75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz : „Wer sich für den Hass entscheidet, überlebt nicht lange“ Am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit. Zum 75. Jahrestag hat der bekannte Fotograf Martin Schöller Überlebende für eine Ausstellung porträtiert. Ein Gespräch über das Trauma der Massenvernichtung, Deutschlands Verantwortung und die Frage, woher der Antisemitismus rührt INTERVIEW MIT MARTIN SCHÖLLER
Entschädigungs-Streit um Hohenzollern : „Ich halte es für ein Unding“ Haben die Hohenzollern den Nazis zur Machtübernahme verholfen? Von dieser Frage hängt ab, ob die Adelsfamilie für Enteignungen entschädigt wird. Historiker, die sich kritisch dazu geäußert haben, bekamen unterdessen Post vom Anwalt der Familie. Einer von ihnen wehrt sich nun öffentlich INTERVIEW MIT MARTIN SABROW
Tag der Befreiung : Verbrechen lassen sich nicht aufrechnen Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. 40 Jahre später erklärte Richard von Weizsäcker in einer Rede diesen Tag zu einem „Tag der Befreiung“. Die Niederlage der Deutschen beendete die NS-Diktatur. Bis heute bleibt die Frage, wie wir uns angemessen an die Gräueltaten erinnern VON RAINER PARIS
Angela Merkel und Emil Nolde : Gehören diese Bilder in den Giftschrank? Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ im Kanzleramt zwei Bilder von Emil Nolde abhängen, obwohl er nachweislich zu ihren Lieblingskünstlern gehört. Die Verstrickungen des Künstlers mit dem Nationalsozialismus zeigt jetzt eine Ausstellung in Berlin. Kann man mit Nolde noch deutsche Wände schmücken? VON TOBIAS TIMM
US-Botschafter Richard Grenell : Von guten Mächten Richard Grenell gilt als Raubein in Trumps Auftrag. Nichts aber hat den amerikanischen Botschafter so sehr geprägt wie Dietrich Bonhoeffer. Passt das zusammen? VON ALEXANDER KISSLER
Florian Henckel von Donnersmarck : Die Wahrheit, eine Idee Florian Henckel von Donnersmarck inszenierte mit „Das Leben der Anderen“ einen Welterfolg und Oscar-Gewinner, mit „The Tourist“ einen Flop. Nun „Werk ohne Autor“ über den Maler Gerhard Richter, aber auch über Kunst als Schock und Wahrheit als Idee VON ALEXANDER KISSLER
Berlin trägt Kippa : „Guten Morgen, Heinz“ Mit der Veranstaltung „Berlin trägt Kippa“ positionierten sich 2.500 Berliner gegen Antisemitismus. Die Redner sprachen den Judenhass von rechter, linker und muslimischer Seite deutlich an. Eine Rednerin vermittelte eindrücklich, wie es ist, als jüdisches Kind in Deutschland aufzuwachsen VON CHIARA THIES
Menschenversuche : Die verlogene Empörung im Dieselskandal Die Worte „Affen-“ und „Menschenversuche“ hallen seit Tagen zum Dieselskandal durch die Presse. Dabei werden die Tests der Autokonzerne sogar mit dem Holocaust in Verbindung gebracht. Die Aufregung hat jedes Maß verloren und verschont die Falschen VON BASTIAN BRAUNS
Holocaust-Gedenktag : Judentum heißt nicht gleich Holocaust Jedes Jahr am Holocaust-Gedenktag ertönen die Appelle „Gegen das Vergessen“. Was die Deutschen jedoch offenbar längst vergessen haben, ist die deutsch-jüdische Geschichte vor dem Dritten Reich. Stattdessen ist unser Bild von Juden bis heute erschreckend stark von den Nationalsozialisten geprägt. Von Sarah Stricker KOLUMNE: BRIEF AUS TEL-AVIV
Antisemitismus : Eine Geschichte, die vergangen ist Die Auseinandersetzung der Deutschen mit den Verbrechen des Nationalsozialismus gilt als vorbildlich – doch dem neuen Antisemitismus begegnen sie hilflos VON SONJA MARGOLINA