Würde die USA in einer zweiten Präsidentschaft Donald Trumps untergehen? / picture alliance / dieKLEINERT | Paolo Calleri

Die US-Wahl zwischen Gut und Böse - Im geistigen Weltbürgerkrieg

Die ganze Welt schaut in diesen Stunden auf die Vereinigten Staaten. Die US-Präsidentschaftswahl zwischen Kamala Harris und Donald Trump gilt als eine zwischen Gut und Böse. Damit hat sich der Westen aber selbst abgewählt. 

Autoreninfo

Frank Lübberding ist freier Journalist und Autor.

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Die Welt schaut auf die Vereinigten Staaten, wo ein für die beiden Präsidentschaftskandidaten mörderischer Wahlkampf zu Ende gegangen ist. Es dauert normalerweise ein Jahr – außer in diesem Jahr für Kamala Harris –, bis sich ein Kandidat von den ersten Vorwahlen bis zum Wahltag durchgesetzt hat. Es werden Milliarden Dollar in die Wahlkampagnen investiert. 

Die Kritik an diesem Verfahren ist ein altes Thema vor allem bei den Linken. Präsidentschaftswahlen galten aus dieser Perspektive als ein Wettbewerb der Reichen und Superreichen, die sich mit ihrem Geld Einfluss auf zukünftige Regierungen kaufen. Sie erinnerten immer an Unterhaltungswettbewerbe, wo wie beim Catchen zwei Gladiatoren eine Show ablieferten. 

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Hans Jürgen Wienroth | Di., 5. November 2024 - 22:12

Denselben Tenor findet man in der Sendung „Links, Rechts, Mitte“ bei Servus-TV vom letzten Sonntag. Man kommt im Grunde zum selben Schluss. Auch dort hat die Publizistin Gudula Walterskirchen beklagt, dass es in den Medien nur noch gut und böse gibt, dass im Diskurs die gegenseitigen Beschimpfungen die Argumente abgelöst haben.

Damit ist der politische Kompromiss obsolet geworden, wer eine (knappe) Mehrheit hat, bestimmt ganz autokratisch den Weg. Dazu passt, was heute sinngemäß in unserer Zeitung im Kommentar stand: Die aktuelle Koalition hat sich auf einen Vertrag geeinigt und die abzuarbeitenden Punkte darin festgeschrieben. Die sind bis zum Ende der Legislatur verbindlich, ganz gleich, was inzwischen geschieht. Sieht das der Kommentator wohl genauso, wenn man zwischendrin feststellt, dass dieser Weg in den Untergang führt?

Die geforderte Einigkeit sowohl in der EU als auch bei uns ist kein Wert an sich. Wenn man geschlossen in die falsche Richtung denkt und geht landet man trotzdem im Abseits. Unser Problem ist die Einfalt in der Pseudo-Vielfalt.

Gerhard Lenz | Di., 5. November 2024 - 22:55

außerhalb der USA etwa den Chaoten Trump ausgesucht?
Soll die "anständige Welt" einem Egomanen, der lügt, beleidigt, droht, hetzt ohne Ende und ein mindestens fragwürdiges Verhältnis zu Demokratie und Menschenrechten hat, etwa mit "Gleichmut" begegnen?
So wie so mancher Putinversteher meint, man müsse dem Kriegsverbrecher im Kreml zu Füßen liegen, weil das "große Russland" ja angeblich unbezwingbar wäre - und wir damit fast schon "natürlich" zu ewigen Vasallen werden?

Mit solchem Appeasement konnte Hitler Europa überrollen.

Sollte Trump gewinnen, könnte bei all dem Chaos und trotz steigender Kriegsgefahr in Europa - Putin wird sich freuen, wenn Trump der Ukraine die Unterstützung versagt - in der Not etwas Positives passieren: Die Europäer könnten sich enger zusammenschließen um sich gemeinsam in Wirtschaft und Politik ihrer Haut zu wehren.
Aber auch das ist nicht selbstverständlich: Man denke nur in DE an die Europa-Hasser mit ihrem D-Exit-Geschrei! Oder an den destruktiven Orban..

