Durch die Blume: Friedrich Merz gratuliert Angela Merkel / dpa

Friedrich Merz feiert Merkels 70. Geburtstag - „Liebe Angela“ – „Lieber Friedrich“

Friedrich Merz dankt Angela Merkel, und die Ex-Kanzlerin wünscht dem Kandidaten Erfolg. Die harmonische Familienfeier zum 70. Geburtstag von Merkel war ein Glanzstück christdemokratischer Selbstinszenierung.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Der Sinn von Familientreffen wird ja heutzutage von vielen in Frage gestellt. Man trifft entfernte Cousinen, mit denen man sich gut versteht oder auch nicht, relevant fürs eigene Leben ist das nicht mehr. Und die schwierige Beziehung zur Mutter, muss man die nach all den Jahrzehnten nochmal aufwühlen, und das auch noch unter Beobachtung? Was soll das? Als am Mittwochabend im Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin Angela Merkel zusammen mit Friedrich Merz und Markus Söder einmarschierte, begleitet von Standing Ovations der engeren Politik-Mischpoke, da begann so etwas wie ein Hochamt der Christdemokratie, ein Fest der Großfamilie, das die Beobachter staunend zurücklässt. Was soll das? Ist das Politik oder ist das echt?

Der amtierende CDU-Chef Merz und neuerdings Kanzlerkandidat der Union lädt zu einem nachträglichen Geburtstagsempfang für Angela Merkel ein. Kaum einer in der CDU hat Merkel schärfer kritisiert als er. Er ist vor allem wegen ihr und im Widerspruch zu ihrer Politik 2009 aus der aktiven Politik ausgestiegen. Sein seit 2018 gestartetes Comeback war eine unmittelbare Reaktion auf ihren Verzicht auf den Parteivorsitz der CDU. Und es besteht kein Zweifel daran, dass Merz seit seiner Wahl 2022 die programmatische Erneuerung der Partei in expliziter Absetzung zu Merkels Linie vor allem in der Migrationspolitik betreibt.

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Sabine Lehmann | Do., 26. September 2024 - 15:35

So ein verlogenes Schauspiel, dazu sind wohl nur Politiker eines bestimmten Schlages fähig. Man und Merz sollten diese Plage aus der Uckermark zum Teufel jagen. An Merkels Stelle würde ich mich mit meinem Joachim in eine dunkle Kemenate verziehen und mich bis zum Ende meiner Tage in Grund und Boden schämen.

spricht Bände!
Eine offensive A. Merkel, die Ihrem ehemaligen Widersacher F. Merz dreist ins Gesicht lächelt, so als wenn Sie sagen wollte: "Friedrich, war da mal was"?
Auf der anderen Seite ein devot drein schauender Friedrich Merz, der sich in diesem Moment fragt: "Lässt Sie mich jetzt wenigstens ran"?
Was für ein widerliches Getue.
Wer erwartet von diesem biegsamen Gummimenschen F. Merz, der bei jedem Gegenwind umfällt, eine erfolgreiche Kanzlerschaft für das deutsche Volk, wenn er sich mit den größten Staatsmännern der Welt trifft?
Nein, für mich ist er nicht die Zukunft.

Anton Stöger | Do., 26. September 2024 - 16:50

Unwählbar solche Verlogenen Menschen-zumKotzen!

Christa Wallau | Do., 26. September 2024 - 19:27

Antwort auf von Anton Stöger

Von einem erwachsenen Menschen, den ich achten soll, erwarte ich, daß er in der Lage ist, dazu zu lernen, offensichtliche Fehler einzusehen u. -zugestehen und - was natürlich das Schwerste ist - Mitmenschen um Verzeihung zu bitten, die er auf Grund seiner Fehleinschätzungen jahrelang falsch beurteilt bzw. sogar beleidigt hat.

In der gesamten CDU findet man keinen Einzigen, auf den diese Beschreibung zutrifft!

Und diese charakterlosen Feiglinge wollen uns ernsthaft weismachen, daß sie in der Lage seien, unser Land wieder in Ordnung und nach vorn zu bringen???

Chris Groll | Do., 26. September 2024 - 19:37

Antwort auf von Anton Stöger

Genau so ist es. Verlogen und heuchlerisch. Einfach widerlich.

Wolfgang Borchardt | Do., 26. September 2024 - 17:03

Veranstaltung nötig? Für die altbackenen der CDU - Mitglieder? Bundesweit wohl eher der Schuss ins eigene Knie. Einmal mehr wird deutlich, wie sehr Herr Merz und Frau Merkel für eine BRD stehen, deren Untergang gerade zu besichtigen ist.

