Bundeskanzler Olaf Scholz / picture alliance

Scholz-Rede - Der als Kanzler getarnte Kirmesboxer

Die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwochabend war eines Staatsmannes nicht würdig. Scholz wütete wie ein Wahlkämpfer – es wirkte gar, als habe er sich bei Trump angeschaut, wie man mit „alternativen Fakten“ den politischen Gegner herabsetzen kann.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Wenn ein Kanzler sich an die Bevölkerung wendet, ist das etwas anderes als eine Parteitagsrede. Da spricht der Staatsmann, nicht der Parteipolitiker. Jedenfalls sollte das so sein. Das hat auch mit der Würde des Amtes zu tun, ganz gleich, wer es gerade ausübt. Soweit die Theorie.

Bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war davon am Mittwochabend nur teilweise etwas zu spüren. Die Deutschland- und Europaflaggen, vor denen er stand, sollten dem Auftritt etwas Feierliches verleihen. Stellenweise sprach Scholz auch so, wie man es von einem Kanzler erwartet. Zum Beispiel, als er von den Herausforderungen sprach, vor denen das Land steht, über das transatlantische Verhältnis nach dem Wahlsieg von Donald Trump oder die Notwendigkeit weiterer Hilfen für die von Russland überfallene Ukraine.

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Markus Michaelis | Do., 7. November 2024 - 13:03

Ich finde das noch im Rahmen des "politisch korrekten". Die Zeiten sind so, dass man übereinander erschüttert ist. Scholz hat in immer noch gewählten Worten das ausgedrückt, was Millionen Menschen genauso empfinden: die FDP ist für sie unerträglich geworden - das ist für Millionen ein starkes Gefühl, das der Kanzler auch politisch ausdrücken darf.

Für mich selber ist es ein Zeichen, dass wir politisch-gesellschaftlich-demokratisch in einer gewissen Sackgasse sind.

Gleichzeitig ist die AfD Nazi und die Mitte steht zusammen. Aber die FDP ist unerträglich und Teile der CDU/CSU auch. Mit wem genau will man DIE "Super-Demokratie" umsetzen?

Scholz darf das sagen, er spricht für Millionen - und gegen andere Millionen. Man kotzt sich gegenseitig an (wenn ich das treffende Wort nehmen darf) - in mehr als zwei Lagern. Die "Linke" sollte dabei aber aufhören so zu reden, als spräche sie für ALLE Menschen. Sie spricht für Millionen, für viele andere nicht. Für mich spricht sie nicht (mehr).

Marcel Ziaja | Do., 7. November 2024 - 13:29

Wer weiß, vieleicht kommt jetzt Bewegung in die Cum Ex Affäre unseres vergesslichen Olaf...und es wird doch ermittelt worin dieser man noch verwickelt ist...Wünschen würde ich es mir.

Jochen Rollwagen | Do., 7. November 2024 - 13:36

Der Job als Kanzler bedeutet für Scholz vor allem auch straf-rechltiche Immunität. Wie der Lateiner sagt: eine "get-out-of-jail-free"-Karte.

Kein Wunder daß er nervös ist.

Doc Jon Doe | Do., 7. November 2024 - 13:54

Mein Eindruck beim Statement des BK Scholz gestern Abend war folgender: da spricht ein Mann, der es nicht kann. Und er weiß das. Die Giftpfeile gegen Lindner waren ein seltener Blick hinter die Fassade eines offenbar Überforderten.

Norbert Heyer | Do., 7. November 2024 - 14:07

Eine Koalition von weltfremden Ideologen ohne Berufserfahrung oder abgeschlossenem Studium mit einer linken SPD kann funktionieren, aber mit der FDP ist das unmöglich. Erstaunlich war für mich, das Lindner eine Koalition einging, in der seine Partei nur die Position des Abnickers zuerkannt wurde. Alles, was die Grünen an Schwachsinn ersonnen haben, wurde Punkt für Punkt umgesetzt, die SPD war der begeisterte Unterstützer. So setzen die Grünen alles durch, was ausschließlich zum Schaden der Bürger führte. Heizungsgesetz, Verbrenner-Verbot, Migration, Klimaterror, Inflation, hohe Energiekosten und Deindustrialisierung. Jetzt ist der Vorhang gefallen, die Sozen und die Grünen wollten noch mehr Geld verbrennen für die Abmilderung der von ihnen selbst beschlossenen Horror-Gesetze. Wer aber glaubt, dass es sich jetzt zum Guten wendet, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Solange die Brandmauer Bestand hat, geht es weiter und noch schneller als bisher in den dunklen schwarzen Abgrund.

