Über New York und Washington färbte sich der Himmel orange / Fotos: dpa

Rauch von Waldbränden hüllt New York ein - „Mars oder Manhattan?“

Waldbrände in Kanada haben Teile der US-Ostküste in dichten Rauch gehüllt. Die Schwaden Hunderter Feuer im Osten Kanadas zogen in südliche Richtung und führten unter anderem in New York zu einem dichten, nebligen Schleier. Der Flugverkehr ist eingeschränkt, öffentliche Veranstaltungen wurden abgesagt.

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Der Rauch zahlreicher schwerer Waldbrände in Kanada hat Teile der US-Ostküste eingehüllt und in der Millionenmetropole New York für die schlechteste Luftqualität seit Jahrzehnten gesorgt. Die Schwaden Hunderter Feuer im Osten Kanadas zogen in südliche Richtung und führten unter anderem in New York zu einem dichten, nebligen Schleier und einer zeitweise orangenen Färbung des Himmels. „Mars oder Manhattan?“, schrieb eine Twitter-Nutzerin und veröffentlichte ein Foto der Skyline samt Empire State Building. Ein verbrannter Geruch lag in der Luft, war fühlbar in Hals sowie Augen und sorgte für Kopfschmerzen.

Die Gouverneurin des Bundesstaats New York, Kathy Hochul, sprach von einer „Notfallkrise“ und kündigte an, eine Million Mund-Nasen-Masken verteilen zu wollen. Der Extremzustand könne noch mehrere Tage anhalten. „Die Menschen müssen sich auf einen langen Zeitraum vorbereiten.“ Manhattans Stadtteilbürgermeister Mark Levine schrieb: „Die Luftqualität verschlechtert sich rapide.“ Der gemessene Wert sei „mittlerweile mehr als doppelt so hoch wie der höchste Grad an Gesundheitsgefährdung auf der Skala der US-Regierung“.

UN-Generalsekretär António Guterres veröffentlichte ein Foto von sich auf Twitter, das ihn im UN-Hauptquartier vor einer deutlich von Rauch eingehüllten New Yorker Skyline zeigte. „In unserem UN-Hauptquartier können wir die sich verschlechternde Luftqualität fühlen, während der Rauch von den Waldbränden in Kanada nach Süden zieht“, schrieb Guterres dazu. „Angesichts des Anstiegs der globalen Temperaturen muss das Risiko von Waldbränden dringend gesenkt werden. Wir müssen Frieden mit der Natur schließen. Wir können nicht aufgeben.“

„Es riecht wie bei 9/11“, kommentierte eine New Yorkerin

Die Menschen in New York wurden aufgefordert, sich so weit wie möglich drinnen aufzuhalten, anstrengende körperliche Aktivitäten so weit wie möglich zu vermeiden und die Fenster zu schließen. An Schulen und Kindergärten wurden sämtliche Outdoor-Aktivitäten abgesagt, viele andere Veranstaltungen unter freiem Himmel sowie einzelne Theatervorführungen wurden ebenfalls abgesagt.

Das von Bademeistern beaufsichtigte Schwimmen an den Stränden der Stadt wurde abgebrochen, Tierparks und Bibliotheken schlossen früher. Die für Mittwoch angesetzten Spiele der Baseball-Teams New York Yankees und Philadelphia Phillies sowie das Spiel der Basketball-Frauen von New York Liberty wurden verschoben.

Auf den Straßen waren deutlich weniger Menschen als sonst unterwegs, viele trugen die aus der Pandemie bekannten Masken. In den Häuserschluchten nahm nicht nur die Sichtweite deutlich ab, der Rauch wurde für Millionen auch körperlich spürbar. „Es riecht wie bei 9/11“, kommentierte eine New Yorkerin in Erinnerung an die Terroranschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001.

Bereits seit Wochen wüten in Kanada zahlreiche Feuer

Auch in der US-Hauptstadt Washington rund 370 Kilometer weiter südlich war die Luft am Mittwoch trüb und es roch verbrannt. Wie auch in New York wurde eine Warnung wegen schlechter Luftqualität ausgesprochen. In New York galt der offiziellen Seite Airnow.gov zufolge zwischenzeitlich die höchste Stufe der Luftverschmutzung: „Gefährlich“.

