Die neuen Hoffnungsträger der SPD? Boris Pistorius (l.) und Dietmar Woidke / dpa

Die SPD nach der Brandenburg-Wahl - Partei des kleineren Übels

75 Prozent der SPD-Wähler in Brandenburg haben die Sozialdemokraten nicht aus politischer Überzeugung gewählt, sondern um einen AfD-Sieg zu verhindern. Über ihre Chancen bei der nächsten Bundestagswahl verrät das gestrige Wahlergebnis nichts.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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Man konnte dem SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert gestern Abend förmlich ansehen, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. Während seine Partei in Thüringen und Sachsen noch fürchten musste, nicht mehr in den Landtag einzuziehen, haben Ministerpräsident Dietmar Woidke und seine Brandenburgische SPD stark zugelegt und die Wahlen knapp vor der AfD gewonnen.

Für Kühnert war klar, woran das alles liegt: am Kandidaten Woidke und einer guten Regierungsbilanz. Insbesondere beim Wirtschaftswachstum liege das Land Brandenburg bundesweit an der Spitze. Und gute Regierungsarbeit werde vom Wähler eben belohnt.

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Hans Jürgen Wienroth | Mo., 23. September 2024 - 13:13

Da ist aber das „sozialdemokratische Herz“ mit dem Autor durchgegangen. Es scheint fast so, als könne man schlechte Politik mit einem guten Kandidaten heilen. Ist diese Bevölkerung so dumm oder glaubt man es nur?

Die Verluste aller „etablierten Parteien“, die sich in ihren Zielen nur wenig unterscheiden, konzentrieren sich im Wahlergebnis auf das Verhindern der AfD, weshalb, wie der Autor richtig sagt, die Regierungspartei hinzugewinnt oder wenig verliert. Aber klappt das, wenn SPD und CDU (ohne deutl. Programmänderungen) zusammen regieren und die Alternative dazu bei Grünen oder FDP liegen soll, die in der Ampel „abgestürzt“ sind? Das sehe ich nicht. Was wäre denn ein erfolgreiches Programm und hat es bis zur Wahl Chancen auf Wirkung?

Es bleibt auch noch die Frage, ob Pistorius ein guter Kanzler wird, oder nur von den Medien als mögl. Alternative gehypt wird. Als Minister sind seine Erfolge mäßig, was auch an seiner Partei, aber auch am schlechten Durchsetzungsvermögen liegen mag.

Reinhold Schramm | Mo., 23. September 2024 - 13:18

Hass und Hetze gegen die AfD sind keine Alternative und auch keine Demokratie!

Ohne diesen massiven Missbrauch der GEZ-Medien für die Manipulation der Wahlentscheidung durch die Mehrheit der bürgerlichen Parlamentsparteien und der von ihnen beeinflussten Parteijournalisten und mit kontrollierten großen Medien wäre die AfD die stärkste Partei in Brandenburg geworden.

Die bürgerliche Demokratie wurde bei der Landtagswahl in Brandenburg außer Kraft gesetzt!
Ein undemokratischer Wahlsieg für Woidke und die SPD!

Markus Michaelis | Mo., 23. September 2024 - 13:24

Ich weiß, ich komme immer mit meiner Mitte: von 30% AfD-Wählern wollen nur 15% ihren Kandidaten als MP (Sachsen, Thüringen ähnlich), 75% wählt SPD nicht aus Überzeugung.

Für mich geht es nicht zuerst um "Nazi oder Grundwerte", für mich ist die gesellschaftliche Hautpfrage, dass die jetzige "Mitte" mit ihrer Weltsicht gegen die Wand läuft und wie wir da wieder rauskommen. Schön dazu auch Miosga gestern mit Gauck bei ca. 40:00 zum AfD-Wahlspot.

Meiner Wahrnehmung nach steht die Mitte mit Menschenrechten und GG für universelle Werte und alle Menschen - Wallstreet wie Kongo wie Palästinenser wie Kurden, einfach alle. Noch eine Wahrnehmung: ist der Rahmen fest vorgegeben (Konferenz, Urlaubshotel) verstehen sich (fast) alle Menschen prima. Wird der Rahmen selber diskutiert (Ehe, WG, Firma, Staat) ist die Regel eher das Scheitern, wenn man beliebige Menschen zusammenkippt.

Die Mitte glaubt fest daran den Rahmen für die Menschheit in der Hand zu haben. Das ist grotesk weltfremd.

