Sahra Wagenknecht
Will sich nicht zerlegen lassen: BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht / dpa

Sahra Wagenknecht im Interview - „Ich finde den Begriff ,Brandmauer‘ ziemlich dumm“

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht über die Pläne ihrer neuen Partei, über mögliche Koalitionspartner – und über die Frage, ob das nach ihr benannte Bündnis die neue SPD sein will.

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Frau Wagenknecht, 6,2 Prozent für Ihre neue Partei BSW bei der Europawahl: zufrieden? Oder wäre am Ende doch mehr drin gewesen?

Es gab überhaupt noch keine Partei, die direkt nach Ihrer Gründung bei der ersten bundesweiten Wahl über 5 Prozent geholt hat. Das war für mich die Marke, ab der ich feiere. Dass es sogar mehr als 6 Prozent waren, ist wirklich großartig.

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Karl-Heinz Weiß | Mo., 17. Juni 2024 - 07:59

Besten Dank für dieses Interview. Die Aussagen von Frau Wagenknecht im letzten Absatz stimmen hoffnungsfroh. In den anderen Parteien sind es tatsächlich immer mehr Destruktive mit viel Zeit, die die Konstruktiven nerven und wegdrängen. Jetzt bleibt nur das Problem Oskar Lafontaine mit seiner schwach ausgeprägten Impulskontrolle und seinem stark ausgeprägten Anti-Amerikanismus. Lange wird er nicht mehr im Hintergrund die Fäden ziehen.

Armin Latell | Mo., 17. Juni 2024 - 08:10

halte ich für eine eigentlich seriöse Politikerin. Allerdings hat sie, bzw. das BSW sich demaskiert, als sie sich bei dem Antrag der AfD im Bundestag, benannte kriminelle islamische Organisationen zu verbieten, der Stimme enthielt. Sie ist eben doch eine Linke, schlimmer noch, eine Marxistin. Für mich absolut unwählbar!

S. Kaiser | Mo., 17. Juni 2024 - 11:24

Antwort auf von Armin Latell

Ja, das sieht auf den 1ten Blick irritierend aus. Aber ich vermute, dass diese Entscheidung womöglich Hintergründe hat, die sich allein beim Blick auf das Abstimmungsergebnis nicht sofort erschließen. Das BSW wurde aufgefordert den Antrag abzulehnen, und hat sich aber „nur“ enthalten (Drucksache 20/11734). Wagenknecht hat aber öffentlich grundsätzl eine klare Positionierung hinsichtl dieser Thematik. Wie auch Linda Teuteberg, die sich nicht scheut, nicht allen Unsinn in ihrer Partei mitzumachen, hier aber mit ihrer Fraktion gestimmt hat. Das Statement aus der FDP hinsichtlich der Abstimmung war, dass man das Vereinsverbot nicht zu lange hinauszögern dürfe und dieses „rechtlich wasserdicht“ sein müsse. Daher vermute ich, dass nicht das Verbot als solches abgelehnt wurde, sondern nur der Weg dahin noch diskussionswürdig ist.
Wagenknecht ist sicher eine Linke im traditionellen Sinne, nur dass sie klug und nicht ins irrationale "woke" abgedriftet ist, wie viele Neu-Linke.

andere, taktische Gründe vermuten, aber wenn meine pers. Sicherheit von taktischen Erwägungen abhängt, dann können andere, wichtige Entscheidungen ja auch nur davon abhängen. WAs nützt da eine "klare Positionierung"? Die cdu hatte übrigens einen ähnlichen Antrag gestellt, bei dem sie mit ihrer Ablehnung des AfD Antrages ebenfalls gezeigt hat, was für menschenverachtende Spielchen sie treibt, dass es in Wirklichkeit überhaupt nicht um die Sache geht. Bei der fdp nicht anders. Das alles ist schon lange, lange bekannt, Gegenmaßnahmen passen einfach nicht in die Agenda der Dummland regierenden Globalisten.

