Der „nichtbinäre“ Musiker Nemo tritt für die Schweiz an / picture alliance

Eurovision Song Contest - Europas obskure Polit-Show

Glaubt man den Regeln des Eurovision Song Contest, ist dieser unpolitisch. Das war schon immer geheuchelt. Zeit, endlich Farbe zu bekennen und sich nicht hinter der Fassade des angeblich Unpolitischen zu verschanzen.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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„Der ESC“, so heißt es in den Regeln des Eurovision Song Contest, „ist eine unpolitische Veranstaltung. Alle teilnehmenden Rundfunkanstalten einschließlich der ausrichtenden Rundfunkanstalt haben dafür Sorge zu tragen, dass innerhalb ihrer jeweiligen Delegationen und Teams alle erforderlichen Schritte unternommen werden, um sicherzustellen, dass der ESC in keinem Fall politisiert und/oder instrumentalisiert wird.“

Ist das edel gedacht? Oder naiv? Oder soll hier eine politische Agenda hinter der Fassade des angeblich Unpolitischen durchgesetzt werden? Denn eine Veranstaltung als unpolitisch zu charakterisieren, die in den 1950er Jahren aus dem Gedanken der europäischen Annäherung entstand, ist kurios. Doch man muss gar nicht in die Gründungsphase des ESC gehen, um zu erkennen, dass dieses Event alles andere als unpolitisch ist. Das Problem beginnt schon bei der Frage, wer am ESC teilnehmen darf – und wer nicht.

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Klaus Funke | Sa., 11. Mai 2024 - 12:42

Um nicht in Bedeutungslosigkeit und Clownerie zu versinken, entschloss man sich das politische Fähnchen zu hissen. So hat man immer was, um einen Aufreger zu schaffen. Dennoch ist die Show künstlerisch und von der angeblichen Botschaft her nichts weiter als ein müder Tanker. Je schriller, desto besser und ein politisches Mätzchen parat. Im letzten Jahr die Ukraine, heuer den Gasa-Krieg. Und so reibt man sich an der israelischen Sängerin. Zwar weiß ich nicht, was bei einem "Eurosong"-Wettbewerb Israel zu suchen hat. Aber mit der Landkarte hat man es ja sowieso nicht so. Was mich betrifft, das letzte Mal habe ich die Show (auszugsweise) im Mai 2010 geschaut, als Lena Meyer-Landrut ihren Auftritt hatte. Freilich Lena brachte frischen Wind, aber inzwischen ist sie im Showgeschäft verwurstet worden. Ich werde den geschmacklosen Quatsch nicht anschauen, Schöneberger hin oder her. Da ist mir meine Zeit zu schade. Klar, im Kampf um die höchste Geschmacklosigkeit liegt das Fernsehen vorn. Out!

Günter Johannsen | Sa., 11. Mai 2024 - 14:48

"Glaubt man den Regeln des Eurovision Song Contest, ist dieser unpolitisch. Das war schon immer geheuchelt."
Ja, auch hier ist es wie zu DDR-Zeiten: Politik und linXe Propaganda auf allen Ebenen, in allen Bereichen. Zum Erbrechen. Erinnert mich an das rote Transparent in einer Thüringschen Stadt - angebracht an der Friedhofsmauer: "Alle heraus zur Mai-Kundgebung!" War es Absicht, um die Genossen zu provozieren, oder Dummheit der SED-Genossen? Ich weiß es nicht!

Günter Johannsen | Sa., 11. Mai 2024 - 14:55

In jedem Film - selbst im Tatort: ein Quoten-Dunkelhäutiger, eine Lesbe oder ein Schwuler, ein/e Transe(r ... : Das nennt man Volkserziehung!
Das dumme Volk soll endlich zustimmen, dass es nicht nur zwei Geschlechter gibt:
"Angeblich soll es viel mehr als 2 Geschlechter geben. Warum gibt es dass nur den Urologen und den Gynäkologen. Wo gehen denn dann die Anderen hin? Zum Psychiater!

