Greta Thunberg am 7. Oktober 2024 in Berlin / dpa

Antisemitismus - Mit Greta für Gaza

Bei den Anti-Israel-Demonstrationen in Berlin ausgerechnet am Jahrestag des Hamas-Pogroms zeigte sich der Schulterschluss zwischen Islamisten und woken Aktivisten. Beide vereint der Hass auf alles Westliche.

Autoreninfo

Ingo Way ist Chef vom Dienst bei Cicero Online.

So erreichen Sie Ingo Way:

Der Gazastreifen liegt mitten in der deutschen Hauptstadt. Dieser Eindruck drängte sich auf, als gestern, am 7. Oktober, dem Jahrestag des Hamas-Pogroms, gleich mehrere Anti-Israel-Demonstrationen in Berlin-Kreuzberg und Neukölln mit Tausenden von Teilnehmern abgehalten wurden. Und natürlich kam es zu Gewalt. Demonstranten errichteten Barrikaden, zündeten Autoreifen an, bewarfen Polizisten mit Glasflaschen, Feuerwerkskörpern und Pflastersteinen und skandierten „Ganz Berlin hasst die Polizei“. Mittendrin: Die Fridays-for-Future-Aktivistin Greta Thunberg, für die die Klima-Apokalypse offenbar abgesagt ist und die extra aus Schweden angereist war, um in Berlin, komplett mit Palästinensertuch und rosa Corona-Maske, gegen einen herbeifantasierten israelischen „Genozid“ zu protestieren. 

Eines ist klar: Wer ausgerechnet am 7. Oktober mit Parolen wie „From the river to the sea – Palestine will be free“, „Glory to the resistance“ oder „Students for a new Intifada“ demonstrieren geht, der protestiert nicht gegen Krieg, der feiert das Massaker an 1200 Israelis – der feiert, wie Familien in ihren Häusern überfallen, wie Eltern vor ihren Kindern und Kinder vor ihren Eltern erschossen, erdolcht oder verbrannt wurden; der feiert, wie Passanten wahllos auf der Straße abgeknallt, Frauen brutal vergewaltigt und bei lebendigem Leib zersägt wurden, wie Köpfe mit Messern abgeschnitten und wie Einkaufstüten herumgetragen wurden; feiert, wie mit Schaufeln und Äxten auf halbtote Menschen eingeschlagen wurde und die Täter stolz ihre Eltern auf dem Handy anriefen, um ihnen zu berichten, wie viele Juden sie schon totgeschlagen haben; der feiert das nicht nur, sondern der will noch mehr davon, wie der Ruf nach einer „neuen Intifada“ und die Bezeichnung dieses Massakers als „Widerstand“ beweist. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns über eine konstruktive Debatte. Bitte achten Sie auf eine sachliche Diskussion. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare mit unsachlichen Inhalten zu löschen. Kommentare, die Links zu externen Webseiten enthalten, veröffentlichen wir grundsätzlich nicht. Um die Freischaltung kümmert sich die Onlineredaktion von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. Wir bitten um Geduld, sollte die Freischaltung etwas dauern. Am Wochenende werden Forumsbeiträge nur eingeschränkt veröffentlicht. Nach zwei Tagen wird die Debatte geschlossen. Wir danken für Ihr Verständnis.

Robert Hans Stein | Di., 8. Oktober 2024 - 16:08

Wäre vielleicht die angemessene Reaktion auf die Aktivitäten dieser Göre, bei der man sich wirklich fragen muss, ob die noch alle Latten am Zaun hat. Aber nein, damit würde man sie ja noch verharmlosen. Sie ist tatsächlich nur eine extreme Ausgeburt eines von linksradikalen Klugscheißern leider zu erfolgreich verbreiteten Zeitgeistes. Und richtig, den gilt es zu bekämpfen, nicht nur an den Universitäten.

Sabine Lehmann | Di., 8. Oktober 2024 - 16:08

Greta und ihren Freundinnen würde ich einen Ausflug empfehlen in eines ihrer gelobten Länder. Da wo die Scharia oberste Bürgerpflicht ist, und wo man die Burka oder den Hidjab nicht als wokes Statement oder zur Folklore trägt, sondern weil Frau es muss. Dahin, wo Frauen nichts dürfen, auch nicht sprechen. Obwohl ich Letzteres für diese Klientel wünschenswert fände, zumindest manchmal.
Und angesichts des Jahrestages 07. Oktober, der Tag des blutigen Hamas-Gemetzels, würde ich dieses Trio gerne zwangsweise an drei Stühle tackern, die Augenlider mit Tesafilm festkleben, damit sie sich nicht abwenden können, und ihnen 48 Stunden die Horror-Bilder dieses Gemetzels in Dauerschleife und Leinwandgröße vorführen. Ob Greta dann noch weiter mit ihrer dümmlich-naiven Mimik in die Kameras der Weltpresse glotzt und stoisch ihre Palästinenserfreunde verteidigt?

Wilfried Düring | Di., 8. Oktober 2024 - 16:21

Die arbeitsscheue und asperger-gestörte gescheiterte Klima-Päpstin ist wirklich der letzte Dreck.
Es wird ein schlimmes Ende mit ihr nehmen - verdientermaßen!

T.L. | Di., 8. Oktober 2024 - 16:33

Es war gestern doch eher eine Kleinveranstaltung - trotz Mädchenikone Greta und medialem Trommelwirbel.....da mussten später noch ein paar brennende Reifen her..

