- Polizeiaufgebot riesig, Proteste spärlich
Wenn die G7-Staaten tagen, ist die Opposition meist laut: Gegner der Gipfeltreffen erheben den Vorwurf, die Mitgliedstaaten spielten sich als Weltregierung auf. In Hiroshima sind solche Stimmen aber relativ leise.
„Führt auf keinen Fall einen Baseballschläger mit euch herum!“, warnte Yasuhiro Inoue zu Beginn dieser Woche seine Studenten. „Selbst wenn ihr gerade vom Training kommt und alles erklären könnt: Vorsicht!“ Inoue, Professor für Medienwissenschaften an der Hiroshima City University, will von Fällen gehört haben, in denen Fans des in der westjapanischen Stadt beliebten Baseballklubs Hiroshima Carps festgenommen wurden, nachdem sie mit einem frischsignierten Schläger durch die Stadt gelaufen waren. Die Polizei habe Gewaltbereitschaft unterstellt. „Das kann euch auch passieren!“
Was Inoue seinen Studenten damit sagen wollte: Die Polizei sei dieser Tage hysterisch, sehe in allen möglichen auch nur theoretisch als Waffe einsetzbaren Gegenständen eine akute Gefahr für die Sicherheit. Während Hiroshima den G7-Gipfel veranstaltet (19.-21.5.), herrscht im Zentrum der Millionenstadt eine Art Ausnahmezustand: Straßen, die zu jener Hauptverkehrsachse führen, die von den Delegationen der G7-Staaten diese Tage genutzt werden, sind abgesperrt und bewacht. Aus ganz Japan sind 24.000 Polizisten zusammengetroffen. Die Sicherheit der Regierungschefs hat Priorität.
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Nach meiner Sicht sind Asiaten ohnehin kein Volk der großen Demonstrationen. Und das Japan dieses Treffen versucht zu schützen, soll ja mal nicht heißen, das ein Staatschef dort sein Leben ausgehaucht hat ist doch nur zu verständlich. Und wenn die jap. Presse eine verhältnismäßig kleine Demo bereits erwähnt, scheint es dort etwas Besonderes zu sein. Man könnte viel Geld sparen, würde man es auf einer kleine Insel oder einem Flugzeugträger abhalten. Hätte sogar so einen Hauch von Kreuzfahrt.:) Und nein, ich glaube nicht, dass G7 oder G 20 tatsächlich das Weltgeschehen steuert. Die Strippenzieher arbeiten im Dunkeln und nützen solche Veranstaltungen nur als Ablenkungsmanöver. Die wirklich wahren weltbedeutenden Weichen werden außerhalb der Öffentlichkeit unter wenigen entschieden und bekommen durch solche Treffen lediglich einen scheindemokratischen Anstrich. Und selbst Davos ist nur für die Galerie. Schwab lädt ein zur persönlichen Aufwertung derer, die ohnehin mitmachen als Belohnung.