wieso es in den USA soviele "unanständige Wähler" gibt, die einen Egomanen, der .... , wählen?
Wenn Sie, wie für Sie üblich, einen der Hauptgründe bei dem "Kriegsverbrecher Putin" sehen, stellt sich die Frage, wo er all die Mittel herhaben soll, um die vielen rechtspopulistischen/-rechtsextremistischen u./o. russlandfreundl. Kräfte/Parteien zu unterstützen, Wahlen (Moldau, Georgien, etc.) zu beeinflussen, etc., wo doch selbst ein Putin-Vertrauter warnt: „Wenn wir so weitermachen, gehen die meisten russischen Firmen bankrott“ (Quelle: "Die Presse", Österreich). Ein "Triumph" dürfte Ihnen sicher sein: Demnächst "fällt" Hr. Sergei Chemezov, Chef der russ. Staatsholding ´Rostec`, aus dem Fenster.
Übrigens, für die BSW-Finanzierung ist ein ostdtsch. Ehepaar Putin zur Hand gegangen und hat einen Millionenbetrag gespendet. Garantiert aus trüben Quellen, denn sie gehören ja nicht zum dtsch. bzw. US-amer. Finanzadel.

Thorwald Franke | Di., 5. November 2024 - 22:55

Nein, auch vor Trump wurde dieses dumme Spiel schon gespielt. Wir erinnern uns daran, wie Barack Obama zur Lichtgestalt stilisiert wurde, und den Friedensnobelpreis bekam, nur weil er nicht George W. Bush ist. George W. Bush war dagegen der Teufel selbst. Hugo Chavez pustete symbolisch den Schwefel vom Pult des UN-Plenarsaals, als er nach Bush dort redete. Und Ronald Reagan war ja ganz "böse": Angeblich senil, und außerdem verrückt mit seinen SDI-Plänen, und dann zerlegte er noch den Ostblock, dieses "legitime Experiment" für eine bessere Welt. Nein, nein, diese Teilung existiert schon länger. Was sich in den letzten 20 Jahren geändert hat, ist dieses: CDU und FDP in Deutschland haben die Seiten gewechselt und stehen jetzt auch links. Das ist das neue. Alles andere ist gleich geblieben.

Sabine Lehmann | Mi., 6. November 2024 - 02:09

ARD und ZDF überbieten sich seit Stunden gegenseitig mit Hass & Hetze gegen den womöglich nächsten US-Präsidenten. Gäbe es in Deutschland tatsächlich noch eine funktionsfähige Judikative und Exekutive müssten noch in dieser Nacht die Bildschirme des ÖR dunkel werden und schwarz bleiben, weil man ihnen den Saft abgestellt hat. Gewaltenteilung, Demokratie war gestern, jetzt schlägt die Stunde der Aufrechten Despoten. „Demokraten“ wohin das Auge reicht:
Maischbergers, Zamperonis, Illners, Slomkas, Miosgas, Thevesensen, Dunstis, Stegners, Campingklopps Gabriel und Lichtgestalten wie Röttgers und Konsorten geben sich mit anderen Schönschwätzern, Corona-Anbetern und hochrangigen Zweibeinern mit und ohne Immatrikulationshintergrund die Klinke in die Hand, geifern mit moralischem Schaum vor dem Mund gegen Trump, dass selbst ganz normalen Trump-Kritikern die Spuke wegbleibt. Sie alle treten die Grundfeste der Demokratie mit ihren grünen Stinkefüßen u. merken nicht mal, wie erbärmlich sie sind!

Christoph Kuhlmann | Mi., 6. November 2024 - 07:12

Diese Ideologie führt zu gigantischen Sozialhaushalten durch Armutsmigration und wirtschaftlichem Niedergang durch Umweltschutz. Das fing schon bei Merkel an und hat sich in Deutschland ungebrochen fortgesetzt. Wir sind nicht besser auf diese Situation vorbereitet als beim letzten mal. Im Gegenteil.

Ingbert Jüdt | Mi., 6. November 2024 - 09:47

Die »Zeitenwende« ist vollbracht, wenn diese Erkenntnis im politischen Bewusstsein der Republik angekommen ist!

Hans Süßenguth-Großmann | Mi., 6. November 2024 - 12:40

dass in der deutschen Qualitätspresse und im örR, sowenig Kenntnis über amerikanische Meinungen und Befindlichkeiten vorhanden sind. Der einzige Politiker der EU der auf dieses Ergebnis gesetzt hat, Orban, ist das schwarze Schaf in Brüssel und er hat Recht gehabt.