Markus Michaelis | Di., 8. Oktober 2024 - 16:46

Der zweite Absatz schildert drastisch den Zivilisationsbruch vom 7. Oktober - bei dem es um mehr geht, als die reine Zahl der Toten. Ich glaube aber auf keinen Fall, dass Thunberg oder die Mehrheit der Demonstranten mehr davon wollen. Es ist nicht der Zivilisationsbruch, der sie antreibt (der verschlingt am Ende alle - Opfer wie Täter wie Zuschauer).

Wenn man es auf einen Begriff bringen will, würde ich sagen, dass die Gerechtigkeit sie antreibt - eines der stärkste menschlichen (Ur)Gefühle. Das Problem mit der Gerechtigkeit ist, dass sie wie alle menschlichen (Ur)Gefühle (Mitgefühl, Hass, Angst etc.) nicht widerspruchsfrei und nicht universell ist.

Dass die Demonstranten vom Zivilisationsbruch angetrieben seien, empfinde ich als zu extrem fomuliert. Andererseits drücken extreme Formulierungen passend aus, dass unsere Gesellschaft derzeit keine gemeinsamen Sichtweisen hat.

Ich würde es in diesem Sinne vielleicht so formulieren: Wer absolute Gerechtigkeit will, wird Krieg bekommen.

Rainer Mrochen | Di., 8. Oktober 2024 - 16:48

Hauptsache die Brandmauer steht. Erst wenn diese Politclique und Angehörige persönlich betroffen wären oder, indirekt sind, -Cem Özdemir- scheint ja auf Grund der Erfahrungen seiner Tochter seine Perspektive, mindestens zum Thema Migration, neu zu überdenken, passiert wahrscheinlich etwas.
Heilsame Wirkung kommt nicht vom dumm reden; nur persönliche Erfahrung hilft scheinbar. Ob wohl Göring Eckardt die angeblichen, menschlichen "Geschenke" immer noch so gut findet? Der leidige, globale Migrationspakt ist ein einziges Desaster.

Sabine Jung | Di., 8. Oktober 2024 - 17:00

eine Bühne geboten? Ist jetzt die Klimakatastrophe wohl aus, geht es nun zum nächsten Thema. Und das in Deutschland, dem ach so freien Land, wo doch Jeder, wirklich Jeder seine Meinung frei sagen darf. Warum macht sie das nicht zu Hause in Schweden? Da geht es wohl nicht so einfach?
Und nun zum Thema, sie demonstriert doch nicht etwa gegen Israel? Das Land, welches wir uneingeschränkt unterstützen, laut unserem Bundeskanzler. Ich höre noch seine Worte.
Oh man, was geht hier nur ab, man kann solche woken ideologisch verblendeten Leute nur noch verabscheuen.
Wir hier in Deutschland haben so viele Probleme, da sollten lieber mal die Menschen auf die Straße gehen. Als eines der Probleme sind die Kriege überall auf der Welt und den damit verbundenen Folgen in unserem Land.

Reinhold Schramm | Di., 8. Oktober 2024 - 17:21

Die NS-Ideologie der jüdischen Weltverschwörung in modifizierter Neuauflage.
Der Hass gegen Juden geht so weit, dass die gut situierten bürgerlichen Ideologen auch das Verbrechen vom 7. Oktober 2023 auf dem Territorium Israels der politischen und geheimdienstlichen Aktivität Israels unterstellen.
So dient es in deren Vorstellungswelt dem zionistischen Ziel der territorialen Vertreibung der Palästinenser und der Errichtung eines Großisraels.
Auch seien die Opfer auf israelischer Seite vor allem einer Ausführung israelischer Sicherheitskräfte bei der Vertreibung der palästinensischen Kämpfer geschuldet.
So sollen auch die vorgeblich jüdischen Faschisten die Bestrebung verfolgen, über den Nahen Osten hinaus einen Weltbrand, einen dritten nuklearen Weltkrieg herbeizuführen, ein Armageddon; die Vernichtung der Menschheit.

Dieser bürgerlich-ideologisch-demagogische Wahn wird auch von (pseudo-) linken Publizisten und Autoren verfolgt . . .

Nachtrag, Teil II.

Reinhold Schramm | Di., 8. Oktober 2024 - 17:24

Dieser bürgerlich-ideologisch-demagogische Wahn wird auch von (pseudo-) linken Publizisten und Autoren verfolgt und modifiziert im Internet und in ihren Medien gepredigt.

PS: Die deutschen und europäischen Antisemiten von vor 1945 wären zu Recht ganz stolz auf ihre Enkel. Sie konnten nicht nur Wurzeln in den Köpfen schlagen. Erinnern wir uns an die deutsche NS-Studentenschaft um 1933 und in Folge. Erzielten Sie doch an den Universitäten eine breite Mehrheit – so auch unter den deutschen Akademikern, die maßgeblich am bildungspolitischen, juristischen und gesellschaftspolitischen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland beteiligt waren? 

Die antikommunistische und antisemitische Linke ist heute stärker als die politische Rechte in Deutschland und Europa. ► Zeitgleich hat der bürgerliche Antikommunismus auch die Reste des Kommunismus in Europa nach 1990 beseitigt.

Ihr Kommentar zu diesem Artikel

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.