- Mal wieder im KaDeWe
Obwohl nicht zu dessen Zielgruppe gehörend, hat unser Genusskolumnist die Meldungen über eine drohende Pleite des KaDeWe mit Entsetzen zur Kenntnis genommen. Schließlich ist er patriotischer Westberliner. Nach einem Besuch war er wieder ein bisschen beruhigt.
Als in der vorigen Woche die ersten Berichte über eine drohende Pleite des KaDeWe durch die Medienwelt waberten, dürfte das vor allem viele Westberliner ins Mark getroffen haben. Als dann sogar auch noch ganz kurzfristig die angekündigte Öffnung am verkaufsoffenen Sonntag abgesagt wurde, witterten viele bereits das nahende Ende des ikonischen Konsumtempels.
Doch ein tiefer Seufzer der Erleichterung wogte durch die Stadt, als nach einigen Tagen klar wurde, dass das wirtschaftlich im Prinzip recht gesunde KaDeWe mit großer Wahrscheinlichkeit weiter bestehen wird. Der eingereichte Insolvenzantrag entpuppt sich als geschickter Schachzug, um sich aus dem Würgegriff der gerade implodierenden Signa-Holding zu befreien und nicht von deren herabstürzenden Trümmern erschlagen zu werden. Denn Hauptgrund für die aktuelle Schieflage sind dem Vernehmen nach absurd hohe Mieten, die die zur Holding gehörende KaDeWe-Group und andere Kaufhäuser an die Immobiliensparte des Konzerns abdrücken mussten. Mit diesen Mondmieten hübschte Signa den Buchwert der Immobilien auf, um auf dieser Basis immer neue Kredite aufzunehmen. Ein schon lange bröckelndes Kartenhaus, das mit der Zinswende endgültig einstürzte.
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ist diese Geschichte über das einst und heute des KaDeWe
mit Ihrem Blick
für eine Schweizerin. Danke dafür.
Wirklich Herr Balcerowiak? Nicht das ich Ihren Aussagen keinen Glauben schenken will. Vielleicht ist das wirklich so wie Sie sagen und danach bleibt das KaDeWe in neuem Glanz oder gesund geschrumpft dann doch erhalten? Von mir aus gern. Nur haben wir in den letzten Jahrzehnten etliche solcher "Possen" oder "Schachzüge" erlebt und die sind nicht gut ausgegangen für die Beschäftigten. Grundig, AgfaPhoto, Woolworth, Hertie, Märklin, Schlecker usw. sind in den letzten 20 Jahren aus der Wirtschaftswelt verschwunden. Und überhaupt. Vie lange wird es dauern, bis die woke Berliner Klientel der Ausfassung ist, dass das KaDeWe nur ein Symbol dekadenter Lebensführung ist und dort eine Tafel und andere soziale Einrichtungen installiert gehören.
war das absolute Klassenfeind-Symbol der SED/MfS-Bonzen. Die werden jetzt noch in ihren rot tapezierten Gräbern jubeln ... in die Hände klatschen geht zum Glück nicht mehr .... !