsamerweise häufen sich 'Morddrohungen' (statistisch) immer dann, wenn Linke und Grüne politisch schwer unter Druck stehen.
Ich werde - im Gegensatz zu anderen Leuten (Leipzig) - Gewalt niemals rechtfertigen, oder gar zur Gewalt aufrufen! Aber es fällt mir zunehmend schwerer, an diverse Zufälle zu glauben.

Günter Johannsen | Sa., 4. Januar 2020 - 15:46

"Eine Gesellschaft, die sich im Besitz der Wahrheit wähnt, kreist nur noch um sich selbst."
So sehe ich das auch, Herr Grau. Aber die grundlegende Frage ist doch: wer lenkt unser Schiff Gesellschaft überhaupt? Denn es ist mit Sicherheit nicht zufällig in schwere Gewässer geraten. Absicht? Wer behauptet, dass der Klimawandel menschengemacht ist, darf auch annehmen: die Steuerung nach links außen ist kein Zufall oder gottgewollt… ! Aber ein Schiff, das immer nur nach links gesteuert wird, dreht sich folgerichtig im Kreis - also um sich selbst. Das empfinden immer mehr denkende Menschen so und wollen das nicht mehr hinnehmen. Ein sehr kluger Mensch namens Kurt Tucholsky warnte schon früh: "Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf!"
Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, dass ein ehrlicher und kompetenter (ideologiefreier) Steuermann unser Schiff wieder übernehmen muss, sonst geht uns recht bald die saubere und menschenfreundliche Luft aus!

Ernst-Günther Konrad | Sa., 4. Januar 2020 - 17:23

Inzwischen ist die sprachliche Spirale außer Kontrolle geraten. Jeder gegen Jeden. Auf jede Aussage wird irgendwie skandaliserend und empörened reagiert. Man wartet förmlich auf "gefährliche" Halbsätze es gitatoren möglichten, die Satzaussage umzudeuten, zu verändern oder einfach Dinge hinein zu interpretieren, die gar nicht gesagt wurden. Es wäre am Journalismus und den Politiker selbst diese Spirale herunter zufahren und nicht alles und jeden zu kommentieren und auf jeden Schwachsinn zu reagieren. Promis und Politiker, halbgare Journalisten sehen ihre Chance der Profilierung gekommen. Wer die Headlines bei Focus, BILD, Spon und anderen liest, wer die "Überschriften" von Nachrichtentexten täglich analysiert stellt fest, keinerlei sprachliche Abrüstung, sondern tägliche neue "empörende" Äußerungen Hier wären gerade die Kanzlerin und Politiker gefragt, deutlich Stellung zu beziehen. Merkel aber redet und sagt nichts, der Rest übt sich selbst mit Empörung auf Twitter und anderen Medien

Norbert Heyer | So., 5. Januar 2020 - 12:03

Eigentlich har dieses dümmliche Lied eines Kinderchores vom WDR soviel Aufmerksamkeit garnicht verdient. Hier werden aber Gefühle vieler Menschen verletzt, die nicht akzeptieren wollen, das ältere Damen derartig beleidigt werden. Zumal deren „Klimavergehen“ im Regelfall viel geringer sind als die der vorgeschickten Kinder und der Hauptverantwortlichen im Hintergrund. Es geht darum, dass eine bestens ausgebildete Parteisekretärin nach der Wende eine konservative Union derartig auf links umpolen konnte und das ohne jede nennenswerte Einwände der weichgekochten
Entscheidungsträger dieser Partei. Das normale Gleichgewicht zwischen linken und rechten Sichtweisen der Politik wurde von dieser Frau bewusst und nachhaltig zerstört. Die Schuld trifft sie nicht alleine, es gab willige Jasager und schweigende „Helden“. Politische Entscheidungen sind heute „alternativlos“ und nicht mehr das Ergebnis eines hart erarbeiteten Kompromisses, womit alle leben könnten. Unsere Demokratie hat Schlagseite.