Studio von „Hart aber fair“ / Screenshot ARD

„Hart aber fair“ und Konsorten - Weniger Feigheit wagen

Ausgerechnet im Bundestagswahljahr 2025 bekommt „Hart aber fair“ weniger Sendezeit. Ein guter Anlass für eine grundlegende Frage: Wie müsste ein guter und wirklich kontroverser Polittalk heute aussehen? Ein Blick nach Österreich liefert erste Antworten.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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Erfolg und Misserfolg äußern sich in der Programmplanung beim Fernsehen in banaler Weise. Was funktioniert, wird weitergemacht. Was super funktioniert, bekommt einen besseren Sendeplatz. Was nicht ausreichend gut funktioniert, bekommt eine Bewährungsfrist. Und was nicht funktioniert, wird gestrichen. Allerdings ist die Programmplanung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk weniger radikal als bei den privaten Fernsehsendern. 

Das liegt daran, dass bei ARD und ZDF langfristiger geplant wird. Der Rundfunkbeitrag macht es möglich, auch Sendungen im Programm zu halten, die, wie man in Medienmacherkreisen sagt, nicht gut performen. Entweder, weil sich deren Mehrwert nicht allein an der Einschaltquote bemessen lässt, was ein ehrenwertes Motiv ist. Oder weil es den Verantwortlichen egal ist, was die Zuschauer denken, weil der Rundfunkbeitrag trotzdem fließt. Ein Motiv, das weniger ehrenwert ist.  

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Christoph Kuhlmann | So., 20. Oktober 2024 - 11:19

Weder in den Premium Medien noch im ÖRR sind für Jahrzehnte Journalisten, die nicht dem links, links, grünem Kanon entsprachen hoch gekommen. Das fing schon in der Schule an, dann im Geistes- und Gesellschaftswissenschaftlichem Studium. In all diesen Institutionen herrscht der oben genannte Tenor vor. Auffällig ist auch diese Unkenntnis über die angesprochenen Themen. Es ist ja auch viel einfacher die Meldungen der UNWRA einfach zu übernehmen. Zumindest war es das, bis sich herausstellte, das mehrere ihrer Angestellten bei dem Terrorüberfall, bei dem 1200 Israelis viehisch ermordet wurden und hunderte verschleppt wurden teilgenommen haben. Da nützen auch keine Experten, denn die müssen erst einmal die Grundlagen des Themas erklären und dann ist die Sendezeit vorbei. Was man ihnen zugute halten kann, sie fragen genau so dumm, wie die Leute, die sich noch wesentlich aus dem ÖRR informieren, vermutlich sind.

Bernd Briele | So., 20. Oktober 2024 - 11:27

...so könnte man die Sendung "Hart aber fair" auch benennen, sei Louis Klamroth sie von Frank Plasberg übernommen hat. Während jener noch bemüht war - und es ihm meistens auch ganz gut gelang - zu wichtigen gesellschaftspolitischen Themen einen halbwegs abgewogenen Überblick politischer Meinungen von links bis rechts abzubilden, so ist das Format mittlerweile zu einer miefigen, weil einseitig regierungsfrömmelnden Schwätzrunde verkommen, bei der sich Klamroth noch nicht einmal ansatzweise Mühe gibt, seine links-grün-woke Voreingenommenheit auch nur ein wenig zu kaschieren. Und so ist die Sendung mittlerweile nur ein weiterer Beleg dafür, woher der Wind bei den ÖRR weht! Komplett uninteressant, kann weg!

.... sich nicht offen seinen Kriikern zu stellen, sondern diese nur ganz primitiv hintenrum von linientreuen "Experten" (aus dem eigenen ideologischen Stall) als böse Schufte verleumden zu lassen - das ist nicht nur in extremer Weise unfair, sondern erklärt auch die trostlose Langeweile dieser öden monchromatischen "Agitationskultur",. die man auch schon bei E. v. Schnitzler erlebt hat.

Na ja, so lange Klamroth mit seiner Agitationsarbeit so viel (oder vielleicht sogar noch mehr) Staatsknete abgreifen kann wie seine Lebensgefährtin im Bundestag, solange wird ihm jede Kritik am Arsch vorbei gehen, und er wird an dieser alte Fernseh-Masche weiterstricken.

