Thierry Breton und Ursula von der Leyen / picture alliance

Thierry Bretons Abgang aus der EU-Kommission - Von der Leyens Fehlstart in die zweite Amtszeit

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron tauscht in letzter Minute seinen Kandidaten für die neue EU-Kommission aus. Das sorgt für böses Blut und beschädigt das Image von Behördenchefin Ursula von der Leyen.

Autoreninfo

Eric Bonse berichtet seit 2004 aus Brüssel über Europapolitik. Er betreibt auch den EU-Watchblog „Lost in Europe“.

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Eklat in Brüssel: Einer der wichtigsten EU-Kommissare, der Franzose Thierry Breton, wird der nächsten Kommission nicht mehr angehören. Nach einem kurzen, aber heftigen Streit mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat er am Montag seinen Rücktritt erklärt. Kurz darauf wurde der bisherige französische Außenminister Stéphane Séjourné zu seinem Nachfolger nominiert. Séjourné habe genau das richtige Profil, erklärte der Pariser Elysée-Palast. Die überraschende Auswechselung kommt zu einer für die EU kritischen Zeit. 

Am Dienstag will von der Leyen im Europaparlament in Straßburg ihr neues Team vorstellen, zu dem eigentlich auch Breton gehören sollte. Nun fehlt er auf der Liste. Sein Abgang kommt nicht nur buchstäblich in letzter Minute, er wirft auch unangenehme Fragen auf: Warum musste der mächtige Wettbewerbskommissar gehen? Wieso wechselt ihn Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron so plötzlich aus, obwohl er ihn erst im Juni für eine zweite Amtszeit nominiert hatte? Welche Rolle spielt von der Leyen bei dieser riskanten Rochade? Hat sie Macron einen Deal angeboten? Nach dem Motto: Du erhältst einen einflussreicheren Posten in Brüssel, wenn du mir im Gegenzug einen neuen Kommissar schickst.

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Karl-Heinz Weiß | Mo., 16. September 2024 - 17:22

Probleme mit dem Führungsstil der Kommissionspräsidentin : das hat geringen Neuigkeitswert. Vor allem als Verteidigungsministerin fiel dieses "Haltungsproblem" auf. Einer der wenigen Verdienste von Angela Merkel dürfte darin bestehen, sie als CDU-Kanzlerkandidatin verhindert zu haben. Und in ihrer zweiten Amtszeit dürfte sich Frau von der Leyen der bisher unübertroffenen Selbstinszenierung der deutschen Außenministerin annähern. Bisher hat es nur Herr Erdogan geschafft, sie in die zweite (Stuhl-) Reihe zu verbannen,

Maria Arenz | Mo., 16. September 2024 - 17:22

Sie zeichnete sich auch in der Ausübung ihrer deutschen Ministerämter nicht durch Souverainität im Umgang mit ihren Truppen und an Sachfragen orientierte Personalauswahl aus. Und man kann sagen, daß ihre Mißgriffe und Pannen an Häufigkeit und Schwere zunahmen, je mehr sie das Amt überfordert hat. Als Familienministerin hat sie noch eine halbwegs passable Figur gemacht aber ganz schlimm wurde es dann im Verteidigungsministerium. Sowas kommt dabei heraus, wenn Geschlecht vor Format, Kompetenz und Persönlichkeit kommt. Das zieht sie ja jetzt auch durch gnadenloses Beharren auf Quote bei der Betzung der Kommissar-Posten durch . Wie schon bei ihrer Schutzpatronin Merkel gilt: Erstklassige Leute wollen erstklassige Leute um sich, zweitklassige bevorzugen Dritt- besser noch Viertklassige. Frei nach Schiller: "Nacht muß es sein, soll'n Uschis Sterne leuchten".

Dietmar Philipp | Mo., 16. September 2024 - 17:52

ist in nahezu allen westlichen Parlamenten vorhanden, national und international.

Manfred Sonntag | Mo., 16. September 2024 - 18:22

Es ist nicht schade um diesen Totalitären. Aber was sind denn die im Beitrag genannten "mangelnden Führungsqualitäten" in Deutschland, in der EU? Die sind nicht vorhanden, denn in totalitären Systemen sind die Führungsriegen frei von jeglicher Verantwortung. Das sieht man an der von der Politik extrem geförderten Migration und seinen Folgen (z.B.: Solingen, Mannheim) aber auch das Ahrtal, der Brückeneinsturz in Dresden oder die Corona-Terrorgesetze mit der Disziplinierung "Andersdenkender". Was bei denen zählt, das ist die dekadente Ideologie der herrschenden Eliten (siehe 5 grüne Blockparteien) und die absolute Loyalität gegenüber den Auftraggebern. In diesem Fall ist es die Atlantikbrücke mit ihrem Militär & Pharmakomplex, der WEF sowie die Misanthropen Gates, Soros, Schwab u.v.a.m. Wie drückte dies der Multimilliardär Warren Buffet im Jahr 2005 so treffend aus: „Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.“.

Volker Naumann | Mo., 16. September 2024 - 18:37

Das ist alles das Ergebnis des Wirkens von A. M.
Nicht nur ihre Partei, auch das Land und nun noch die EU hat sie völlig aus der Bahn gebracht.

Und unser CDU-Kanzlerkandidat spielt immer wieder seine Rolle als Erfüllungsgehilfe.

Hoffen kann man, dass Macron ausgespielt hat.

MfG

Henri Lassalle | Mo., 16. September 2024 - 20:18

bequemer Mensch, keiner, der sich opportunistisch unterordnet, kein "joiner and sound-follower". Jemand wie er riskiert natürlich zu stören.
Der neue gilt als Getreuer Macrons, manche sagen, er sie Macrons Klon. Der 38jährige Stéphane Séjourné wird es nicht leicht haben, die Probleme sind immens.

Vielleicht soll Stéphane Séjourné nur als Platzhalter fungieren,
der "Meister" steigt dann nach Ende seiner Amtszeit ein?

MfG

Henri Lassalle | Mo., 16. September 2024 - 20:19

bequemer Mensch, keiner, der sich opportunistisch unterordnet, kein "joiner and sound-follower". Jemand wie er riskiert natürlich zu stören.
Der neue gilt als Getreuer Macrons, manche sagen, er sie Macrons Klon. Der 38jährige Stéphane Séjourné wird es nicht leicht haben, die Probleme sind immens.

manfred westphal | Mo., 16. September 2024 - 20:26

Auf Wunsch und mit viel Jubel hat Merz v.d. Leyen für die zweite Amtszeit gekürt und wählen lassen, als ein Erbe der Zeit des Merkelmurks und somit auch als Fortsetzung. Eine absolute Fehlbesetzung nach meiner Meinung.

Marija Ern | Di., 17. September 2024 - 12:45

In der Politik wundert mich nichts mehr…
V. d. Leyen sowieso nicht…
Aber das Breton ausgerechnet auf dem X etwas veröffentlicht - naja, wundert mich auch nicht…es ist nur inkonsequent!
Wieso etwas nützen was man vor 14 Tage verbieten wollte?!?