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Von wegen exklusiv. Champagner wird millionenfach produziert / dpa

Schaumwein zu Silvester - Muss es Champagner sein?

Muss es zu Silvester unbedingt Champagner sein? Keineswegs, findet Rainer Balcerowiak und will den Mythos vom „exklusiven, besonderen Genuss“ beim Verzehr dieses Schaumweins ein wenig demontieren.

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Auch für die Lebensmittelbranche sind die beiden großen Feste des Jahresendes extreme Umsatzbooster. Vor allem das gehobene Segment, bei dem es um Luxus und Genuss geht, boomt kräftig. Weihnachten mit seinen (in diesem Jahr oftmals nicht ganz so üppigen) Festtagsmenüs haben wir hinter uns, aber Silvester naht mit Riesenschritten. Und da gilt für viele Menschen auch in Deutschland: Um Mitternacht (auch davor oder danach) muss es einfach mal Champagner sein.

Von wegen „exklusiv“

Warum eigentlich? Mit der vermeintlichen Exklusivität dieses Schaumweins aus dem Nordosten Frankreichs ist es jedenfalls schon lange vorbei. In den Spitzenjahren des bald vergangenen Jahrzehnts wurden mehr als 300 Millionen Flaschen pro Jahr produziert. Alleine beim berühmten Branchenprimus Moët & Chandon waren es zeitweilig rund 70 Millionen Flaschen. Auch die inzwischen auf geschätzte 1,5 Milliarden Flaschen angewachsenen Lagerbestände sorgen nicht gerade für gute Laune in der Branche. Derzeit versuchen die Produzenten in einer konzertierten Aktion die Produktion drastisch zu drosseln, um den Preisverfall zu stoppen und den Nimbus der Exklusivität zu retten.

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gabriele bondzio | Mi., 30. Dezember 2020 - 16:47

Nun, Herr Balcerowiak, es ist immer noch üblich. Das so ziemlich alles was früher oder heute in gehobenen Kreisen, gegessen und getrunken wurde, den Titel "exklusiv" verliehen bekam.
Ich bin da eher geschmacklich bei den Rot-und Roséweinen heimisch.
Peter Sirius goss es in die Worte:

Die Liebe und der Champagner gleichen sich in vielem, –
auch im Katzenjammer, wenn die Qualität nicht gut war.

Guten Rutsch!

Heidemarie Heim | Mi., 30. Dezember 2020 - 18:08

Für mich nur mit dem größten aller Frevel, nämlich der Zugabe von O-Saft (ohne Fruchtfleischinhalte;) zu genießen. Zum Entsetzen der mich umgebenden
Genießer habe ich das auch schon mal bei einem angeblich schweineteuren Franzosen gebracht bevor ich an gefühlter Staublunge dahinschied. So ergeht es mir zum neuerlichen Grausen der Gourmets auch mit Kaviar oder den Edelschalentieren, denen hoffentlich richtig der Darm entfernt wurde;). Mit anderen Worten, als so geouteter Genuss-Trampel dürfte ich hier gar nicht meinen Senf, (am liebsten einer, der die Schädeldecke wegpustet!;), dazugeben! Guten Rutsch auch Ihnen lieber Herr Balcerowiak! MfG

Hallo werte Frau Heim!

Ihre Postings gefallen mir immer sehr gut, prima!

Sekt, Champagner?
Das ist nicht nein Fall.
Ein oller irischer Kumpel sagte dazu immer "Tuntendiesel" (sorry, ein Zitat)

"Wir" werden hier einen ruhigen Jahresübergang haben.
Zu dritt, aus zwei Haushalten.
Nein, natürlich kein mondänes Menu, gar "Tuntendiesel".
Eher derb, rustikal - ein "Schädelflieger-Senf?"
Why not?
Der Löwensenf aus DÜ ist prima; soweit mir bekannt wurde Frenzel von Develey übernommen; Hauptsache die Rezeptur blieb gleich!
In Cochem/Mosel gibt es eine tolle Senfmühle!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen sowie ALLEN CICERONEN ein gutes 2021!

... et kütt wie et kütt un hätt noch immer jot jejange, gell?

Herr Balcerowiak, wie wäre mit einem Matjes-Rezept für den Neujahrstag?
Natürlich mit vortags gekochten Pellkartoffeln ...

... nach Oma Miechen Art ... na klar!

