Pro-Assange-Protest im Jahr 2022 / dpa

Wikileaks-Gründer - Julian Assange ist auf dem Weg in die Freiheit

Julian Assange hat sich mit der US-Justiz geeinigt. Der Wikileaks-Gründer werde sich in einem Anklagepunkt im Zusammenhang mit dem US-Spionagegesetz schuldig bekennen, heißt es. Im Gegenzug muss er nicht in Haft.

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Die Ehefrau von Julian Assange hat eine grundsätzliche Einigung des Wikileaks-Gründers mit der US-Justiz bestätigt. Im Rahmen der Vereinbarung werde sich der 52-Jährige in Bezug auf einen Anklagepunkt im Zusammenhang mit dem US-Spionagegesetz schuldig bekennen, sagte Stella Assange am Dienstag der BBC. Im Gegenzug muss der Australier nicht mehr in den USA in Haft. Der Deal müsse aber noch von einem Gericht auf dem US-Außengebiet Nördliche Marianen im Westpazifik bestätigt werden, sagte seine Ehefrau. „Sobald die Richterin es unterzeichnet hat, ist es formell real.“

Die Anwältin und Aktivistin wartete mit den beiden gemeinsamen Kindern in Australien auf Assange. In einem Post auf X veröffentlichte sie ein Foto, das sie beim Videotelefonat mit ihrem Ehemann zeigt. „Julian ruft gestern Abend (bei ihm tagsüber) vom Flughafen Stansted in Sydney an“, schrieb sie dazu. Assange war nach Wikileaks-Angaben am Montag nach mehr als fünf Jahren Haft in London entlassen worden und nachmittags aus Großbritannien ausgereist.

Der BBC sagte Stella Assange über die Freilassung ihres Ehemanns: „Ehrlich gesagt ist es einfach unglaublich, es fühlt sich an, als wäre es nicht real.“ Die vergangenen Tage hätten einen Sturm der Gefühle ausgelöst. Sie habe noch keine Zeit gehabt, zu besprechen, was das Paar nach der Freilassung tun werde. Priorität habe, dass Julian Assange „wieder gesund wird – er ist seit fünf Jahren in einem schrecklichen Zustand“.

dpa

 

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Keppelen Juliana | Di., 25. Juni 2024 - 10:55

Aha also ein Geständnis unter Folter. Denn was hätte ihm gedroht wenn er sich nicht schuldig bekannt hätte? Ich hoffe und wünsche er kommt mit der Normalität in seinem neuen Leben zurecht.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 25. Juni 2024 - 11:07

dass man für Assange spenden könne.
Vielleicht blendet Cicero einmal seriöse Bankverbindungen ein.

Albert Schultheis | Di., 25. Juni 2024 - 11:18

Im wahrsten Sinn (ein Begriff der RotGrünen Khmer aus den guten alten RAF-Jahren) - Ohne Anklage, ohne Urteil!
Der Mann ist fertig.

Aber alle haben ein Bohei gemacht wegen Nawalnyj - der ein gültiges Urteil eines Bezirksgerichts in der Tasche hatte und wusste wofür er saß!
Snowden ist im Freien Russland in Sicherheit! Gut für ihn.
Immerhin: Obama hatte Chelsea Manning freigelassen.

Wo genau ist denn das freie Russland? Snowden kann momentan bestimmt probremlos Enthüllungsjournalismus betreiben, Missstände aufdecken und darüber berichten. Man hört aber so wenig von ihm, er scheint mittlerweile andere Interessen zu haben.

Der Deal vor dem US-Gericht diente wohl eher der Gesichtswahrung der USA statt umgekehrt!
An der Tatsache, dass der Irakkrieg ein einziges gigantisches Kriegsverbrechen ist, führt kein Weg vorbei!
Dieses Verbrechen wurde nur noch getoppt durch den Ukrainekrieg!

Ernst-Günther Konrad | Di., 25. Juni 2024 - 11:41

Nach 12 Jahren plötzlich und unerwartet die Wende? Und was bleibt ist ein physisch und psychisch gebrochener Mann, dem die Spuren des unmenschlichen Umganges anzusehen sind. Sicher wird zu dem "Deal" gehören, dass er nichts über die 12 Jahre und das konkrete Zustandekommen dieses "Deals" sagen darf? Vielleicht ist Assange so krank, das man ihn lieber in "Freiheit" sterben lassen will als ihn zum Märtyrer hinter Gittern zu machen? Oder verfolgt man eine neue Strategie? Soll Assange vielleicht einen Unfall haben, um auf diese Weise Vergeltung zu üben? Die USA hat in den letzten Jahrzehnten so viel Schuld auf sich geladen und so viele Schweinereien begangen, dass man jetzt einfach nicht glauben will, dass dieser Vorgang unblutig enden soll. Ich habe wirklich nichts gegen das amerikanische Volk. Aber deren politischen Führer haben zumindest in den letzten Jahrzehnten viel, sehr viel Schuld auf sich geladen. Ich wünsche Assange nur das Beste. Für mich ist er ein gebrochener Held.

