Zurück zum Humanismus Der Krieg ist der Vater der Lüge Die NZZ spricht im Zusammenhang mit Jemen vom Krieg als „Lebenselixier“. Die deutsche Regierung wirbt für „Kriegstüchtigkeit“. Reale Schlachten toben derweil im Jemen, in der Ukraine oder im Nahen Osten. Wann beginnt Krieg, wie endet er? Was hält ihn in Gang? Und wo setzen wir an, um Friedfertigkeit zu lernen? VON OLE DÖRING
Krieg und Moral : Ein Staat darf sich nicht erpressen lassen In Deutschland hält fast die Hälfte der Bevölkerung das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen für übertrieben. Einmal mehr siegen hierzulande Gefühl und Betroffenheit über Analyse des militärisch und politisch Notwendigen. KOLUMNE: GRAUZONE
G7-Gipfel in Hiroshima : Polizeiaufgebot riesig, Proteste spärlich Wenn die G7-Staaten tagen, ist die Opposition meist laut: Gegner der Gipfeltreffen erheben den Vorwurf, die Mitgliedstaaten spielten sich als Weltregierung auf. In Hiroshima sind solche Stimmen aber relativ leise. VON FELIX LILL
Antikriegsfilm bei den Oscars : Vom Verrecken im Schlamm Die Romanverfilmung von „Im Westen nichts Neues“ ist für neun Oscars nominiert. Doch würde man diesen Film, gedreht im Jahr 2021 größtenteils in Tschechien, heute noch so in Auftrag geben? Zweifel sind erlaubt. Das Sterben an der Front, es ist wieder sinnvoll geworden. VON ALEXANDER GRAU
Umfrage zur Kampfbereitschaft der Deutschen : Lob der postheroischen Gesellschaft Nur elf Prozent der Deutschen sind bereit, ihr Land mit der Waffe zu verteidigen. Manche werden das als Degeneration abtun. Das ist ein Fehler. Das eigene Leben als höchsten Wert zu erkennen, ist das Ergebnis von Säkularisierung und Aufklärung. KOLUMNE: GRAUZONE
Wolf Biermann : Wann wird er je verstehn? Wolf Biermann ist ein schlecht gealtertes Requisit, das sich in drolligen Rebellionsposen räkelt. Ein Interview, das der Liedermacher jüngst der „Zeit“ gegeben hat, sagt viel aus über die narzisstische Kriegsbegeisterung gelangweilter Deutscher. VON ULRICH THIELE
Bertrand Russells 150. Geburtstag : Logiker, Philosoph, Kämpfer für den Frieden Als die Gesellschaft um ihn herum in eine hysterische Kriegsbegeisterung verfiel, durchschaute er die Gefahren selbstgerechter moralischer Empörung. Diese Erfahrung machte ihn zu einem konsequenten Pazifisten. Vor allem aber war Bertrand Russell ein brillanter Logiker, Vater der modernen analytischen Philosophie und begabter Schriftsteller. In der kommenden Woche jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal. KOLUMNE: GRAUZONE
Deutschland und der Ukraine-Krieg : Brief an die Unterwerfungspazifisten Russland sendet über seinen Außenminister Warnungen vor dem Atomkrieg. Wer sie verbreitet, macht sich zum Instrument der russischen psychologischen Kriegsführung. Und sucht in Wirklichkeit nur nach Argumenten für das große deutsche Verlangen: sich rauszuhalten. VON MORITZ GATHMANN
Krieg in der Ukraine : Mehr Pazifismus wagen! Ist eine Verlängerung des Kampfes der Ukrainer gegen die russischen Invasoren, etwa auch durch deutsche Waffenlieferungen, moralisch überhaupt vertretbar? Derzeit bekommt man den Eindruck, der Heldentod sei wieder angesagt. Eine liberale Gesellschaft sollte jedoch keine Menschen opfern – auch nicht für eine gute Sache. KOLUMNE: GRAUZONE
Die Grünen und der Krieg : Seien wir unmöglich, versuchen wir das Realistische Mit seiner Äußerung, man könne der Ukraine keine Defensivwaffen verwehren, hat Robert Habeck unter Grünen eine erhitzte Debatte ausgelöst. Wieder einmal stolpert die Partei über eine ungelöste Frage und über die eigene Geschichte. Es wird Zeit, sich in Sachen Krieg und Frieden ehrlich zu machen. VON RALF HANSELLE
Friedensnobelpreis 2020 : Die Beigabe zum guten Gewissen Am Freitag wird der Friedensnobelpreisträger des Jahres 2020 bekanntgegeben. Es ist ein Preis, der mit viel Ehre und Ansehen verbunden ist, der aber in der Vergangenheit nur wenig bewirkt hat. Ein Zwischenruf von Alexander Grau. VON ALEXANDER GRAU