Gerhard Lenz | So., 12. Mai 2024 - 00:29

Antwort auf von Günter Johannsen

Würde mich interessieren. Denn wahrscheinlich treten doch beim ESC auch nur Linxe und Marxisten auf? Für Sie doch ganz bestimmt.

Urban Will | Sa., 11. Mai 2024 - 15:30

der ESC-Ausrichter korrigierten Songtexte waren ebenso politisch wie eben die Korrektur.
„Ein bisschen Frieden“ anno Tobak, der Sieg unserer blumigen Nicole, war es ebenso. Aber immerhin traten damals nur Männer und Frauen an und waren als solche erkennbar. Schon skurril, diese Welt damals…
Was wir dieses Jahr erleben werden in Richtung Israel und Russland… man kann es sich denken.
Ist mir aber wurscht, ich schau mir den Quatsch schon lange nicht mehr an.
Mögen sie also ihre Buntheit und ihr Gutsein zelebrieren, diese Lackaffen.
Mögen sexuell undefinierbare Wesen ihr „Anderssein“ zur Schau stellen.
Und sich den Applaus der Oberflächlichen einsammeln.
Die Welt geht daran ebenso wenig zugrunde, wie sie eine bessere wird.

Ingofrank | Sa., 11. Mai 2024 - 17:42

Ich habe von 68 an gut 20 Jahre in einer Amateur- Band Gitarre und Schlagzeug gespielt & gut 80% unserer Gesanstitel gesungen. Klar war die überwiegende Zahl der Titel aus Hitparade, den großen 8; Strparade oder anderen goßen West Unterhaltungssendungen.
In dieser Zeit wurden nach dem Gewinn des ESC die Siegertitel auch im Radio gespielt. Mancher Band gelang mit dem Sieg der Durchbruch (ABBA ) was aber da in den letzten Jahrzehnten dort geboten wurde hat weder etwas mit Kunst noch mit Unterhaltung zu tun.
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik

Ja, so ist es! Aber in einer Welt der Oberflächlichkeit mit verschwimmenden Normen, wo das Perverse gefeiert wird, wo man schrill und einfach dämlich daherkommt, ist es ein willkommenes Fest und da kann man dann auch seine willkommenen und geduldeten politischen Botschaften verkünden. Im Ganzen ist der ESC ein Abbild der Zeit, er zeigt, wo wir hingerutscht sind, flach, billig, pervers und grenzenlos dumm.

Kurt Kuhn | So., 12. Mai 2024 - 13:28

Antwort auf von Klaus Funke

Ich kann hier nur zweimal zustimmen (@Ingofrank und @Funke) und erlaube mir eine kleine Ergänzung über das Niveau: Wir sind musikalisch-kulturell wieder in der Steinzeit angekommen, mit ohrenbetäubendem Gekloppe, schrillem Geschrei und mit verrenktem Gezapple in zerfetzter Unterwäsche.
Nur gut, dass ich mir den Ramsch nicht anhören bzw. ansehen muss.

Man hat mir gesagt, dass nur die Beiträge aus Israel und Norwegen musikalisch wertvoll sind.

Schönen Sonntag noch!

Günter Johannsen | So., 12. Mai 2024 - 15:03

Antwort auf von Klaus Funke

so hatte ich auch die - Gott sei Dank - untergegangene DDR erlebt:
"flach, billig, pervers und grenzenlos dumm."

Jens Böhme | Sa., 11. Mai 2024 - 19:02

Der eigentlich einende, europäische Musikcontest im Gewirr des internen, europäischen Klassenkampfes. Um es besonders albern zu machen, seit 2015 ist auch Australien dabei. Ich denke, der ESC ist den Anforderungen der stärker politisierten Welt nicht mehr gewachsen. In der DDR gab es jedes Jahr das "Festival des politischen Liedes". Da durften nur linksgenehme und befreiungstriefende, politische Lieder aus aller Welt gespielt werden (u.a. Floh de Cologne, Hannes Wader, Erste Allgemeine Verunsicherung, Bots, Miriam Makeba).