"Die USA hat in den letzten Jahrzehnten so viel Schuld auf sich geladen und so viele Schweinereien begangen, dass man jetzt einfach nicht glauben will, dass dieser Vorgang unblutig enden soll." - Aber vergessen wir nicht die abgrundtiefe Verstrickung in das Unrecht, das man dem Mann angetan hat in Schweden, durch diese fadenscheinigen Anklage, die aller Wahrscheinlichkeit nach nur als Vorwand aus dem Hut gezaubert wurde, in Kleinbritannien, wo man ihn über Jahre in der honduranischen Botschaft eingekesselt hat und in der EU, die solche Praktiken überhaupt zulässt und befördert!
Der sog. Freie Westen ist einfach nur eine Bullschitt- Farce! Schändlich.

ich denke dieses unleidige Thema wollten die USA vor den Wahlen einfach abräumen. Der Zweck der Abscheckung war erfüllt. Merke US Kriegsverbrechen sind Geheimsache und wer es wagt diese zu veröffentlichen ist ein Staatsfeind und kann unter Umständen mit der Totesstrafe geahndet werden. Interessant ist auf jeden Fall, dass keine internationalen Gerichte und Staatsanwälte sich jemals genötigt sahen die Kriegsverbrechen anzuklagen oder gar Urteile zu fällen. (Siehe analog dazu Russland).

Romuald Veselic | Di., 25. Juni 2024 - 13:01

Der Gratisheld und Amerikahasser.

Wenn er etwas von den FSB & SWR (Sluschba wneschnei raswedki) "geleakt" hätte, wäre er längst vor dem Nawalny über den Styx gegangen.

Obwohl der gleiche Vorgang:
Der Gute (Linker + X) "geleakt"
Der Böse (Nicht-Linker & Rechter bis nach Walhalla Plus) "durchgestochen"

Heidemarie Heim | Di., 25. Juni 2024 - 15:19

Soll ich, soll ich nicht kommentieren unter einer dpa Meldung liebe Redaktion! Vielleicht ein kleiner Hinweis;)? Doch egal, es sind einmal good news die uns da erreichen! Mir ebenfalls egal ob da Gnade vor Recht erging. Ich finde vielmehr, das steht uns gut zu Gesicht und unterscheidet uns auch von einigen, meist totalitären Systemen, die ihre Gerichte missbrauchen und Recht wie Gesetz zur Farce verkommen ließen. Herrn Assange und seiner nun hoffentlich glücklicheren Familie alles Gute für die Zukunft!
MfG

Heidemarie Heim | Di., 25. Juni 2024 - 15:21

Soll ich, soll ich nicht kommentieren unter einer dpa Meldung liebe Redaktion! Vielleicht ein kleiner Hinweis;)? Doch egal, es sind einmal good news die uns da erreichen! Mir ebenfalls egal ob da Gnade vor Recht erging. Ich finde vielmehr, das steht uns gut zu Gesicht und unterscheidet uns auch von einigen, meist totalitären Systemen, die ihre Gerichte missbrauchen und Recht wie Gesetz zur Farce verkommen ließen. Herrn Assange und seiner nun hoffentlich glücklicheren Familie alles Gute für die Zukunft!
MfG

Sabine Lehmann | Di., 25. Juni 2024 - 16:41

So sehr man sich auch freuen mag, dass dieser persönliche Leidensweg endlich ein Ende findet, bei genauerer Betrachtung bleibt aber ein äußerst bitterer Beigeschmack. Natürlich in erster Linie in ganz persönlicher Hinsicht, weil Julian Assange seit nunmehr über 14 Jahren durch die Hölle gehen musste und dabei nicht nur seine körperliche Unversehrtheit eingebüßt hat. Wie es ihm mental geht, kann man als Außenstehender vermutlich nicht mal ansatzweise erahnen.
Nein, was ich eigentlich meine, ist die unumstößliche Tatsache, dass hier jemand wie ein Schwerverbrecher, wie der Staatsfeind Nr.1 persönlich, durch die ganze Welt gejagt wurde, nur weil er Regierungstätigkeiten und staatliche Machenschaften offen gelegt hat, die selbst dafür geeignet wären, die Verursacher dieser Machenschaften hinter Schloss und Riegel zu bringen! Stattdessen wird derjenige strafrechtlich verfolgt, der als Journalist bzw. Whistleblower gearbeitet u. diese Missstände publik gemacht hat. Was für eine Botschaft!?

Ronald Lehmann | Mi., 26. Juni 2024 - 00:49

Wie man Menschen isolieren & brechen
als Mahnung & Abschreckung für Nachahmer
ohne die alten Gestapo/Stasi-Folter-Methoden

Ich verneige mich ganz tief für deine Charakterfestigkeit & werde dich & deine Liebsten & Treusten lieber Assange in meine Gebete einschließen

Möge Gott dich segnen & beschützen, damit du noch ein vernünftiges Leben vor dir hast 🙏
Shalom

M Keller | Mi., 26. Juni 2024 - 05:19

Sie stehen für die "westlichen Werte"! Demokratie und Menschenrechte - so heißt es unablässig. Der Fall Assange ist ein Paradebeispiel dafür, daß das alles hohle Worte sind. Ein Skandal, wie mit Herrn Assange umgegangen wurde und wie man diesen Menschen offensichtlich zerstört hat. Ich werde spenden, um Ihm und seiner Familie zu helfen. Ich hoffe, er überlebt. Den USA traue ich zu, daß Sie Ihnen dauerhaft beseitigen lassen.... Siehe NordStream Pipeline