Tina | Mo., 17. Juni 2024 - 23:26

Antwort auf von Armin Latell

Armin Latell, ihrem Kommentar pflichte ich bei.
Bei der Asylpolitik wird diese Partei auch nichts ändern denn hier hat die 2.Vorsitzende Amira Mohamed Ali klare Aussagen getroffen.
Hören Sie sich Reden von Frau Wagenknecht und Frau Amira Mohamed Ali an glaubt man den Ohren nicht zu trauen, dass beide in der gleichen Partei sind.
Wer Asyl beantragt, bekommt Asyl.

A. Röck (Vors. Club Voltaire,, Rationale Anti-Islam-Linke) | Di., 18. Juni 2024 - 09:31

Antwort auf von Armin Latell

I ) S. Wagenknecht wiederholt leider n i c h t , ihre Aussage vor 2 J. im B.Tag: "Alle aufnehmen, das kann ja nicht gehen" (sofort v.d. eig. Fraktion ausgebuht), wo Lady Nahles (SPD) 15 Min . zuvor fast das Gleiche gesagt hatte: "Wir können nicht alle aufnehmen"- wurde vom li- Flügel ihrer SPD sofort ausgebuht !
II) Windenergie: Keine Aussage von ihr! Ehemann Lafontaine (Der unfähigste Physiker Dtl.`s), hielt im B.T. eine 15 Min. Rede- g e g e n Windräder- aus "landschafts- ästhetischen Gründen" ! Zahlen brauchte der nicht, Seit jeher mogelte sich der irrationale Impfgegner (Mit Erfolg), mit sophistischem Geschwätz, durch die Politik! Er war pro Kohle, um die Stimmen der Kohle-Kumpels zu bekommen!
III) Windpotential in D: Inkl. 270 TWh/ Jahr = 3170 TWh! D.h., das 6,4 -fache des Verbrauchs 2021 (490 TWh); d.h.- von dem spottbilligen Windstrom, (Erzeugung zu 3,5 Ct/ kWh), ist jede Menge H2 erzeugbar, für Synth -> KEROSIN, wenn in 38 J. das Erd-ÖL zu Ende geht. 18.6.24 A.R. (ing.)

Lisa Werle | Mo., 17. Juni 2024 - 08:32

Gutes Interview, das manche der abstrusen Behauptungen über die BSW gerade rückt. Es macht tatsächlich Hoffnung, dass es eine Partei gibt, die man mit voller Überzeugung wählen könnte. Die genannten Europa-Kandidaten gefallen mir sehr. Und die Pläne für eine andere Politik in D auch. Zum Ukraine- Konflikt: Selbstverständlich muss verhandelt werden.

Norbert Heyer | Mo., 17. Juni 2024 - 09:12

In manchen Punkten stimme ich mit Frau Wagenknecht überein (Migration, Frieden in der Ukraine), aber sie ist auch eine Marxistin. Höcke ist kein Nazi, er ist dem rechten Flügel zuzurechnen. In der CDU gab es den linken Blüm und den rechten Dregger - und niemandem hat es gestört. Rechts und Nazi ist wohl schon jeder, der die Uhr am rechten Arm trägt. Die wunderbare, einmalige Brandmauer - und die CDU fällt sofort auf diesen plumpen Trick der Ampel rein. Damit sichern sich die Linken auf Dauer die Regierungsbeteiligung und langfristig den Abgang der Union. Genial, wirklich … man muss der Ampel attestieren, dass sie eine katastrophale Politiik macht, aber eine hervorragende Taktik zum dauernden Erhalt der Macht. Der Wähler hat wieder einmal das Problem, dass er wählen kann, was er will: Er bekommt seit Merkel immer wieder den gleichen Mist vorgesetzt. Das wird unsere Gesellschaft weiter spalten, den 25% der Wähler kann man nicht auf Dauer brüskieren. Das ist nur einer Demokratie unwürdig.