Moralische Maulhelden unserer Zeit sind halt so, und der Journalismus steckt momentan - gerade in Demokratien - in einer tiefen Krise.

Aber schon für den Schwarzen Kanal galt: Niemand kann dazu gezwungen werden, sich solche Sendungen anzutun.

dass Frau Neubauer der Sprung in den Bundestag geglückt wäre.
Geld könnte in ihrem Leben auch nicht so wichtig sein?
Ich entnehme dem Wikibeitrag, dass es ihr "um die Arbeit im Hintergrund geht".
Ist sie eine der Kläger:innen, die vor dem Bundesverfassungsgericht gegen "die" deutsche Regierung klagt?.
Dem neuesten Beitrag von Prof. Ganteför entnehme ich, dass dieser Antrag nicht ganz den Fakten entsprechen könnte.
Ich hoffe es.
Fakten sind aber wohl etwas, woran die Sendung "Hart aber Fair" ihre Diskutierenden messen möchte.
Klamroth hat Politikwissenschaften studiert und kommt aus einer politisch engagierten Familie.
Was braucht es denn noch, um so eine Sendung hinzubekommen?
Ich schätze Erfahrung.
Diese Möglichkeit wird ihm der ÖRR geben.
Zwischen dem ÖRR und den privaten Sendern liegen hoffentlich immer noch Welten.
Das sollte auch Klamroth klar und wichtig sein.
Ich habe mir die Sendung schon mit Herrn Plasberg nicht angesehen und werde das jetzt nicht für Herrn Klamroth ändern...

Frank Plasberg hatte Format und konnte oft ausgleichen, auch wenn die links-woke Einheits-Suppe zu hoch kochte.
"Klamroth (sich) noch nicht einmal ansatzweise Mühe gibt, seine links-grün-woke Voreingenommenheit auch nur ein wenig zu kaschieren." Hat er von seinem linX-grünen "Gschpusi" kritiklos übernommen? So vermehrt sich links-grüne Vetternwirtschaft. Die Sendung ist nicht mehr zum Anschauen ... für mich!

Volker Naumann | So., 20. Oktober 2024 - 11:37

Die Leute sind ja nicht zufällig in diese Positionen gekommen und wenn man erst mal eine eigene Sendung hat, dann gilt der alte Spruch:

"Man beißt nicht die Hand, die einen füttert"

MfG

Bernd Windisch | So., 20. Oktober 2024 - 11:43

Georg Restle schießt wohl den Vogel im ÖR ab. Das aus diesen Talk - Sendungen im ÖR irgendein sachlicher Erkenntnisgewinn zu ziehen ist bleibt ein frommer Wunsch.

Der ÖR hat Deutschland längst abgeschafft.

Tomas Poth | So., 20. Oktober 2024 - 11:45

"Hart aber Fair" der Titel ist Täuschung. Die Bezeichnung "Mainstream und Selbstbestätigung" wäre die richtige.
In unseren Sendeanstalten gibt es keine Sendung die vorbehaltlos und offen die strittigen Themen behandelt.
Alle bewegen sich im vorgegebenen alternativlosen Rahmen.

Hans Jürgen Wienroth | So., 20. Oktober 2024 - 11:58

Genau das, was der Autor hier über die Talk-Shows im dt. TV schreibt (und da nehme ich die Privaten nicht aus) kann ich nur unterschreiben. In der Regel genügen mir die Rezensionen am nächsten Tag in den diversen Medien (man will sich ja nicht einseitig informieren). Gelegentlich ist der Presseclub am Sonntag interessant, aber das war es aus meiner Sicht.

Bei „Links, Rechts, Mitte“ stellt man einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden Moderatoren fest. Während sich Frau Prähauser auf gute Moderation beschränkt, spürt man bei Michael Fleischhacker, dass er „im Thema“ steckt. Er lässt seine Gäste nicht mit Plattitüden durchkommen, fragt nach und glänzt oft mit seinem eigenen Wissen zum Thema. Schade, dass diese Sendung nur noch online in der Mediathek zu sehen sind. Da sind jedoch auch Diskussionen zu österreichischen Themen interessant, weil sich die Probleme ähneln und selbst dazu tw. ein deutscher Gast eingeladen wird.

