- Schlaraffenland der Literatur
Island hat so viele Einwohner wie Bielefeld. Doch was Bücher und Autoren angeht, ist das Land am Nordpolarmeer eine Weltmacht. Eine Expedition.
Reykjavík, Anfang August: In der isländischen Hauptstadt herrscht Hochsommer. Das heißt hier, am äußersten Rand Europas, Sonne und gut 20 Grad Celsius. Am Morgen aber ist die nördlichste Hauptstadt der Welt noch wolkenverhangen. Vor dem überteuerten Apartment in einem ehemaligen Industriegebiet am Rand der Stadt wartet gut gelaunt und lächelnd Halldór Gudmundsson.
Er ist pünktlich auf die Minute, verspricht besseres Wetter für den Rest des Tages und fängt gleich an, auf Deutsch zu reden. Denn als Kind lebte er sechs Jahre in Deutschland, als der Vater in Bonn mit einem Humboldt-Stipendium Pathologie und Neuropathologie studierte.
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