Volker Naumann | Mo., 17. Juni 2024 - 10:12

Wahrscheinlich ist es nur ein Ventil, das seine Funktion natürlich prima erfüllt hat, den sozusagen "Überdruck" aus dem Kessel erst mal abzulassen.

Ob im Anschluss eine langfristig tragfähige Partei daraus entsteht, wird sich noch weisen, es kann theoretisch auch wie beim einem aufgeblasenen Gummibehälter enden, dem die Luft langsam entweicht. Etwas Unruhe in die derzeitige Parteienlandschaft zu bringen, war eigentlich erforderlich, die Strukturen sind gegenwärtig zu verfestigt.

Eine Nebenwirkung dürfte das BSW wohl erreicht haben (eventuell unbeabsichtigt), das linke Lager aus Linken und SPD ist geschwächt, und das in beiden Fällen selbstverschuldet.

Die zweite Nebenwirkung ist das wiederholte "Rumgeeiere" der Union, wie soll man sich nun gegenüber dem BSW verhalten? Das bestätigt einfach nur die gegenwärtige Unklarheit der Union und auch ihre Führungsdefizite. In der Sache sollte man klar sehen, das BSW ist ganz stramm links orientiert, gegen liberal und konservativ gerichtet.

MfG

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 17. Juni 2024 - 10:26

Frau Wagenknecht ziemlich links angefangen und mich erst in jüngerer Zeit mit der modernen "Daseinsberechtigung" liberal-konservativer oder konservativer Kräfte befasst.
Ich bin ohnehin polyphon ausgerichtet und fühle mich deshalb parteipolitisch in der Bundesrepublik recht wohl, von der. wie ich sagen würde , "Überbetonung" der AfD abgesehen.
Ich weiss allerdings nicht, was man von Wählern bei einer evtl. "links-grünen" "Orientierung" der CDU durch Frau Merkel erwartet hat, zudem dies nach dem Fall der Mauer und der friedlichen Revolution gegen die SED?
Die BSW entstand evtl. wegen einer "Resurrection" der Linken auf eher DDR-Hintergrund?
Ich hatte schon immer die These, gerade weil ich Christa Wolf so verehre, dass in der DDR auch Linke befreit wurden.
Eventuell aussichtslos, aber selbst wenn nur symbolisch, so ersteht mit BSW und in der Person Frau Wagenknechts evtl. die Tradition einer undogmatischen Linken und dies vielleicht in der nie ausgeschöpften Linie Luxemburgs?
RESPEKT

Kai Hügle | Mo., 17. Juni 2024 - 11:22

Im Winter 2021/22 gab es viele, die es nicht für möglich hielten, dass Russland die Ukraine überfallen würde. Außerhalb der Querfront-Blase gab es hingegen nur sehr wenige, die sämtliche Warnungen vor einem bevorstehenden Einmarsch als „absurd“, „US-amerikanische Kriegstreiberei“ o. ä. bezeichneten. Wagenknecht gehörte dazu und erklärte noch am Vorabend der Invasion, Russland habe „faktisch kein Interesse“ an der Ukraine. Ein kritischer Journalist hätte Wagenknecht daran erinnern können/müssen. Herr Marguier zog es vor, das Framing der BSW-Vorsitzenden nicht zu beanstanden. Aber gut, man geht in „alternativen Medien“ naturgemäß eher milde um mit Vertretern von Protestparteien.

Mirko | Mo., 17. Juni 2024 - 13:02

Antwort auf von Kai Hügle

Da ist für jeden - außer bei Ihnen latürnich - im www ersichtlich, dass Fr. Wagenknecht sich zu diesem Fehler bekennt und auch diesen zugibt. (Einfach mal bei youtube suchen.)
Übrigens: Ein - für Politiker der heutigen Zeit - bemerkentswerter Zug von ihr, oder nicht?