Die Frage habe ich mir auch gestellt. Vielleicht kann man sie
mit "Ja" beantworten, denn es zeigt sich die Ersthaftigkeit, mit
der Merkelära zu brechen und die absolute Uneinsichtigkeit
der Verursacherin des Übels. Die Blicke der Zuschauer sind doch
aussagekräftig genug.

MfG

Jochen Schöneberg | Do., 26. September 2024 - 17:17

die Distanzierung bzw der Brandmauerbau zu den Grünen hatte Merz auch nur auf Grund der Forderung der CSU bzw Söders ausgesprochen.
Die Distanzierung von Merkel hätte Merz ohne Probleme auch übernehmen können. Ich warze bis heute auf eine Entschuldigung der CDU für die Merkelpolitik.
Dass Söder merkel auf der Feier hinterherdackelt ist auch nicht vertrauenserweckend.
Schlussendlich darf man den Aussagen / Ansagen von Merz und Söder vor der Bundestagswahl nicht trauen. Am Ende gibts doch wieder Schwarz / Grün. Aus heutiger Sicht dann wohl doch protestwählen --> blau. Merz soll sich was schämen dafür.

Sabine Lehmann | Do., 26. September 2024 - 17:30

"Liebe Angela,
am liebsten würde ich Dir heute im Namen aller CDU-Politiker den Allerwertesten versohlen, aber wir möchten ja nicht eine neue "me-too" Affäre auslösen, nicht wahr, Angela?
Wenn ich heute also alles sagen würde, was ich wirklich über Dich denke, hätten mich Nancys Schergen schon vor meinem Schlusskapitel abgeführt und nach Askaban gebracht. Du hat nicht nur unsere Partei entkernt, Du hast mit Deinen hinterhältigen Netzwerken deiner links-grünen Freundinnen den Standort Deutschland für immer ruiniert. Dass man Dich bis dato trotzdem immer noch mit Ehrungen, Preisen und Auszeichnungen überhäuft, ist ein Phänomen, das man vielleicht noch am ehesten noch mit dem sogenannten Stockholm-Syndrom erklären könnte.
Also liebe Angela, geh' bitte dahin wo der Pfeffer wächst, der wächst zwar nicht in der Uckermark, aber damit kann ich leben. Und bitte: Komm nie wieder! Danke.
Und jetzt bitte die Torte mit dem leckeren Schierling. Ich möchte nicht, bin auf Diät.
Dein Friederich"

gut, dass es so nicht war. Es würde nur den nötigen Untergang der Selbstgefälligen aufhalten. Mit dieser Veranstaltung hat Herr Merz sich doch sehr zu seinen Ungunsten offenbart. Während Herr Scholz sich stumm an seine Ideale klammet, dreht Herr Merz sich im Kreis. Das wäre doch mal ein deutlicher Wandel im Kamzleramt.

Der Text war von mir als Witz gedacht, Herr Borchardt. Kam aber wohl so nicht ganz an, schade;)

Stefan Jarzombek | Do., 26. September 2024 - 17:37

"Er ist vor allem wegen ihr und im Widerspruch zu ihrer Politik aus 2009 aus der aktiven Politik ausgestiegen."
Wenn es da in der CDU noch Mitglieder gibt,die nostalgisch auf der Merkelwelle surfen,dann sollte Friedrich Merz statt Geburtstagsständchen zu singen, besser Tabula rasa in den eigenen Reihen zur Chefsache machen.
PS:
Markus Söder war auch dabei?
Unglaublich!

Stefan Jarzombek | Do., 26. September 2024 - 17:41

"In diesem Sinne dankte Merz Merkel für ihr „Lebenswerk“ und ihre prägende Kraft."

Das ist ein Witz, oder?

Franz Jürgens | Do., 26. September 2024 - 17:50

Über eine schreckliche, schlimme, falsche, gruselige Veranstaltung!
Vom Cicero hätte ich mehr Biss erwartet.

Helmut Bachmann | Do., 26. September 2024 - 17:59

Es soll zusammenwachsen, was zusammen gehört und sich trennen, was nicht zusammen gehört. Für Familienkuscheln, sind die eigentlich alle viel zu alt. Wohl zu feige zum Erwachsen sein und nicht bereit zum Gehen eigener Wege.