Volker Huber | Sa., 11. Mai 2024 - 21:37

ist der ESC alles Mögliche, nur kein kurzweiliger Song-Wettbewerb. De facto wird hier belanglose Kommerzmusik zu einem europaweiten Großereignis aufgeblasen, das über keine kulturelle Substanz verfügt. Der Hauptzweck besteht in der medialen Verwertbarkeit, die aber die aber durch die vorder- und hintergründige Politisierung mehr und mehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Eine Veranstaltung zum Abschalten.

Gerhard Lenz | So., 12. Mai 2024 - 01:04

Da können sich die Spießer ruhig überschlagen. Wen interessiert es? Gewonnen hat nämlich?
Genau: Der Schweizer Aufreger.

Aber sollen sich die dauernörgelnden Spießer doch aufregen. Sie haben ja noch ihre deutschen Schnulzenheinis. Und wenn sie nix zu meckern haben, ist der Sonntag eh versaut. Da muss der Sonntags-Cicero schon besonders heftig über Faeser, Haldenwang oder Habeck urteilen!

Wirklich ärgerlich waren die palästinensischen Krawallos.

Klaus Funke | So., 12. Mai 2024 - 10:39

Antwort auf von Gerhard Lenz

An Ihrem Kommentar sieht man, wess Geistes Kind Sie sind. Dieser ESC ist eine künstlich aufgeblähte Geschmacklosigkeit, die man für den politischen linksgrünen Quatsch nutzt. Und dieser Schweizer, der nun "gewonnen" hat, der sich stolz als "weder noch", also als weder Mann noch Frau, bezeichnet, ist ein schwuler Clown oder einfach nur ein bunt geschmückter geiler Bock. Künstler, Sänger oder sowas ist er nicht, er ist ein Showman, dem die Show über alles geht. Insgesamt passt er aber in dieses niveaulose Theater. Wer auf sich hält als Künstler, der lässt sich dort nicht sehen. Und die politischen Attitüden sind blöde bis zum Abwinken. Das Ganze taugt nichts, und, wenn man es ablehnt, so hat das nichts mit "nörgeln" zu tun, Master Lenz, sondern einfach nur mit Geschmack und Anstand. Wer keinen hat, der findet sowas natürlich toll. Bei Ihnen steht es im Rahmen Ihrer befohlenen Befehlskette: Die Linksgrünen finden es toll - also applaudieren auch Sie. Das ist ganz einfach zu erkennen.

Wilfried Düring | So., 12. Mai 2024 - 14:04

Antwort auf von Gerhard Lenz

Die Pogrom-Täter von Malmö unterscheiden sich in nichts von den Tätern des 9. November 1938! Unter den Tätern übrigens Prominenz: die berüchtigte Prophetin des Klima-Baals; Asperger-Greta. Klima war gestern - mit 'Juden-Klatschen' kann man heute offenbar mehr Spenden-Gelder generieren.
Aber es gibt auch Ermutigungen.
Ich übernehme die folgende Worte aus der 'Jüdischen Allgemeinen':
'... Was bei der Publikumsabstimmung passierte, das glich einem »Hurricane«, der allen Hass und alle Vorurteile wegfegte. Unfassbare 323 Punkte gab es von den Menschen in Europa und Australien für Israel. ... Eine schallende Ohrfeige für die Israelhasser, die per Akklamation abgestraft wurden und ein unglaublich ermutigendes Zeichen für Israel und die Juden weltweit, ... und Balsam für die Seele von Eden Golan, die für ihren Auftritt Unerträgliches erdulden musste. ...'
-
'Wir ALLE sind Israel und Israel ist in uns allen!' (Geert Wilders; Sieger der niederländischen Parlamenswahlen vom November 2023)

Günter Johannsen | So., 12. Mai 2024 - 14:59

Antwort auf von Gerhard Lenz

Sorry, aber wie abgefuckt ist das denn? Nur weil er eine andere Orientierung hat, hält sich der Arme für modern? Ich lach mich schlapp: Karl Marx als Visagist und Binärist? Das kannte ich noch nicht: als Friseur hatte ich Marx ja schon am eigenen Leib erlebt, als mir die Stasi 1968 meine schönen langen Haare im Stasiknast runterschnitt, weil die eine Mode des Klassenfeindes waren. Nun hat Marx einen neuen Job: Visagist mit lila Haaren und: ... der rote Bart ist ab. Der ist jetzt grün!