Ihr Olaf bekennt sich höchstens zu der (fulminant gewonnenen?) Euro-Wahl seiner SPD, am 09.06. Journalisten wollten von ihm dazu eine Stellungnahme, die Antwort vom ihm war lediglich ein -> "Nö"
Klasse. Bitte weiter so.

Kai Hügle | Mo., 17. Juni 2024 - 15:09

Antwort auf von Mirko

In dem vorliegenden Interview erklärt Wagenknecht lediglich, dass sie nicht gedacht hätte, dass Putin die Ukraine überfallen und sogar versuchen würde, Kiew einzunehmen. Marguier lässt ihr das durchgehen, obwohl Wagenknecht unmittelbar vor dem russischen Einmarsch in einer Talk Show (Anne Will) erklärt hatte, Russland habe "faktisch kein Interesse" an der Ukraine - und das angesichts der Tatsache, dass Putin bereits 2014 die Krim annektiert und sog. Grüne Männchen in die Ost-Ukraine geschickt hatte. Das ist eine ganz andere Dimension von Fehleinschätzung als Putin nicht zuzutrauen, ein Nachbarland zu überfallen!
Der Boykott der Rede des ukrainischen Präsidenten ist dann der letzte Sargnagel für ihr verzweifeltes Dementi, nicht russlandfreundlich zu sein.

Urban Will | Mo., 17. Juni 2024 - 18:03

Antwort auf von Kai Hügle

sagte damals in der Will-Runde nicht, Putin hätte „faktisch kein Interesse an der Ukraine“, sondern – wenn der SPIEGEL das richtig wiedergab, ich habe die Sendung nicht gesehen – er hätte „faktisch kein Interesse, einzumarschieren“. Auch hier liegen Welten dazwischen, denn in der Tat wäre die Aussage „kein Interesse an der Ukraine“ angesichts der bereits erfolgten Annexion der Krim unsinnig gewesen.
Aber „einmarschieren“ ist eben wieder etwas anderes als „Interesse am Land“. Gerade Sie, der Sie eine gewisse Genauigkeit vorgeben, sollten dies berücksichtigen.
Es handelte sich definitiv um einen Irrtum Wagenknechts, aber die Art, wie sie darüber hier im Interview mit Herrn Marguier spricht, ist doch völlig ausreichend.
Marguier hätte sich nur blamiert, hier noch weiter zu bohren.
Es spricht eher für ihn, mehr auf die aktuellen Ereignisse und W's Sicht hierauf einzugehen.
OK, für Sie, der Sie gerne „Altes“ hervorkramen und anderen vor die Füße knallen, ein wenig schwer nachvollziehbar.

Richtig ist: Acht Jahre nach der Annexion der Krim und der Entsendung sog. Grüner Männchen in die Ost-Ukraine und nachdem Putin über mehrere Monate hinweg zigtausende von Truppen an die ukrainische Grenze verlegt hatte, behauptete Wagenknecht - zwei Tage vor dem Einmarsch russischer Truppen - es sei "relativ deutlich" dass Russland "faktisch kein Interesse" habe, "in die Ukraine einzumarschieren, natürlich nicht". Gefragt nach einer Begründung entgegnete sie im selben Brustton der Überzeugung: "Was soll ihnen [den Russen] denn das bringen?!"
Tut mir leid, eine solche Aussage zu diesem Zeitpunkt ist einfach vollkommen abwegig und Ausdruck einer Inkompetenz, die ihresgleichen sucht.

Armin Latell | Mo., 17. Juni 2024 - 13:08

Antwort auf von Kai Hügle

in alternativen Medien sogar mit regierenden Parteien milde um. Und sogar auch mit ewigen Besserwissern und kontraproduktiven Regierungspropagandisten, die sich, für jedermann erkennbar, das Deckmäntelchen des Kritikers umgehängt haben, in Wirklichkeit aber nur provozieren wollen. Übrigens: Frau Wagenknecht hat es selbst gesagt, dass sie es nicht für glaubhaft gehalten hatte, dass Russland die ukr angreift. Es gab also keinen Grund, Bekanntes widerzukäuen.

