Reaktionen auf Schröder-Artikel in der New York Times : „Erstaunlich schlecht durchdacht“ Der Artikel über Gerhard Schröders Verstrickungen mit Putins Regime und russischen Gas-Firmen, der unlängst in der New York Times erschienen ist, hat für breite internationale Resonanz gesorgt. Die Reaktionen reichen von Verständnis bis Entsetzen. Wir haben die interessantesten Leserkommentare gesammelt.
Moskaus Strategie gegen den Westen : Putins Plan und Deutschlands Beitrag Mit der Invasion der Ukraine verfolgt Russland nicht nur geopolitische Interessen, sondern will auch das westliche Wirtschafts- und Lebensmodell schwächen. Tatsächlich hat Wladimir Putin seinen Angriff auf Europa schon sehr lange vorbereitet, indem er Stück für Stück Abhängigkeiten schuf. Deutsche Spitzenpolitiker waren ihm gern behilflich. Jetzt befinden wir uns in einem Weltwirtschaftskrieg mit ungewissem Ausgang. VON ANTONIA COLIBASANU
Russlandpolitik : „Einen Weg in den Status quo ante wird es nicht mehr geben“ MdB Johann Wadephul fordert eine Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der deutschen Russlandpolitik. Im Interview mit Cicero erklärt er, wie eine solche Kommission aussehen könnte. Er spricht über die Fehler der deutschen Russlandpolitik und über Perspektiven für die Zukunft. INTERVIEW MIT JOHANN WADEPHUL
Strippenzieher der Russlandpolitik : Präsident Steinmeier blickt in die Röhre Mit dem Krieg in der Ukraine steht nicht nur die deutsche Energiepolitik auf dem Prüfstand. Die gesamte Ostpolitik ist gescheitert. Mit ihr verbindet sich ein Name, der kaum genannt wird: Frank-Walter Steinmeier. Wie kaum ein anderer hat er sowohl unter Gerhard Schröder als auch unter Angela Merkel das Projekt Nord Stream 2 mit angeschoben. VON THOMAS URBAN
Russlands Krieg gegen die Ukraine : Warum Putin uns vollkommen richtig eingeschätzt hat Fast überall ist zu lesen, Wladimir Putin habe sich verkalkuliert, weil er nicht mit derart massiven Sanktionen gerechnet habe, und weil der Vormarsch seiner Truppen mitunter ins Stocken gerät. Aber was, wenn das Gegenteil der Fall ist und wir schon wieder auf eines seiner Täuschungsmanöver hereinfallen? Die einzig historisch erprobte Antwort auf ein ultra-aggressives Russland ist ultra-aggressive Abschreckung. EIN GASTBEITRAG VON JULIAN REICHELT
Landtagswahl Mecklenburg-Vorpommern : Der Osten rettet die SPD Wenn die Geschichte sich wiederholt: 2002 rettete der Osten Gerhard Schröders Kanzlerschaft. Am heutigen Abend verhält es sich für die SPD nach Lage der Dinge genauso. Manuela Schwesig wird darauf bestehen, dass die Sozialdemokraten einen möglichen Sieg bei der Bundestagswahl am Ende dem Osten und maßgeblich auch ihr zu verdanken haben. VON MATHIAS BRODKORB
Merkel und die Medien : „Ich vermisse sie jetzt schon“ Eigentlich verkörperte nicht Gerhard Schröder, sondern Angela Merkel die vollkommene Medialisierung der Politik. Sie hat es verstanden, die Medien geschickt für sich einzuspannen – und die Journalisten waren handzahm genug, um dabei mitzumachen. VON JENS PETER PAUL
Politiker-Ranglisten : Deutschland sucht den Superkanzler Mit Inbrunst widmen sich Historiker in den USA dem Ranking ihrer Präsidenten. Für Deutschland ist eine solche Kanzler-Rangliste überfällig – und keineswegs nur eine intellektuelle Spielerei. Im besten Falle löst der Weg dahin eine Diskussion darüber aus, was eine Nation im Kern ausmacht. VON STEPHAN BIERLING
Volkswagen-Currywurst : Kraftriegel der Facharbeiterin VW wird vegetarisch und streicht die Currywurst vom Speiseplan einer Kantine. Das ruft den Ex-Kanzler Gerhard Schröder auf den Plan, der das Imbiss-Gericht zum nationalen Kulturgut gemacht hat. VON DANIEL GRÄBER
Rede des Bundespräsidenten : Steinmeiers Russland-Komplex Die Rede des Bundespräsidenten anlässlich des 80. Jahrestags des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion bezeugt ein pathetisches Russlandbild. Das deutsche Schuldbewusstsein, das nicht nur Steinmeier artikuliert, negiert die politisch-strategische Instrumentalisierung dieser Last durch Putin. VON MAXIMILIAN TERHALLE
Erler über Schröder und Putin : „Eine Männerfreundschaft ohne Rücksicht auf Verluste“ Ein Interview mit Sprengkraft: Gernot Erler, früherer Russland-Beauftragter, pocht im Deutschlandfunk auf die politische Verantwortung Moskaus im Fall Nawalny. Der Russland-Kenner kritisiert Schröders uneingeschränkte Loyalität gegenüber Putin – die Männerfreundschaft schade nicht zuletzt auch der SPD. EIN FUNDSTÜCK DER CICERO-REDAKTION
Auf eine Currywurst mit Gerhard Schröder : „Ein Schritt in Richtung Fiskalunion“ Gerhard Schröder und Christoph Schwennicke treffen sich einmal im Monat auf eine Currywurst. Dieses Mal geht es um die EU-Corona-Hilfen. Ein Tabubruch, der laut dem Altkanzler genau richtig sei. VON CHRISTOPH SCHWENNICKE
Stadtgespräche im August : Der CDU-Mann für die SPD Gerhard Schröder will endlich Angela Merkel hängen sehen. Die Junge Union schlägt den CDU-Mann und Viel-Twitterer Ruprecht Polenz als SPD-Kanzlerkandidaten vor. Polit-Moderator Markus Lanz wird plötzlich mit lobenden Worten überhäuft. Und die Justizministerin möchte die Mohrenstraße umbenennen. VON CICERO-REDAKTION
Auf eine Currywurst mit Gerhard Schröder : „Frau Esken war auf dem falschen Dampfer“ In unserer neuen Kolumne treffen sich Altkanzler Gerhard Schröder und „Cicero“-Chefredakteur Christoph Schwennicke einmal im Monat auf eine Currywurst. Dieses Mal geht es um die SPD-Führung, die Polizei und einen möglichen Kanzlerkandidaten. EIN INTERVIEW MIT GERHARD SCHRÖDER
Gesundheitsämter in Corona-Zeiten : Bitte nicht stören, der Beamte muss das Faxpapier wechseln Die Gesundheitsämter haben in der Corona-Krise eine Schlüsselfunktion. Ihre Arbeit ist die Grundlage für politische Entscheidungen. Trotzdem schaffen es viele nicht einmal, am Wochenende Zahlen ans RKI zu übermitteln. Beamter bleibt eben Beamter, auch wenn es um Leben und Tod geht. VON HUGO MÜLLER-VOGG