Feier, Herr Muhlack!
Achten sie auf 1,5 m. Abstand & Maske auf!
Zu Senf: Der aus DÜ ist ehe nur "Industriesenf".
Probieren sie mal den aus der historischen Senfmühle aus Monschau-allererste Sahne.
Gibt es auch als Biersenf - Moutarde de Montjoie.
Ich mache mir ebenfalls nichts aus "Tuntendiesel"-da bekomme ich sofort einen in der Birne.
Meine Frau trinkt zum Jahreswechsel Cremant aus Luxemburg. Ist nicht so elitär wie Champagner, schmeckt ihr aber besser.
"Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet" (Kennen wir nicht, brauchen wir nicht, weg damit) = soll heißen: Seid kritisch, wenn Neuerungen überhand nehmen.
Mach et jot (Herr Muhlack und all de anderen Jecken hier) ävver nit ze off = Achte auf deine Gesundheit!

Natürlich mit Orangensaft und dann darf es allerdings Mumm sein, zum Orangensaft.
Champagner ist zweifelsohne feinperliger, aber da ich eben Orangensaft dazu benötige, für mich eine unsinnige Ausgabe.
Ich feiere in gewisser Weise aber auch nie Silvester.
Für mich beginnt das Neue Jahr in der Tat gefühlt am 22. Dezember, nach der Wintersonnenwende.
Lebe ich damit eigentlich hinterm Mond oder doch eher schon auf der Erde?
in jedem Fall jedoch Ein Frohes Neues Jahr

Danke liebe Frau Sehrt-Irrek und auch Herr Muhlack für Ihre guten Wünsche! Ihnen und allen Ciceronen sowie der Redaktion ebenfalls nur das Beste zum kommenden Jahr!
PS: Hinterm Mond leben Sie, liebe Frau Sehrt-Irrek keineswegs! Eher sind Sie mit der uns umgebenden irdischen Natur und ihrem immerwährenden Kreislauf mehr verhaftet als wir;). "Es werde Licht"

Carola Schommer | Do., 31. Dezember 2020 - 07:41

werden zum Teil so minderwertige Trauben verwendet, dass dieser oft schon nach sechs Monaten einen Alterston hat, der ihn ungenießbar macht.
Einen Ruinart, Pol Roger, Tarlant oder Bollinger hingegen (alle weit unter 100 €), ziehe ich jedem Winzersekt vor. Die sind einfach lecker.
Das liegt an der Traubenkombination und die ist nunmal Geschmackssache.

helmut armbruster | Do., 31. Dezember 2020 - 08:33

Nein? Dann fahren Sie doch mal hin und Sie werden erstaunt sein wie klein diese Region ist. Viel zu klein für den gigantischen, weltweiten Bekanntheitsgrad ihres Champagners (méthode champagnoise).
An einem Tag wie heute werden Abermillionen Champagnerflaschen geöffnet und zwar auf der ganzen Welt bis in die hintersten Winkel.
Und alles kommt aus der Champagne?!?
Mit Verlaub, das klingt wie ein Mächen.

Kann es sein, dass Sie so ziemlich hinter allem eine Verschwörung und/oder Fake wittern?
Alle Jahre wieder erscheinen in diversen Zeitschriften Artikel zum Thema " Es muss nicht immer Champagner sein". Parallel zum Cicero finden sich diverse sehr ähnliche Artikel dieser Tage.
Alternative, preiswerte Empfehlung ist ein Crémant; ebenfalls Flaschengärung außerhalb der Champangeregion.

Ja, ich war schon mal da. Das offizielle Weinanbaugebiet Champagne wurde beträchtlich erweitert, auch auf Weinberge außerhalb der eigentlichen Region Champagne. Das ist nichts Ungewöhnliches, im ehemals ebenfalls legendären Anbaugebiet Chablis wurde die Rebfläche sogar verdreifacht. Die Name-Dropping-Kuh wird gemolken, bis sie umfällt. Und die einst solitäre "méthode champagnoise" ist längst Standard bei der gehobenen Schaumweinherstellung in der ganzen Welt. Das allgemeine Qualitätsversprechen hinter dem Namen Champagner (oder auch Chablis) hat sich längst in Luft aufgelöst.

Ernst-Günther Konrad | Do., 31. Dezember 2020 - 09:18

Ich habe Champagner einmal probiert. Nicht meine Sache. Wer es braucht, soll es trinken. Aber nicht jeder der in trinkt, ist damit exklusiv.
Ich wünsche allen Ciceronen einen guten Start ins Jahr 2021 und bleiben Sie alle klar im Denken.

Carola Schommer | Do., 31. Dezember 2020 - 09:31

Fahren Sie mal von Reims nach Epernay unter Einbeziehung der vielen kleinen Dörfchen mit den vielen kleinen Anbauflächen und probieren Sie sich durch. Sie werden erstaunt sein über diesen Reichtum an Geschmacksvarianten.

Alexander Mazurek | Fr., 1. Januar 2021 - 02:45

... eher den Crémant, de Loire oder de Bourgogne.