Michael Klein | So., 20. Oktober 2024 - 12:17

Ich schaue häufiger mal die Nachrichtensendung ZIB auf 3Sat. Es ist erfrischend zu erleben, wie dort Spitzenpolitiker mit kritischen Fragen konfrontiert werden und auch nachgefragt wird, wenn sie versuchen sich mit irgendwelchen Worthülsen aus der Affaire zu ziehen. Und es fehlt dann vor allem der hier übliche Spruch: "Das Interview haben wir aus Termingründen (!?) vor einer Stunde aufgezeichnet".

Heidemarie Heim | So., 20. Oktober 2024 - 12:20

Meinungsdurchsetzungsveranstaltung;). Großartig geehrter Herr Krischke! Synchronschwimmen?😂
Und apropos Gästeliste. Nach längerer Überlegung meinerseits, warum, weshalb, wieso ich diesen und jenen Talk erst gar nicht mehr anschalte, ist dem vor der Ausstrahlung getätigten Blick auf genau diese (GL) geschuldet. Lese ich da bestimmte Namen von Journalisten und Experten mit ihren schon fast obsessiv anmutenden "Spezialgebieten", geht mein Interesse an der Sendung gegen Null. Denn bei diesen Leuten könnte ich mittlerweile eine zweite Karriere als "Synchronsprecherin" oder "Simultanübersetzerin" starten.
Interessant wird es für mich, wenn z.B. Gäste aus dem benachbarten Austria, was nicht so oft vorkommt Teilnehmer von deutschen "Fernsehgerichten" sind u. prompt wie ein Fremdkörper in der eingeschworenen Runde wirken, weil sie entweder ganz unbeeindruckt von dem was man hören möchte ihre Meinung vertreten wie bei servus o. sogar der Moderation Widerspruch leisten, was ja wohl die Höhe ist!

Das mit dem vorherigen Ansehen der Gästeliste kann ich
vollständig bestätigen. Meist will oder kann ich bestimmte
Leute nicht ertragen oder hören. Meine Frau bestätigt mir am
nächsten Tag, da sie es sich aus Interesse ansieht, meistens
meinen Entschluss und auch die Kommentare am Tage
danach z. B. hier im forum

Aus der anderen Seite sind auch Diskussionen zu sehen,
oft im deutschsprachigen Ausland und manchmal bei der
Phoenix-Runde oder im Presseclub, die man sich ansehen
kann. Deutschsprachige Auslandssender oder z. B. auch
die NZZ erinnern gelernte DDR-Bürger wahrscheinlich sehr
an vergangene Zeiten mit dem Westfernsehen oder Radio.
Man konnte das eigene angebotene Zeug nicht mehr errtragen.
Eine besondere Freude gab es, wenn ein Westbesuch mal
Zeitschiften mitbrachte.

Manche Sachen wiederholen sich halt doch und wenn man
es schon mal erlebt hat, bzw. erleben musste, wird es um so
stärker und auch eher empfunden.

MfG

Chris Groll | So., 20. Oktober 2024 - 13:24

Zu seinen Anfangszeiten war Hart aber Fair mit Frank Plasberg (wurde damals noch vom WDR gesendet) eine wirklich gute Talkshow.
Die Sendung war Hart aber Fair. Habe ich sehr gerne gesehen.
In späteren Jahren verkam sie allerdings immer mehr zu einem Mainstream Talk. Wie eben alle Talkshows im deutschen Fernsehen s - ind.
Die Sendungen auf Servus TV - Talk im Hangar 7 und Rechts-Links-Mitte - haben heute noch die Qualität wie es früher bei Hart aber Fair war.
Es sind sehenswerte, da kontroverse und nicht einseitige, Talkshows.

Ronald Lehmann | So., 20. Oktober 2024 - 13:58

KEIN WISSEN
von Bedeutung/Aussagen von heutiger LINKEN Schimpf-& Diffamierungs-Wörter

& das geht los beim Wort FASCHISMUS
> was aus dem ital./lat. kam & bedeutet
> in eine Richtung gekämmt/ausgebürstet
> R. Merle, eine ideologische Einbahnstraße

was heutzutage die Block-Parteien-Macht & Söldner-Orwell-Medien durch z.B. ihre ideolog. Brandmauern SELBST sind

Nein, du bis ein braunes Kind & mit dir rede ich nicht🙄
aber ich darf Hetze über dich ergießen
weil ich der Gute bin

