- Im Traumwald wird alles gut
In seinen letzten 24 Stunden mäht Peter Wohlleben noch einmal den Rasen, dann erklingt Glenn Miller von der Schellackplatte und schließlich: die Erkenntnis einer tiefen Form von Zufriedenheit.
Vor zehn Jahren erlitt ich einen Burnout. Ich wollte den Wald praktisch im Alleingang retten. Ich bin an dem Leistungsdruck, den ich mir auferlegt hatte, fast zugrunde gegangen. Das Gefühl der Todesangst ist mir daher nicht fremd. Mittlerweile bin ich zu einer neuen Form von Zufriedenheit gelangt, indem ich sage: Es ist gut, wie es ist.
Ob ich diese Gelassenheit an meinem letzten Tag ausstrahlen werde, möchte ich bezweifeln. Es würde mir sehr schwerfallen, Abschied zu nehmen. Ich liebe meine Familie und meine Arbeit. Meine letzten 24 Stunden möchte ich zu Hause in meinem Forsthaus in der Eifel verbringen, so entschleunigt wie möglich.
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Könnte ich mir auch gut vorstellen, in einem Wald zur letzten Ruhe zu kommen. Um ihn eine gute Chance zum Überleben zu geben. Seit meiner frühesten Kindheit, war mir der Wald vertraut, der würzigen Geruch nach Moos, Holz, Pilzen und Beeren. Die besonderen Bäume, durch ihr Größe oder bizarres Wachstum, markierten die täglichen Streifzüge mit den Kindern aus der Nachbarschaft.
Es waren immer nur ein paar Schritte, die mich vom Wald trennten.
Viele schöne Erinnerungen an Kinder-und Jugendtage fallen mir ein. Während ich schreibe.
Und die Ruhe, die er mir gab, wenn Schlimmes zu bewältigen war. Wie die wortlose Umarmung, von einem alten, guten Freund.
Eine schöne, ja geradezu ideale Vorstellung die sich Herr Wohlleben da für seine letzte Stunde erdacht hat.
Ich gönne sie ihm.
Innere Zufriedenheit ist ohne ein sich Zurücknehmen, ein Innehalten u. rückwärts schauen m. E. kaum möglich.
Auch da hat er also recht.
Es ist gut, wie es ist. Mehr ist nicht zu sagen.