Andreas Braun | Mo., 17. Juni 2024 - 13:10

Antwort auf von Kai Hügle

...wieder die gleiche Mär. Jeder weiß, auch Putin tut das, dass die Russen gar nicht über die militärischen, wirtschaftlichen und personellen Ressourcen verfügen, um die gesamte Ukraine zu besetzen. Anders sieht das mit den Gebieten der ehemaligen Sowjetrepublik Donezk-KriwoiRog aus, mit deren Historie man sich durchaus beschäftigen darf, bevor man zum Thema mitredet.
Im übrigen täte es der Ukraine gut zu Gesicht stehen, in ihrer Verfassung Minderheitenrechte nach europäischen Standards zu verankern, wenn man denn so dringend nach Europa strebt. Schon seit dem Maidan-Putsch träumt das Kiewer Regime von ethnischer Säuberung im Donbass. Es war immer klar, dass Russland das nicht hinnehmen würde.

Keppelen Juliana | Di., 18. Juni 2024 - 10:43

Antwort auf von Kai Hügle

dass Russland einmarschiert, ich auch. Erst später wurde klar, dass dieser Krieg bewusst provoziert wurde. Russland hat vor dem Krieg einen Brief an die Nato und die USA geschrieben und eindringlich gewarnt und die Situation Russlands dargelegt. Wie sich herausstellte wurde auf diesen Brief weder von der Nato noch von den USA geantwortet. Im Gegenteil hat sich doch der Natogeneralsekretär in einer arroganten, überheblichen und überaus dümmlichen Art damit gebrüstet den Brief einfach ignoriert zu haben. Das heißt dieser Krieg war gewollt.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 17. Juni 2024 - 11:23

Das Sarah eine brillante Politikerin ist und rhetorisch exzellent ist dürften auch ihre politischen Gegner neidlos anerkennen müssen. Zunächst einmal freue ich mich ehrlich, dass ihr BSW so gut abgeschnitten hat. Warum? Weil dann mehr Druck auf die etablierten Parteien entsteht und das haben wir ja auch schon bereits bemerken können. Merzel auf Kindergarten Niveau herunterzubrechen ist treffend Frau Wagenknecht. Ja, sie hat recht. Sie vertritt sowohl typische linke wie vermeintlich rechte Positionen je nach Thema. Das tut die AFD letztlich auch. Dass die eine Koalition mit der AFD ausschließt ist natürlich eine taktische Äußerung. Auch ihre nur sanfte Kritik an Merzel soll einfach signalisieren, sie würde durch mit der UNION paktieren, wenn es nötig ist und passt. Und unser Black Rock Spion Merzel ist ja auch sofort wieder zurück gerudert, Kenne wir ja schon von ihm. Jedenfalls wird es längerfristig der AFD helfen, wenn der BSW ebenso Druck erzeugt, wenn auch aus anderer Richtung.

mich irritiert, dass Frau Wagenknecht, gerade weil sie so eloquent und intelligent ist, Herrn Höcke den "Nazi" und "Faschisten" anhängen muss.
Es ist zwar Mode, aber gerade sie sollte differenzieren.

Peter Sommerhalder | Mo., 17. Juni 2024 - 12:00

„Jedenfalls wird es längerfristig der AFD helfen, wenn der BSW ebenso Druck erzeugt, wenn auch aus anderer Richtung.“

Das wäre doch mal einen Versuch wert:
AfD, BSW und FDP
(AfD 30,9%, BSW 14%, FDP 5,2%)

Wagenknecht wird Kanzlerin, dafür bekommt die AfD die wichtigsten Ministerposten und Lindner bekommt den Ministerposten, der noch übrig bleibt...

