Drohender Stellvertreterkrieg in der Ukraine : Aus der Geschichte nichts gelernt? Die amerikanische Regierung scheint dazu bereit, in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg gegen Russland zu führen. Doch dieser Plan birgt enorme Risiken. Denn wie lange würde Moskau eine solche Strategie akzeptieren, bevor es sich zu einer Eskalation entschließt, um vor allem die Europäer in Angst und Schrecken zu versetzen? Frühere US-Präsidenten waren sich der drohenden Vernichtung der Menschheit noch bewusst. EIN GASTBEITRAG VON ANATOL LIEVEN
Steinmeiers gescheiterte Kiew-Reise : Aus guten Gründen unerwünscht Frank-Walter Steinmeier wollte zu einem Solidaritäts-Besuch in die Ukraine reisen - und wurde von Präsident Wolodymyr Selenskyj brüsk abgewiesen: ein wohl geplanter diplomatischer Affront. Die Rechtfertigungsversuche des düpierten Bundespräsidenten mit Blick auf seine Russland-Politik laufen derweil ins Leere. Ist er am Ende nicht nur in Kiew, sondern auch in Schloss Bellevue fehl am Platz? VON ALEXANDER MARGUIER
Ukraine-Krieg : Ärger über Ausladung Steinmeiers US-Präsident Joe Biden prangert das russische Vorgehen in der Ukraine mit harten Worten an. In Berlin debattiert die Politik hingegen über ein ganz anderes Thema: Die Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sorgt in der Ampel-Koalition für Unmut gegenüber der ukrainischen Regierung. VON CICERO-REDAKTION
Ukraine : Eine neue Phase des Krieges Die Gräueltaten von Butscha sind nur die Spitze des Eisbergs. Der Krieg in der Ukraine könnte ein Niveau der Brutalität erreichen, das man in Europa seit vielen Jahrzehnten nicht gesehen hat. Der Hass auf den Gegner ist inzwischen auf beiden Seiten praktisch grenzenlos. VON MORITZ GATHMANN
Ukrainischer Botschafter Melnyk : „Euch bleiben nur wenige Stunden“ Andrij Melnyk, der ukrainische Botschafter in Berlin, behauptet über Bundesfinanzminister Christian Lindner, dieser habe ihm unmittelbar nach der russischen Invasion geraten, die Niederlage der Ukraine zu akzeptieren. Lindner selbst will nun im Nachhinein diesem Eindruck entgegentreten, doch seine Argumente sind wenig stichhaltig. Die ganze Geschichte steht in einer unglückseligen Appeasement-Tradition, gespeist von deutscher Befindlichkeit. VON JENS PETER PAUL
Situation in Kiew : Ein dumpfes Wummern in der Ferne Über die letzten Tage drängen die Ukrainer die Russen an mehreren Stellen der Front bei Kiew zurück. Zu Beschüssen der nördlichen Innenstadt kommt es nur noch vereinzelt. Nach einem Monat Krieg kehrt in der ukrainischen Hauptstadt damit auch langsam wieder Normalität ein. Kriegsnormalität. VON MORITZ GATHMANN
Krieg in der Ukraine : Die Wehrhaftigkeit der Ukrainer stärken Cicero-Chefreporter Moritz Gathmann ist auf dem Weg zurück in die Ukraine. Der Kontrast zwischen dem dortigen Kriegsalltag und dem scheinbar unbeschwerten Leben in Berlin führt ihm vor Augen, dass man sich hierzulande das Weltgeschehen am liebsten aus einer unbeteiligten Beobachterposition ansieht. Doch Deutschland sollte jetzt alles tun, um der Ukraine zu helfen. VON MORITZ GATHMANN
Vermittlung zwischen Russland und Ukraine : Israels Dilemma im Ukraine-Konflikt Israel fungiert als wichtiger Vermittler im Ukraine-Krieg, da das Land gute Beziehungen sowohl zur Ukraine als auch zu Russland hat. Trotz überwiegend positivem Echo wird auch Kritik zur Positionierung Jerusalems im Konflikt lauter. Stimmen im In- und Ausland fordern von der israelischen Regierung, den russischen Einmarsch klar zu verurteilen. VON TAL LEDER
Krieg in der Ukraine : Mehr Pazifismus wagen! Ist eine Verlängerung des Kampfes der Ukrainer gegen die russischen Invasoren, etwa auch durch deutsche Waffenlieferungen, moralisch überhaupt vertretbar? Derzeit bekommt man den Eindruck, der Heldentod sei wieder angesagt. Eine liberale Gesellschaft sollte jedoch keine Menschen opfern – auch nicht für eine gute Sache. KOLUMNE: GRAUZONE
Selenskyjs Rede vor dem Bundestag : „Eine neue Mauer in Europa“ Vor dem Bundestag forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Hilfe von Deutschland. Dabei sagte er manches Richtige, zog aber auch einige historische Vergleiche, die nicht nur hinken, sondern auch gefährlich sind. Auch der Ukraine wäre mit einer unkalkulierbaren Eskalation nicht geholfen. VON RALF HANSELLE
Marina Henke über den Ukraine-Krieg : „Wir sind wahrscheinlich auf dem Weg in einen Guerillakrieg“ In der Ukraine ist derzeit kein Kriegsende in Sicht. Marina E. Henke, Professor of International Relations an der Hertie School und Direktorin des Centre for International Security, erklärt im Gespräch, warum sie nicht an eine zeitnahe Kompromisslösung glaubt, warum es gefährlich wäre, wenn die Nato direkt in den Konflikt eingreift, was Putin antreibt und es für Russland deshalb nur eine Richtung gibt: voraus. INTERVIEW MIT MARINA E. HENKE