Atomkriegsrisiko : Die Nato darf in der Ukraine nicht Kriegspartei werden Der politisch-moralische Druck auf die Nato und ihre Mitgliedstaaten steigt, die Ukraine gegen die russische Aggression auch militärisch zu unterstützen. Alle Maßnahmen müssen aber nüchtern auf ihre Folgen hin abgeschätzt werden. Ein schlechtes Gewissen, die Ukraine allein zu lassen, darf nicht ausschlaggebend sein. GASTBEITRAG VON RÜDIGER LÜDEKING UND HELMUT W. GANSER
Die USA und der Ukraine-Krieg : „Niemand sollte sagen, dass schon alles gut gehen wird“ Der Krieg in der Ukraine beschäftigt auch die amerikanische Öffentlichkeit. Daniel Benjamin, Präsident der American Academy in Berlin, lobt im Cicero-Interview die amerikanische Diplomatie gegenüber Russland, fordert, auch das Verhalten Chinas im Blick zu behalten, und warnt vor einer Eskalationsspirale, die in einen Atomkrieg münden könnte. INTERVIEW MIT DANIEL BENJAMIN
Wählerverluste der US-Demokraten : „Gefangene ihrer eigenen Ideologie“ Am 8. November finden in den USA die „midterm elections“ statt, bei denen das gesamte Repräsentantenhaus und ein Drittel des Senats neu gewählt werden. Laut Umfragen stehen die Chancen für Joe Bidens Demokraten schlecht, an ihrer Mehrheit im Kongress festzuhalten. In Vorausschau auf diese anstehenden Wahlen führte Cicero Interviews mit jeweils einem demokratischen und einem republikanischen Intellektuellen. Den Anfang macht der Politikwissenschaftler Ruy Teixeira. INTERVIEW MIT RUY TEIXEIRA
Weltordnung nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine : Die amerikanisch-chinesische Achse Mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine wurde die Nato zwar wachgerüttelt, wiederauferstanden ist sie aber nicht. Dennoch wird sich Putins Traum von der Wiedererlangung sowjetischer Größe nicht erfüllen. Stattdessen könnte der Krieg sogar zu einer Allianz zwischen Peking und Washington führen. VON GEORGE FRIEDMAN
Ukraine-Konflikt : Russland startet Invasion der Ukraine Nach Angaben des ukrainischen Außenministers hat Russland mit einem großen Einmarsch begonnen. Erstmals stehen sich russische und ukrainische Soldaten in dem Konflikt gegenüber. Deutschland und die westlichen Verbündeten kündigen schwere Konsequenzen an. VON CICERO-REDAKTION
Ursprung des Coronavirus : Drosten rudert zurück: Gefährliche Experimente in Wuhan Dass das Coronavirus aus einem chinesischen Labor stammen könnte, bezeichnete Christian Drosten zu Beginn der Pandemie noch als Verschwörungstheorie. Jetzt räumt der Berliner Starvirologe ein: „Es wurden in Wuhan durchaus Sachen gemacht, die man als gefährlich bezeichnen könnte.“ VON DANIEL GRÄBER
Amy Gutmann : Politologin wird neue US-Botschafterin in Berlin Ihr Vater war 1934 vor den Nazis aus Deutschland geflohen, jetzt wird die Uni-Präsidentin Amy Gutmann US-Botschafterin in Berlin – als erste Frau auf diesem Posten. Am Dienstag gab der US-Senat in Washington seine Zustimmung. Im vergangenen August hat Stephan Bierling Gutmann für Cicero porträtiert. VON STEPHAN BIERLING
Konflikt zwischen Russland und der Ukraine : Die meisten Russen haben andere Probleme Während der Konflikt zwischen dem Westen und Russland um die Ukraine zu eskalieren droht, hat die russische Bevölkerung eher wenig Interesse am aktuellen Geschehen. Meinungsumfragen zufolge wollen die meisten Russen keinen Krieg – sie sorgen sich vielmehr um mögliche Sanktionen, den Verfall der Währung und um ihren Wohlstand. VON EKATERINA ZOLOTOVA
Ukraine-Konflikt : Aufrichtigkeit und Realpolitik Die jüngste Annäherung zwischen Russland und China sollte dem Westen in Bezug auf seine Ukraine-Politik zu denken geben. Eine reine Politik der Konfrontation ist dem Frieden in Europa nicht dienlich. In dieser Woche gewinnen durch die Reisen von Bundeskanzler Scholz nach Washington und Präsident Macron nach Moskau die diplomatischen Bemühungen an Fahrt. VON RÜDIGER LÜDEKING
Deutsche Außenpolitik : Zwischen Ost und West Deutschlands Haltung im Ukraine-Konflikt lässt bei den Nato-Partnern Zweifel an der Verlässlichkeit der Bundesregierung aufkommen. Das wird sicher auch zur Sprache kommen, wenn Olaf Scholz demnächst nach Washington reist. VON THOMAS JÄGER
Nato und Russland : Warten auf Antwort Hat Russland nun auf das Schreiben von USA und Nato geantwortet oder nicht? Das US-Außenministerium sagt ja, der Kreml sagt nein. Nach wie vor geht es um russische Sicherheitsforderungen und den Konflikt um die Ukraine. Und während westliche Politiker sich in der Ukraine sehen lassen, reist der ungarische Ministerpräsident Victor Orban nach Moskau. VON CICERO-REDAKTION
Konflikt zwischen Russland und den USA : Ausweitung der Kampfzone Der Ukraine-Konflikt zwischen Russland und den Vereinigten Staaten droht, sich auf Lateinamerika auszuweiten. Und zwar in Form eines Stellvertreterkrieges zwischen Venezuela und Kolumbien. Einiges erinnert an die Kuba-Krise. Doch es geht eher um die Unterstützung von Guerilla-Gruppen. VON ALLISON FEDIRKA
Nato antwortet Russland : Teilerfolg für Putin Die Nato und die USA haben die russischen Forderungen nach Sicherheitsgarantien schriftlich abgelehnt. Jetzt steht die Antwort von russischer Seite aus. Dennoch hat Russland bereits einige seiner Ziele erreicht: Es verhandelt auf Augenhöhe mit den USA und hat den Einfluss der Europäischen Union geschwächt. In Deutschland allerdings scheint man das noch nicht zu verstehen. VON THOMAS JÄGER
Außenpolitik-Debatte in den USA : Warnungen vor einem Engagement in der Ukraine Im US-Kongress gibt es eine parteiübergreifende Mehrheit für eine harte Haltung gegenüber Russland im Ukraine-Konflikt. Doch in den Medien mehren sich die Stimmen - von Linken, Rechten und Liberalen -, die eine diplomatische Lösung und amerikanische Zurückhaltung fordern. Dies wird Einfluss auf die Regierungspolitik haben, zumal es in der Öffentlichkeit keine Mehrheit für ein militärisches Eingreifen gibt. VON THOMAS JÄGER
Gespräche zwischen Russland und dem Westen : Woche der Klarheit Die russischen Forderungen an die USA und die Nato sind in Wirklichkeit strategische Ziele Russlands in Europa. Wenn es sie nicht auf diplomatischem Wege erreichen kann, wird es sie mit anderen Mitteln anstreben. Doch für beide Seiten sind die gerade beendeten „Blitzverhandlungen“ nur eine Runde in einem strategischen Spiel. VON DMITRI TRENIN