Die Flugverkehrsbehörde FAA teilte mit, der Verkehr zu und von Flughäfen im Raum New York City sowie in Philadelphia sei aufgrund der schlechten Sicht eingeschränkt worden. Es kam zu großen Verspätungen. In Kanadas Metropolen Ottawa und Toronto sowie in den US-Staaten Minnesota und Massachusetts warnten Behörden die Einwohner ebenfalls vor schlechter Luft. Bereits seit Wochen wüten in Kanadas Westen und mittlerweile auch im Nordosten des Landes zahlreiche Feuer. In der südöstlichen Provinz Nova Scotia hatte sich die Lage zuletzt wieder etwas entspannt.

Quelle: dpa

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Kai Hügle | Do., 8. Juni 2023 - 15:55

„Angesichts des Anstiegs der globalen Temperaturen muss das Risiko von Waldbränden dringend gesenkt werden. Wir müssen Frieden mit der Natur schließen. Wir können nicht aufgeben.“

Guterres' Forderung wird in einem Forum, das von AfD-treuen Hobby-Klimatologen dominiert wird, auf taube Ohren stoßen.

Stell Dir vor Du provozierst und niemand reagiert......Was genau war jetzt nochmal Ihre Intention, Herr Hügle? Ich meine außer sich zu blamieren?

Kai Hügle | Fr., 9. Juni 2023 - 11:58

Antwort auf von Sabine Lehmann

Halten wir zunächst mal fest, dass Sie reagiert haben. Inhaltlich kam natürlich nichts von Ihnen. Was die Frage aufwirft, warum ich mich blamiert haben soll.

Sabine Lehmann | Fr., 9. Juni 2023 - 15:48

Antwort auf von Kai Hügle

Wenn Sie das nicht selbst merken, wovon ohnehin auszugehen war, sind Erklärungen eh zwecklos. Weiter machen.

Ernst-Günther Konrad | Do., 8. Juni 2023 - 19:33

Waldbrände haben zu 90% als Verursacher den Menschen, der fahrlässig oder gar vorsätzlich besonders in extremen Trockenzeiten, die Ursachen setzen. Das ist sicher kein Ergebnis des natürlichen Klimawandels, sondern dem nachlässigen und kriminellen Umgang von Menschen in und um die Wälder herum. Und wieder nutzt ein hochrangiger Politiker sich an, eine Katastrophe zu instrumentalisieren wenn er sagt: „Angesichts des Anstiegs der globalen Temperaturen muss das Risiko von Waldbränden dringend gesenkt werden. Wir müssen Frieden mit der Natur schließen. Wir können nicht aufgeben.“ Natürlich brennen extrem trockene Wälder, weil der Niederschlag wochenlang ausbleibt heftiger und schneller. Die vermeintlichen "Brandstifter", die leichtsinnigen, unbedarften Menschen, die kriminellen Wald Roder die müssen/sollten löschen müssen. Dass die Wetterlage nunmehr die Rauchwolken in die USA bringen ist bedauerlich. Helft löschen und jammert nicht.

Naumanna | Fr., 9. Juni 2023 - 10:30

Waldbrände werden zu 90% von Menschen verursacht, die fahrlässig oder absichtlich Feuer in Wäldern verursachen bzw. legen. Lediglich 10% sind natürliche Waldbrände. Es wird sehr schwierig sein, die von Menschen verursachten Waldbrände zu verhindern, obwohl es natürlich wichtig wäre. Waldbrände nehmen weltweit in erschreckendem Ausmaße zu. Die betreffenden kriminellen Menschen, die Zigaretten brennend wegwerfen, Lagerfeuer nicht ordentlich löschen oder gar wirklich mit vollerAbsicht Feuer legen in trockenen Wäldern, müssen zur Verantwortung gezogen werden. Vielleicht wäre das mit Satellitenbeobachtung der Wälder möglich. Wenn die Verursacher hart bestraft werden, werden die Waldbrände in Zukunft sinken. Im Moment wird niemand erwischt, aber der Schaden für die Allgemeinheit ist katastrophal.