Mittlerweile lesen mehr Menschen über die russische Propaganda, als sie selbst zu konsumieren / Illustration: Eva Revolver

Cyberattacken - Angriff aus dem Irgendwo

Auch in Deutschland geht die Sorge um, Russland könnte Einfluss auf den Wahl­kampf nehmen. Doch wie berechtigt sind die Ängste vor Desinfor­mat­ion und Cyberattacken?

Autoreninfo

Simone Brunner lebt und arbeitet als freie Journalistin in Wien. Sie hat in Sankt Petersburg und in Wien Slawistik und Germanistik studiert und arbeitet seit 2009 als Journalistin mit Fokus auf Osteuropa-Themen.

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Wenn es nach so manchem Beobachter geht, beginnt der Konflikt zwischen dem Westen und Russland nicht an der Front in der Ostukraine oder an der Nato-Ostflanke. Sondern an der Borowaja-Straße 3, in einem ehemaligen Industriegebiet. Hier, im Osten Moskaus, ist das Hauptquartier des russischen Fernsehsenders RT, vormals Russia Today. Das Logo des Senders, „Question more“ („Mehr infrage stellen“), ist allgegenwärtig: Es prangt auf den parkenden Kleinbussen und sogar an der Schranke zur Einfahrt. Man wolle Geschichten erzählen, „die von den Mainstreammedien verschwiegen werden“, mit einer „russischen Perspektive auf das Weltgeschehen“, heißt es auf der Homepage.

Forum für Verschwörungstheoretiker

2005 als Russia Today gegründet, sendet RT heute auf Englisch, Arabisch und Spanisch. Webportale gibt es auch auf Deutsch und Französisch. Das Programm ist ein schillerndes Forum für Antiamerikanisten, Rechtspopulisten, Systemkritiker aller Couleur und Verschwörungstheoretiker. „Provokativ konträr“, wie es der Guardian beschrieb. Als „Agenturen der Einflussnahme und der verlogenen Propaganda“ hat es hingegen zuletzt der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnet. Der Fernsehsender hatte im französischen Wahlkampf für die Rechtspopulistin Marine Le Pen und gegen Macron Stimmung gemacht. Die russische Nachrichtenagentur Sputnik behauptete sogar, Macron sei schwul. 

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