Illustration: Soeren Kunz

Die Ordnung der kleinen Welt - Landauf, landab

Auf dem Weg zum Eierholen bei den Nachbarn wird die Unterhaltung der Vögel und ein Kampfjet Richtung Ostee beobachtet. Und die Frage wird laut, wie klein die Welt sein müsste, damit sie noch in Ordnung ist.

Autoreninfo

Sophie von Maltzahn ist Schriftstellerin und lebt in Mecklenburg. In Cicero blickt sie als Kolumnistin monatlich vom Land aus auf die Welt. Foto: Carolin Saage / Kiepenheuer & Witsch

So erreichen Sie Sophie von Maltzahn:

Auf dem Weg zum Eierholen bei unseren Nachbarn, die abseits des Dorfes weit im Naturpark leben, laufe ich vorbei an einem Tarnmantel aus hellgrün leuchtenden Tannenspitzen vor dunklem Dickicht. Dahinter hat sich ein Vogelschwarm niedergelassen. Ein Tosen aus hundert Kehlen. Es tschilpt und twittert pausenlos durcheinander, als müssten alle Nachrichten des Tages auf einmal ausgetauscht werden.

Ich übersetze mir das Gezwitscher so: „Bist du wie ich? Ich singe so.“ Oder: „Ich bin hier. Wo seid ihr?“ „Hier! Hier sind wir! Mit der ganzen Kolonie. Kommt her. Singt ihr wie wir?“ Oder: „Gibt’s hier was zu essen?“– „Klar, jede Menge Mücken.“ Plötzlich erhebt sich ein Dutzend Vögel und verlässt den Baum. „Habt ihr das gehört? Alarm! Könnte ein Angreifer sein! Sind die Nester bewacht?“ Über den Baumkronen kreisen drei junge Fischadler auf der Jagd und schreien krick-rick, darüber brummt ein Kampfjet auf seinem Flug Richtung Ostsee.

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Sabine Lehmann | Di., 2. Juli 2024 - 00:38

So langweilte uns früher(gefühlt mindestens 100 Jahre her) unser Deutschlehrer in der Obertertia. Dazu gab es gähnend langweilige "Schüttelreime" zu Themen, die pubertierende Zweibeiner so gar nicht interessierten;-) Und dann stellte unser Pauker immer exakt diese Frage...Gähn.....
Und was soll ich sagen? Wenn ich die Beiträge von Frau von Maltzahn lese, fühle ich mich jedesmal genauso gelangweilt wie damals vor "100" Jahren und frage mich bei jeder ihrer Kolumnen, was sie eigentlich sagen möchte.....Ich weiß es nicht. Dabei verfüge ich von Hause aus über sehr viel Phantasie und Humor. Mein Angebot an die Cicero-Redaktion: Ich schreibe Ihnen eine wöchentliche Kolumne, ganz kostenlos, und versprochen: Die wird unterhaltsamer sein als das hier;-)

Toníček - CZ | Di., 2. Juli 2024 - 10:39

. . . was möchte die Schriftstellerin mir mit diesem Text sagen?
Warum kann ich selber es nicht erkennen?
Hat das noch etwas mit dem "Magazin für polit. Kultur" zu tun?
Tut mir leid, ich weiß es nicht - kann es mir jemand erklären?

"Franzl, mei Franzl."
"Ja, Sssisssie?"
"Franzl, mir is fad."
"Sssisssi, was kann ich nur tun?"
"Franzl, mir so richtig fad, hörst Du?"
"Oh Sissi, i lass gleich nach‘m Rittmeister schaun', der muss uns helfen!"
"Oh Franzl, mir fällt was ein!"
"Sssissi, sprich meine Kaiserin!"
"Franzl, i schreib' a fesche Kolumne im Hofblatt. I hab imma so fesche Ideen, mei Franzl, dann is mir gleich scho nimma ssso fad!"
"…….."
"Franzl?"
"…….."
"Franzl!! Hörst Du? Bist eigschlafn scho wieda? Da schick i gleich ane Depesch' an den feschen Rittmeister, sssiegst es!!"
(Ein Erklärungsversuch;-)Vielleicht war das die Vorgeschichte, lieber Herr Tonìček?)