Gerhard Fiedler | Mo., 17. Juni 2024 - 12:06

„Aber natürlich können wir mit Rechtsradikalen wie Björn Höcke, der meint, man solle in Hitler nicht das absolut Böse sehen, keine Koalition bilden.“ Na, dann wissen wir es ja nun endlich. Auch für Frau Wagenknecht gibt es also eine Brandmauer zur AfD, wenngleich sie aus taktischen Gründen diese für dumm hält. Gratulation zum Mainstream-Beitritt! Wenn man an die Macht will, geht es halt nicht anders, koste es, was es wolle. Frau Wagenknecht möge sich einmal das lange Interview von Herrn Köppel in der Weltwoche mit Herrn Höcke anhören, dann käme sie zu einem anderen Urteil. Schade, aber die Partei BSW zu wählen, käme für mich ohnehin nicht in Frage. Bin schließlich nicht aus der ehemaligen DDR geflüchtet, um später die Nachfolger der SED, also Marxisten, auf mein Schild zu heben. Gegen unkontrollierte Migration zu sein, inklusiv Inkaufnahme von Messerstechern und für sofortige Friedensverhandlungen zum Krieg der USA mit Russland auf ukrainischem Boden reichen da für mich nicht aus.

Jochen Rollwagen | Mo., 17. Juni 2024 - 12:26

"Sehr geehrte GenossIn Wagenknecht, sind Sie immer noch der Meinung, der wissenschaftiche Kommunismus wäre die Krönung der Staatsformen ?"

"Sehr geehrte GenossIn Wagenknecht, berufen Sie sich immer noch auf Mao tse-Tung, den größten Massenmörder der Geschichte ?"

"Sehr geehrte GenossIn Wagenknecht, wieso nehmen Sie Mitglieder in Ihr Kombinat nur nach Gesinnungprüfung auf ?"

"Sehr geehrte GenossIn Wagenknecht, was ist das für eine "Partei", die die Mitglieder-Anzahl auf tausend begrenzt ?"

"Sehr geehrte GenossIn Wagenknecht, haben alle Genossen Ihres Kombinats jetzt einen Job im EU-Parlament (das wäre eine Quote von 100% Amtsträgern) ?"

Das wär mal ein Interview gewesen.

Detlef Beck | Mo., 17. Juni 2024 - 17:14

Antwort auf von Jochen Rollwagen

Ich wußte nicht, dass der wissenschaftliche Kommunismus eine Staatsform ist. Ihre diesbezgl. Kenntnisse scheinen fundierter zu sein. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sie die des Hrn. G. Johansen übertreffen. Dessen Scheu, Ahnungslosigkeit zu präsentieren, ist noch geringer als die Ihrige.
Nun helfe ich Ihnen in Mengenlehre. Das BSW hat meiner Kenntnis nach erheblich mehr Mitglieder als Jobs (Mitglieder nebst Mitarbeiter) im EU-Parlament. Mit der von Ihnen vorgeschlagenen Frage hätte der Interviewer eine schlechte Vorbereitung offenbart.

Jochen Rollwagen | Mo., 17. Juni 2024 - 18:12

Antwort auf von Detlef Beck

Die Deutschen wählen wieder die Kommunisten und wundern sich dann, daß das Land vor die Hunde geht.

Hoffnungsloser Fall.

Detlef Beck | Di., 18. Juni 2024 - 10:32

Antwort auf von Jochen Rollwagen

Aus dem Osten drohen "uns" der Ex-Kommunist aus dem Kreml und der "Schein-Kommunist" aus dem Kaiserpalast. Im "dem. Westen" stehen die "Kommunisten" kurzf davor, die Regierungsgewalt zu übernehmen, was in D. bereits weitgehend erfolgt ist.
Wenn man alles, was "links" von einem ist, als "Kommunist" sieht, oder alles was "rechts" von einem ist, als Nazi, ist es gut möglich, dass Probleme mit der Analyse oder/unds Differenzierung vorliegen oder einfach nur eine Allergie.