Maja Schneider | Do., 26. September 2024 - 19:18

ein Fest der totalen Verlogenheit, man wagt ernsthaft zu bezweifeln, ob das der CDU gut getan hat, vermutlich eher nicht.

Heidrun Schuppan | Do., 26. September 2024 - 19:44

Heute so, morgen so. Keine, wirklich keine Aussage ist ernst zu nehmen, weil sie spätestens am nächsten Tag "angepasst wird". Und es ist für mich nicht mehr auszuschließen, dass bis zur nächsten BTW Wahlen abgeschafft sein werden. Merkel wird ihre Hilfe anbieten ...

J. stehlin | Do., 26. September 2024 - 22:04

Dass sämtliche Spiegel im Hause Merz abmontiert wurden.

Albert Schultheis | Do., 26. September 2024 - 23:11

Der gedroschene Köter kehrt zurück als verlorener Sohn Merzel, und wird von seiner Mutti Merkel überschwänglich an die Brust gedrückt! Beide restlos glücklich, er weil all die Jahre der Schmähung, der Feigheit und Scham, weil er es nie gewagt hatte, auch nur einmal gegen die Permanenz ihrer ruinösen Politik aufzumucken, wie weggewischt erscheinen! - Sie, weil sie geglaubt hatte, nach ihren "glorreichen" 16 Jahren über den Wassern zu schweben, weit über den Beifall klatschenden Genossen Deppen, ihr aber längst der eisige Wind des Elends, der Gewalt und des Hasses aufgrund ihres Jahrtausend-Versagens ins Gesicht bläst und sie gemieden wird! Da haben sich zwei gefunden zu guter Letzt! Zwei einsame Parallelen haben sich geschnitten. Er, der Kanzerkandidat, kann endlich in voller Genugtuung dort weitermachen, wo sie aufgehört hat, in der Gewissheit, dass alle die vor ihren ARD- und ZDF-Glotzen, denen sich heute die Augen vor Glück gefüllt haben, ihn, Muttis Dackel, wieder wählen werden!

Tina | Fr., 27. September 2024 - 00:08

Mit dreht sich der Magen um.

Urban Will | Fr., 27. September 2024 - 05:30

es mit Bedacht geschehen sein, dann stimmt wohl die am Ende vom Autor geäußerte Vermutung, Merkel wolle ihren Partei-Getreuen die Pöstchen sichern.
Und somit – denn so ganz selbstlos wird sie wohl nicht sein, denn das war sie nie – ihren Einfluss weiterhin geltend machen wollen.
Und natürlich: um dem Fritzel zu symbolisieren: halte dich zurück mit Kritik an mir und meiner Politik.
Das hätte sie sich aber schenken können. Einen größeren Feigling als Nachnachnachfolger hätte sie sich nicht zu wünschen brauchen.
Was ich nicht verstehe, ist die immer wieder diesem Fritzel zugeschriebene Rolle als großer Kritiker von Merkel. Das mag er mal gewesen sein, aber dann servierte sie ihn ab und er schmollte wie ein kleines Kind. Und seit er zurück ist, schwingt er nur große Reden, hat aber absolut nichts gemacht, woraus man schließen könnte, dass er wirklich mit der Merkel-Zeit abschließen möchte.
Das macht gerade Söder, der die Grünen zum „NoGo“ erklärt hat.
Fritzel ist und bleibt ein Feigling.

Rainer Dellinger | Fr., 27. September 2024 - 08:00

Eigentlich sollte Genosse Ramelow der Jubilarin Genossin Merkel gratulieren. Schließlich hat sie ja verfassungswidrig die Thüringer Wahl vor 4 Jahren beeinflusst. Aus DDR-Sicht könnte die Glückwunschrede folgend aussehen: Mit Deinem gesamten Wirken, Deiner Lebensverbundenheit, Deinem warmherzigen Verhältnis zu den arbeitenden Menschen, Deiner Aufmerksamkeit für das, was sie täglich bewegt, findest Du tiefe Zuneigung und Sympathie überall in unserem Land. Im Namen der Partei und des ganzen Volkes der Bundesrepublik Deutschland wünschen wir Dir, unserer Genossin und Freundin, beste Gesundheit und Schaffenskraft, neue große Erfolge bei Deiner weiteren Arbeit zum Wohle unseres sozialistischen Vaterlandes.

Hans Schäfer | Fr., 27. September 2024 - 16:26

Ich hatte recht. Der Schein wird von diesem charakter-, rückgratlosenlosen Merz gewahrt werden.