& des nächste Wort der Diffamierung der Verlogenheit
NAZI
für AFD-Mitglieder & Wähler

wo
- dadurch der wirkliche Holocaust an den Juden herunter relativiert wird & der Antisemitismus gegen den Staat Israel & dem Judentum in unserer de Gesellschaft

dadurch anklang findet

- dieses Wort kommt aus National-Sozialistischen
& ist im Charakter/Eigenschaften mit LINKS/SOZIALISTISCH identisch/gleich
mit 2Haupteigenschaften

- > TOTALITÄR/GLEICHSCHRITT
+ > GÖNNERHAFT/MORAL
Einführung 1933 Pflichtverteidiger, Feier-& Urlaubs-Tage

Markus Michaelis | So., 20. Oktober 2024 - 14:14

Für ganz offene (diverse) Diskussionen gibt es global zuviele, gegensätzliche Sichtweisen. Es wäre schonmal viel gewonnen, wenn in deutschen Talkshows nicht oft der Eindruck verbreitet würde, als würde dort für DIE Welt und universelle Werte gesprochen.

Es bräuchte eine Atmosphäre, bei der allen klar ist, dass es viel zu diskutieren gibt - weil Dinge unklar sind, auch die Prinzipien, nach denen man vorgehen will.

Ein Negativbeispiel für mich ist Frau Dröge bei Maischberger. Bei etwa 29:30 begründet Frau Dröge (wie viele) ihren Ansatz mit "GG: Würde ist unantastbar - für JEDEN Menschen". Da wird einseitig und ohne jede Abwägung ein Rechtsanspruch der Einen erklärt, ohne die Frage, was das für die Anderen bedeutet. Absolute Werte stehen im Vordergrund. Wieviel % würden global Grüne und diese Werteinterpret. wählen?

Ich selber möchte nicht Teil so einer Gesellschaft und dieser Werte sein. Für gute Talkshows gehört erstmal die allseitige Einsicht her, dass wir Dinge zu diskutieren haben.

Urban Will | So., 20. Oktober 2024 - 15:57

kultur, wo auch, wie in vielen Print- und anderen Medien, eher Aktivisten denn Journalisten tätig sind.
Dem Bettvorleger Louis, dem seine Lisel die Themen und auch die Gästeliste vorzugeben scheint, hätte man niemals diese Show geben dürfen, wobei es eigentlich egal ist, welche linksgrüne Socke da steht und den „Moderator“ spielt.
Wie überall in diesem Lande: man lädt Frösche ein um über die Störche oder Sumpftrockenlegungen zu palavern. Da kann nie etwas Gescheites bei raus kommen.
Und wenn mal einer von den „Bösen“ dazu darf, dann geht es alle gegen einen. Das wird man bald bei den Kanzlerkandidatenrunden erleben dürfen, wo es nur um eine Sache gehen wird: Weidel vernichten.
Aber wie in der Politik: jedes Land hat die Talkshows, die es verdient und wenn sich der Schlafmützenmichel gerne einseitig berieseln lässt und brav klatscht, wenn er soll, dann bekommt er es halt.
Wobei Klamroth wohl sogar den Mützen zu langweilig geworden ist.
Man sollte ihn erst mal erwachsen werden lassen.

Sabine Lehmann | So., 20. Oktober 2024 - 16:27

Das Format "Talk im Hangar 7" habe ich immer sehr gerne gesehen, aber der Sender Servus TV ist in Deutschland nicht mehr zu empfangen, er hat den Betrieb eingestellt und läuft nur noch in Österreich. So weit ich weiß, ginge das wenn überhaupt nur mit VPN, wegen Geoblocking und der Verschlüsselung.

Ingo Heinzelmann | So., 20. Oktober 2024 - 16:42

Gute Darstellung des Zustands anhand einer Sendreihe. Ich habe wenig Hoffnung, dass sich etwas zum besseren ändern wird. Warum sollte das auch passieren? Diese Einrichtungen befinden sich in der äußerst luxuriösen Position, senden zu können, was immer sie wollen ( also was diiese Regierung will), ohne dass das irgendeine Auswirkung auf die Einnahmen haben könnte. Also, warum an sich arbeiten, wenn’s sowieso egal ist?

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