Keppelen Juliana | Di., 18. Juni 2024 - 10:57

Antwort auf von Jochen Rollwagen

Also unser Land geht gerade vor die Hunde ganz ohne Kommunisten, es sei den sie sind der Meinung, dass unsere Regierung einschließlich der CDU/CSU alles Kommunisten sind. Die "Etablierten" haben uns gerade einen Krieg beschert uns von preiswerter und zuverlässiger Energieversorgung abgeschnitten machen uns weltweit Lächerlich und haben uns als relativ neutrale Vermittler weltweit ausgeschlossen und unsere Wirtschaft schmiert gerade ab. Und sie haben Angst vor unseren "Kommunisten". Mir ist es egal ob Links - Rechts oder beide zusammen regieren hauptsache es stehen die Interessen unseres Landes und die Bedürfnisse der Menschen bei uns wieder im Vordergrund ohne dieses Kriegsgedöns.

Urban Will | Mo., 17. Juni 2024 - 13:01

sind durchaus treffend. Auch über den Kindergarten-Fritzel. Dessen Auftreten beim direkten Zusammentreffen mit ihr (und allen anderen Parteichefs) neulich nach der EU-Wahl in ntv, war höchst peinlich.
Sollte Sarah mit den Naivlingen von der CDU paktieren, ist das ihre Sache aber für das Land immer noch besser, als wenn da die Looser von den Roten und der Sekte mit rein kommen. Es wird ihr allerdings schaden und viele Wähler, vor allem die ehemaligen der AfD, wieder zurück treiben.
Allerdings bringt sie von links das, was die AfD von rechts bringt. Den Anfang vom Ende der in Teilen schon beschämenden Infantilisierung der deutschen Politik, dem bewussten Kaputtregieren dieses Landes, dem Spielen mit Krieg, etc.
Schade, dass sie in das gleichen stereotype und auch infantile Anti-AfD-Gequatsche mit einstimmt und etwa Höckes Aussage zu Hitler (vor 7 Jahren) aus dem Zshang reißt.
Die oben erwähnte Diskussion bei ntv hat gezeigt: es gäbe viele Schnittmengen mit den Blauen.
Es wäre die Wende.

Albert Schultheis | Mo., 17. Juni 2024 - 13:36

Ich habe bisher immer gehofft, die Wagenknecht würde erkennen, wo im politischen Gesamtspektrum die große Lücke klafft - nachdem die SPD sie durch Infantilisierung und Verblödung verwaist und klaffend zurückgelassen hat: die Rolle der alten Sozialdemokratie als Reoräsentantin der Arbeiter, der kleine Angestellten, Sparer und Rentner! Bisher hat sich einzig die AfD für diese vernachlässigte Klientel stark gemacht und ihr eine Stimme gegeben. So haben viele ehemalige SPD-Wähler auch folgerichtig bei der AfD Zuflucht gefunden. Es wäre jetzt an der Zeit, dass das BSW sich seiner ureigenen Aufgabe bewusst würde - als Anwalt dieser Klientel. Dann könnte die AfD den ganzen liberal-konservativen Flügel repräsentieren und wir hätten zwei neue Volksparteien! Der Rest des Gescherbels diesseits der Brandmauer könnte die Bach runter gehen. Bereits jetzt ist erkennbar, dass ein solches BSW viele Schnittmengen mit der AfD hätte! - Los Sara und Alice! Ihr habt's in der Hand! Macht Nägel mit Köpfen!

Hanno Woitek | Mo., 17. Juni 2024 - 17:46

nicht zustimmen muss. Aber ihre klare Haltung zu mUkraine/Russland Krieg ist schon bestechend richtig und führt die Argumentation vor allem der Grünen, FDP und CDU Schießfinger Granaten in die Lächerlichkeit.