Ronald Lehmann | Mo., 23. September 2024 - 13:29

& dieser Charakter wurde auch wie bei den Engländern schon immer eingehämmert

> & willst du nicht mein Bruder Untertan sein
so schlage ich dir den Schädel ein

für die wieder Erlangung der geflohenen Soldaten nach Sachsen ging sogar Wilhelm der II. ein Diehl mit Sachsen ein, die Gräfin Cosel auszuliefern

& beim letzten d. Kaiser, auch ein Wilhelm II
waren die Brandenburger diesen im VS der Berliner auch Reichstreu ergeben

& zur Weimar-braunen-roten Zeit sah es nicht anders aus

"des Brot ich ess dess Lied ich sing"

& auch 1953 oder 1989 war es still in Brandenburg
zum VS in Thüringen(Sachsen) & Sachsen

aber wie ich bereits einmal schrieb

einmal LINKS &/oder Stasi-Affin
immer links &/oder Stasi-Affin
egal welche Flagge, Orden oder Abzeichen

& ihr werdet erleben
wenn wirklich gesellschaftliche Änderungen eintreten sollten

> in Scharen kommen aus den NICHTS
& nicht aus der AFD
die neuen Wendehälse
die schon immer alles gewusst haben
& die Wahrheit gepachtet haben
wie man es besser macht 😭

Theodor Lanck | Mo., 23. September 2024 - 13:52

Warum sollte die Union, sollte Merz dazu bereit sein, als Juniorpartner bis September 2025 in die Regierung einzutreten? Verliert Scholz das Vertrauen der SPD, sollte er die Vertrauensfrage im Bundestag stellen, und dann gibt es Neuwahlen (die sind sowieso überfällig).

Und was haben alle mit Boris Pistorius? Der ist vielen unbekannt und daher eher eine Anti-Scholz-Projektionsfläche, Marke "kerniger Kommandeur". Das würde schnell verblassen, insbesondere wenn man die Gruselgestalten Kühnert und Esken nicht mit auswechselt.

Tomas Poth | Mo., 23. September 2024 - 14:02

Sie glaubten das kleinere Übel gewählt zu haben, das ist leider ein Irrglaube. Das größere Übel sitzt in den Regierungen, und das wurde nun bestärkt.

Dies ist sicher auch ein Erfolg der Medienkampagnen gegen die AfD, die meisten Wahlschafe lassen sich leider immer noch jeden rotgrünen Mist suggerieren.
Angst vor der möglichen Änderung spielt natürlich auch eine Rolle. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier.

Christa Wallau | Mo., 23. September 2024 - 14:14

lieber Herr Brodkorb, Ihrer Partei wirklich gute Ratschläge zu erteilen.
Aber ob sie darauf hört, steht auf einem anderen Blatt.
Es gibt zu Viele wie Kühnert und Eskens in dieser einstigen soliden Volkspartei - von denen mit Migrationshintergrund ganz zu schweigen, die den Total-Umbau der deutschen Gesellschaft ("Kartoffeln") vorantreiben wollen.
Jeder vernünftige Mensch müßte m. E. inzwischen begriffen haben, daß mit den GRÜNEN auf Dauer kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist und sich daher von diesen möglichst fernhalten.
Aber daß dies in der SPD auch alle so sehen, wage ich zu bezweifeln.

Es führt kein Weg daran vorbei: Wer es gut meint mit Deutschland und die AfD an einem weiteren Aufstieg hindern will, muß s o f o r t bessere Politik für die Menschen des breiten Mittelstands machen und deren Probleme ernst nehmen.
Dabei wird keine Partei daran vorbeikommen,
auch viele gute Forderungen der AfD zu übernehmen - ob es ihr paßt oder nicht.

Klaus Funke | Mo., 23. September 2024 - 14:15

Natürlich präsentiert man Genossen Pistorius mit dem Wahlsieger von Brandenburg: Der zukünftige SPD-Kanzlerkandidat mit dem Sieger von Potsdam. So sollen Bilder Geschichte machen und Wahlen beeinflussen. Ein durchsichtiges Manöver und noch dazu vom CICERO - dem Magazin für politische Kultur. Im Ganzen schäbig und durchschaubar. Nein, es soll sich nichts ändern im untergehenden Deutschland, an dessen Talfahrt die SPD einen hohen Anteil hat. Bis zur letzten Stunde lassen wir nichts weg von den alten Dogmen. Dabei ist es doch so: Die SPD gehört längst auf den Misthaufen der Geschichte. Sie ist Hauptschuldiger am Niedergang des eigenen Landes. Und sie war es in Deutschlands Geschichte immer. Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten. Sie hat in der jüngeren Geschichte als Juniorpartner der CDU die üble Politik gegen das eigene Volk mitzuvertreten. Sie hat ihr ureigenstes Klientel verloren. Und an wen? An die, die sie jetzt verbissen bekämpft - die AfD. Die SPD steht für das Ende überhaupt.