Ernst-Günther Konrad | So., 12. Mai 2024 - 09:37

jedenfalls für mich. Und es ist völlig richtig, diese Veranstaltung ist und war schon immer politisch und nie anders, egal was deren Statuten behaupten. Ich habe mir sie seit Jahrzehnten schon nicht mehr angeschaut. Und welch Wunder. Wer hat wohl gewonnen? Natürlich der "nichtbinäre" Sänger aus der "neutralen" Schweiz. Und die Deutschen durften diesmal den 12. Platz belegen, damit sie weiterhin ordentlich Geld in diese Pseudoveranstaltung pumpen.

Martin | So., 12. Mai 2024 - 10:21

Am schlimmsten war der Auftritt all dieses antisemitischen, israelhassenden Pöbels vor der Veranstaltung. Vorneweg die miese kleine Antisemitin, die zuvor von der linken Presse, Merkel und guterrez gehypte wurde. Merkwürdig, dass das für einige eine neue Erkenntnis ist. Aber wie auch die gewalttätigen Proteste gegen Tesla zeigen: die klimabewegung war nie etwas anderes als eine linksradikale, kapitlismusfeindliche Ideologie. Gut, dass es nun für jeden offensichtlich wird.
Ansonsten: wen diese musikrichtung interessiert, dem sei es auch vergönnt. Und auch wenn der Sieger von seinem kostüm her an ein singendes erdbeerbaizer erinnert, so war der Sieg rein musikalisch verdient. Die Verkleidungen vieler Interpreten erinnern aber mehr an Karneval. Na wems gefällt.

Naumanna | So., 12. Mai 2024 - 10:46

Ja, es ist wahr - leider sind alle Kunstwettbewerbe nur noch politisch aufgestellt. Das geht bis zum OSCAR ... Vielfalt muss der Einfalt weichen ... Und mit Politik ist Political Correctness gemeint ... also total langweilig ... ziemlich schade. Ob das jemals anders war? Nur in Übergangszeiten, wo keiner so richtig aufgepasst hat ...

Stefan W. | So., 12. Mai 2024 - 11:25

Auch die 12 Punkte der deutschen Zuschauerschaft für Israel waren zumindest ein teilweise nicht-musikalisches Statement. Und es brachte die vielen Hundert Judenhasser im Saal zu Wutgebrüll, so dass man es trotz eigentlich verbotenem Buhrufe-Filter hören. konnte.

Diese 12 Punkte sagen uns eines: Es gibt eine große Gruppe Deutscher, die aus dem Holocaust gelernt haben und sogar Juden die Teilhabe und einen Sieg beim ESC gönnen.

Diese 12 Punkte sagen dt. Juden besser als jede Demo: Es gibt hier nicht nur die lauten Judenfeinde, nicht nur die vielen schein-intellektuellen Antisemiten an den Unis, sondern auch viele, die uns als Menschen akzeptieren - und notfalls vielleicht sogar zu uns stehen.

Ich befürchte, hoffe aber nicht, dass diese 12 Punkte einmal in den Geschichtsbüchern stehen als: "2024 gab es auch noch offene Unterstützung für Juden."

Joachim Baumeister | So., 12. Mai 2024 - 11:33

Man muss immer wieder feststellen, dass die Songs beim ESC bis auf wenige Ausnahmen keinen internationale Erfolg haben. Auch fast alle Interpreten verschwinden nach ihrem Auftritt in der Versenkung. Der diesjährige Beitrag spiegelt den derzeitigen ziemlich nervigen Trend wider, Queer, Trans, etc. als großes Thema. Also wieder Minderheitenhype. Dass diese Ideologen nicht begreifen, dass sie mit dieser ständigen Indoktrination auch Hass schüren.