Wolfgang Borchardt | Mo., 17. Juni 2024 - 19:50

von vielen, dass es n i e m al s die Starken waren, die sich einmauern mussten. Insofern geben die Altparteien ein klägliches Bild ab. Anstatt im Sinne der Demokratie und des GG die argumentative Auseinandersetzung zu suchen (dafür wird man schließlich bezahlt), verkriecht man sich hinter Brandmauern. Löbliche und beschimpfte Ausnahme: Mario Voigt. Und wie steht man da, wenn sich irgendwann die Bedingungen verändern und mindestens in Teilen Übereinkommen sachdienlich sind? Vergisst man dann, was man sich selbst in den Weg gelegt hate. Leider legt dieses Kindergartengehabe große Mängel in den diplomatischen Qualitäten unserer Politiker offen. Sag' niemals nie! Hier ist sogar der Volksmund besser. Andersdenkende nur aus diesem Grund für undemokratisch zu halten ist eine Behauptung, die nach Leuten sucht, die daran glauben.

aber leider wird uns eingetrichtert, dass es böse, sehr böse ist,
wenn man Krieg nicht will...

maciste rufus | Mo., 17. Juni 2024 - 20:59

maciste grüßt euch. ich bezweifle, daß die barock-marxistische frau wagenknecht in der kommenden harten politischen praxis dauerhaft reüssieren kann. sie ist ein produkt der medien- und wohlstandsgesellschaft des westens. einige beobachter mögen sie gerne neben rosa luxemburg einordnen, ich tue das nur auf die gefahr des endes hin. eine alexandra kolontai oder angelika balabanova ist sie nicht - zeiten der gewalt oder einen stalin würde sie m.e. nicht überdauern. battle on.

Ronald Lehmann | Mo., 17. Juni 2024 - 23:53

& außer rethorisch gute Reden von Sahra war sie noch nie in ihrem Leben in Verantwortung

& mein eingeimpftes Misstrauen gegen Politiker, die vor allem mit ihren Worten sich selbst berauschen
war ich schon immer sehr, sehr misstrauisch

zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass ein linksgedrillter Verstand in so kurzer Zeit konservative Werte annehmen will & kann

Jedenfalls habe ich die gleiche Befürchtung bei bei der FDP, dass alles nur Mittel zum Zweck ist & geplant war

bei der FDP lag ich in Gegensatz zu Bekannten vollkommen richtig

& CDSU wie auch BSW werden die gleichen Schuhabdrücke zum leisetreten für weiter so verwenden

& ob Frieden in der UA in Aussicht gestellt wird, daran hat weder Sahra noch die CDU einen Anteil, sondern das entscheidet RUSS mit UA/USA

wir & vor allem wir Deutschen sind doch nur die Goldesel-Deppen in diesem falschen Spiel der Mächtigen

& unsere polit. Führungsriege nimmt im internationalen Bereich sowie so keiner mehr Ernst 🤡

denn wir haben uns SELBST 👎

Gero v. Lichtenberg | Di., 18. Juni 2024 - 09:27

Frau Wagenknecht halte ich für brandgefährlich. Sie hat Charisma, ist sehr klug, hat aber auch einen Hang zu extremen Positionen. Sie war in hoher Funktion in einer linksextremen Partei, dort stand sie der "kommunistischen Plattform" vor. Sie ist geprägt von Walter Ulbricht, dem sie das Oxymoron "demokratischer Sozialismus" zuschreibt. Jetzt beweist sie einmal mehr das Hufeisen, nämlich dass rechtsextreme und linksextreme Positionen sich in überraschend vielen Dingen überschneiden. Ersetzen wir "Volk" durch "Kollektiv"...

Es verfängt, weil sie rhetorisch großartig ist und sie die Leute adressiert. Zudem ist auch ihre Partei eine vermeintliche "Alternative". Das kann sie verkaufen.

Was sie tatsächlich meint, kann man nachlesen. Was sie und ihre Partei tun werden, mit diesem Personal, halte ich für nicht ungefährlich. Und wir erinnern uns an Lügilanti - es gab hier auch mal eine Brandmauer. Natürlich waren damals die Linken dagegen.