Dietmar Philipp | Mo., 23. September 2024 - 14:19

Der Untergang der Ampel ist sicher, da die 3 Beteiligten überhaupt keinen Kollektivgeist besitzen, es an Kompetenz fehlt, die VERNUNFT fehlt, ein machtbesessener Fanatismus vorliegt.
Selbst wenn den Kanzler O.S. mit Pistorius als Kanzler einsetzen würde hilft dies nicht. Pistorius schnellt Situationen unangepasst voraus und trifft basislose Entscheidungen. So einen braucht Deutschland erst recht nicht!!!

Ingofrank | Mo., 23. September 2024 - 14:31

Wie im zuvor erschienen Artikel beschrieben liegt das gute Abschneiden der SPD nicht zuletzt am „großen weißen Fleck: genannt Berlin“ wo sich das gut betuchte woke Großstadt- Milieu im vorzugsweise westlichen Teil des Berliners Vorlandes ins Brandenburger Umland verzogen hat. Und diese Schicht war und ist SPD links.
Sei’s drum, dennoch kann die AfD mit rd. 2% weniger Stimmen als die SPD und einer errungenen „Sperr- Minorität“ gut leben….. & das zu erwartende Gezerre bei den Koalitionsverhandlungen analog Thüringen & Sachsen bequem aus den Oppositionssesseln mit einer gewissen Häme verfolgen.
Die Erz- Kommunistin Wagenknecht wird sich wenn, den Einstieg in die brandenburgisch-, sächsische-, thüringische Regierung, überhaupt mehr als nur vergolden lassen.
Die Frage, mit welchem Links verdrehten Personal will Wagenknecht denn die Ministerposten ausfüllen, die ihr möglicherweise in den dunkelroten Schoß fallen ist ebenfalls offen. BSW & regieren? Ich glaub‘ nicht daran !
MfGadERep.

Stefan Jarzombek | Mo., 23. September 2024 - 14:37

Schauen wir wie er regieren will.
AfD erringt Sperrminorität
Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis erringt die AfD mehr als ein Drittel der Landtagssitze, damit hat sie eine sogenannte Sperrminorität. Damit kann sie im Landesparlament Entscheidungen und Wahlen blockieren, die eine Zweidrittelmehrheit erfordern, zum Beispiel die Wahl von Verfassungsrichtern. Auch Verfassungsänderungen sind nur mit einer solchen qualifizierten Mehrheit möglich. Vor drei Wochen hatte die AfD bereits bei der Landtagswahl in Thüringen eine Sperrminorität errungen.
Da dürfte es noch heiter werden für Woidke und Co.
Wahlsieg heißt nicht immer auch gut regieren zu können.
Thüringen hat gezeigt was die Brandmauer in Wirklichkeit bedeutet, jetzt ist offensichtlich Brandenburg genauso von ihr betroffen.
Über kurz oder lang wird sie meines Erachtens deshalb fallen.

Henri Lassalle | Mo., 23. September 2024 - 15:00

nicht viel aus. Regionalwahlen (und insbesondere Gemeindewahlen) sind zuweilen personenbezogene Präferenzwahlen, ausserdem wird hier die Mobilisierung von Wählerpentenzial sichtbar, um die AfD zu bremsen, die aber die eigentliche Gewinnerin des Ganzen ist.
Die CDU wurde abgewatscht und das ist gut so - sie weiss, weshalb.

Armin Latell | Mo., 23. September 2024 - 16:12

sagen muss aber: Sie träumen, Herr Brodkorb. Mag ja sein, dass Ihnen die spd irgendwie am Herzen liegt (kann ich zwar nicht verstehen aber....)Pistorius, der bis zum Schluss an der Duldungspflicht festgehalten hat, soll beliebt sein, gar Kanzler werden? Jeder Bundeswehrsoldat, der die spd wählt, hat sein Leben nicht mehr im Griff, genauso wie Leute, die etwas wählen, was sie nicht wollen, nur um eine andere Partei zu verhindern. Das ist keine politische Reife, das ist dem Rattenfänger von Hameln folgen. Woidke hat eben auch nicht "Charakter" gezeigt, sondern den trotzköpfige Kindskopf, wenn ihr mich nicht wählt, spiele ich nicht mehr mit euch. Der Katzenjammer, das bittere Erwachen, wird kommen.

Fritz Elvers | Mo., 23. September 2024 - 16:40

In der SPD muss jetzt aufgeräumt werden. Der geamte Vorstand muss neu gewählt werden, ohmne absurde Frauen-Parität und ohne Studienabbrecher in führenden Positionen.

Die SPD muss wieder sozialdemokratisch werden, Schutz der Sozialsysteme vor unberechtigter Massenmigration etc. pp.

Nur so lässt sich das braune Gespenst klein halten. Das sollte die Lehre aus Brandenburg sein.

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