Mitarbeiter von Northvolt auf dem Werksgelände / picture alliance

Northvolt - Abschied von einem europäischen Traum

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt war angetreten, um bei der Herstellung von Akkumulatoren eine ökologischere Alternative zu chinesischen Unternehmen zu bilden. Jetzt braucht der Konzern knapp fünf Milliarden Euro, um überhaupt wirtschaften zu können.

Autoreninfo

Jens Mattern (Foto Ralph Weber) berichtet als freier Journalist für deutsche Medien aus Polen.

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Die Pleite wurde gerade noch verhindert: Vergangenen Montag konnte der schwedische Batterie-Hersteller Northvolt dem heimischen Fiskus umgerechnet 25 Millionen Euro bezahlen. Doch weiterhin ist der Konzern mit hohen Schulden belastet. Schon Ende September zeichnete sich das endgültige Ende ab, als Co-Geschäftsführer Peter Carlsson verkündete, in Schweden 1600 Personen zu entlassen, davon 1000 in Skelleftea, 400 im Entwicklungslabor in Västeras sowie 200 in der Verwaltung in Stockholm. Insgesamt ist in Schweden ein Viertel aller Beschäftigten des Konzerns betroffen. Mit der jüngsten Überweisung konnte Northvolt weiteren Schrecken zwar erstmal abwenden. Aber wie lange noch? 

Es war der große Traum: Northvolt wollte mit einer europäischen Produktion von Akkumulatoren für die Elektromobilität eine ökologischere Alternative zum Technologiegiganten China auf die Beine stellen. Doch heute ist man im Norden Europas finanziell sehr schwach auf den Beinen. Nach inoffiziellen Angaben braucht der Konzern derzeit umgerechnet knapp fünf Milliarden Euro, um wieder wirtschaften zu können. Da Northvolt Bedingungen der „Reichsschuldenverwaltung“, einer Institution des Finanzministeriums, nicht erfüllt, kann allerdings kein Staatsgeld verliehen werden. 

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Mario Felizzi | Do., 17. Oktober 2024 - 16:45

Europa wird wirtschaftlich und technisch abgehängt.
Das haben wir der Ampel zu verdanken.

Tomas Poth | Do., 17. Oktober 2024 - 17:10

Es ist alles nur noch lächerlich bis erbärmlich was hier bei uns passiert, wenn Regierungen von falschen Prämissen (menschengemachter Klimawandel) ausgehen.
Ohne wirkliche Not wird die ehemals funktionierende Wirtschaft zertrümmert, um sich auf ein unsicheres Terrain, der Sumpf der neuen Progressivität, zu begeben, der nichts weiter als ein Rückfall ins archaische verursachen wird.
Wenn das so weitergeht landen wir in einem Oligarchen-Feudalismus.
"Staaten" dienen nur noch als Gebilde, um die multi-ethnischen Inseln auf seinem "Verwaltungsgebiet" mit totalitären Methoden unter Kontrolle zu halten.
Es werden parallel verschiedene Rechtsordnungen in dem Verwaltungsgebiet gehandelt, je nachdem wer dort die Majorität der Population stellt.
Deutschland zerfällt dabei dann in dutzende religiös-ethnische Fürstentümer.

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