Hans Süßenguth-Großmann | Do., 7. November 2024 - 14:16

dem gut der Mund über. Er war richtig sauer, der Olaf, das will bei einem Hanseaten was heißen. Was mich mehr interessiert ist, mit wem, will Friedrich Merz, denn Politik machen.? Ich denke Volker Wissing wird noch eine Zeitlang Minister bleiben, ausrichten kann er nicht viel, aber einnehmen kann er noch reichlich.

Sabine Lehmann | Do., 7. November 2024 - 14:18

Den Amtseid mit Füßen treten,
die Wirtschaft ruinieren,
die innere Sicherheit durch islamische Folklore ersetzen,
gegen die Mehrheitsbevölkerung agieren,
einen Überwachungsstaat nach SED-Vorbild zu initiieren,
Grundrechte abschaffen,
Meldestellen(!) einrichten für nicht regierungskonforme Ansichten,
sich die Taschen vollstopfen und was übrig bleibt vom Steuerpfründ in der ganzen Weltgeschichte "verbrennen".
Und DAFÜR, für all das Respekt einfordern? Sorry, ich glaub' es hackt!
Respekt muss man sich verdienen. Mitleid gibt's gratis. Beides haben dieser Typ & seine links-grüne Mischpoke nicht mal ansatzweise verdient. Lebten wir in einer gerechten Welt müssten Leute wie Scholz, Faeser, Merkel, Habeck & Co. sich vor einem Gericht für ihre vorsätzlichen Verfehlungen verantworten müssen u. im Anschluss eine Gefängnisstrafe antreten. Bed & Breakfast, das Modell präferiere ich auch für unsere "Gäste". Die politische und gesellschaftliche Bedeutungslosigkeit reicht nicht zur Strafe!

S. Kaiser | Do., 7. November 2024 - 14:39

Wenn man sich die drei Reden des Ampel-Triumvirats von gestern Abend hintereinander angeschaut hat, dann kommt man nicht umhin festzustellen, dass die Scholz Rede, die mit Abstand mieseste war. Voller hohler Phrasen, nachtretend und kleingeistig. Weniger auf dem Niveau eines souveränen Staatsmannes (wobei Parallelen zu Trump hier zu ziehen auch deplatziert wirkte), sondern mehr - um beim Bild des Kirmesboxers zu bleiben - auf dem Niveau eines St. Pauli Kleinganoven, der lediglich die schwarze Satinbomberjacke und die dicken Goldkettchen gegen Anzug und Krawatte ausgetauscht hatte.
Im Vergleich dazu wirkte Lindner routiniert kühl und professionell und Habeck authentischer emotional bekümmert - aus welchen Gründen auch immer.

Bernd Windisch | Do., 7. November 2024 - 15:05

Sehr guter Kommentar dem kaum etwas hinzuzufügen ist.

Klaus Funke | Do., 7. November 2024 - 15:26

Scholz ist weiter nichts als ein kleiner, böser Lump, verlogen und unehrlich bis ins Mark. So einer hätte nie Kanzler eines 80 Millionen Volkes werden dürfen. Aber die Proportionen haben sich verschoben. Mittelmaß ist längst Spitzenklasse geworden. Bin gespannt, ob er es durchhält und ob Merzel wiedermal einknickt, vonwegen Vertrauensfrage jetzt und Wahlen im Januar. Der Zwinker Ozdemir und der intrigante Überläufer Wissing sind jetzt Doppelminister - zweimal keine Ahnung aber doppeltes Gehalt. Ein Raritätenkabinett. Unglaublich. Ein Fressen für Trump, those Germans, wir zeigen so richtig, dass wir es verdienen in den Arsch getreten zu werden. Ach, wir übernehmen gleich die kompletten Ukraine-Kosten. Wir habens ja. Es ist zum Davonlaufen. Wo bleibt eigentlich der Lobes- und Verteidigungskommentar von Regierungshetzer Lenz? Oder anders: Jetzt wird für ihn vielleicht ein Posten frei - im Presseamt. Wie Liebermann rufe ich aus: "Ich kann gar nicht so vel fressen wie ich kotzen möchte!"

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