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Der Lockdown hat Spuren in der Arbeitslosen-Statistik hinterlassen / dpa

Erstmals Lockdown berücksichtigt - Über 2,9 Millionen Arbeitslose

Die Agentur für Arbeit hat die Arbeitslosenstatistik für den Monat Januar veröffentlicht. Trotz Kurzarbeitergeld ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland auf über 2,9 Millionen gestiegen. Die hohe Zahl hängt auch mit dem aktuell verhängten Lockdown zusammen.

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Die Bundesagentur für Arbeit hat heute die Arbeitslosenstatistik für den Monat Januar veröffentlicht. Nach den Angaben der Bundesagentur ist die Zahl der Arbeitslosen im ersten Monat des Jahres auf 2,901 Millionen gestiegen. Nachdem das Jahr 2020 mit einer Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent beendet wurde, stieg sie nun auf 6,3 Prozent. 

Im Gegensatz zum Vormonat bedeutet das in absoluten Zahlen einen Anstieg um 193.000. Dies sei jedoch saisonüblich. So stieg etwa die Zahl der Arbeitslosen im letzten Januar um 198.000.

Erstmals aktueller Lockdown berücksichtigt

In der Statistik der Nürnberger Agentur sind zum ersten Mal die Auswirkungen des aktuellen Lockdowns berücksichtigt, da mit Datenmaterial bis zum 13. Januar gearbeitet wurde.

Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, zeigte sich größtenteils zufrieden mit der Entwicklung des Arbeitsmarktes. Dieser zeige sich alles in allem in einer robusten Verfassung. Trotzdem hätten die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie Spuren hinterlassen.

So geht er davon aus, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Februar erstmals seit fünf Jahren die Millionengrenze übersteigen wird. Aktuell liegt sie noch bei 990.000. Langzeitarbeitslose sind Menschen, die seit mindestens einem Jahr keinen Job haben.

Dies zeigt sich daran, dass die insgesamte Arbeitslosigkeit in diesem Januar deutlich höher als im Vorjahresmonat ist. 475.000 mehr Menschen sind aktuell arbeitslos als vor einem Jahr.

Kurzarbeitergeld weiterhin wichtiger Faktor

Der Einfluss der Kurzarbeit auf den Arbeitsmarkt ist weiterhin deutlich zu sehen. Vom 1. bis 25. Januar haben nach bisherigen Angaben 78.000 Betriebe für 745.000 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Diese Zahlen sind jedoch noch unvollständig. Erst nach entsprechender Abrechnung kann die tatsächliche Zahl der Kurzarbeiter angegeben werden. Dabei kommt es im Regelfall zu mehrwöchigen Verzögerungen. 

Die aktuellsten validen Zahlen zur Kurzarbeit stammen aus dem letzten November. Damals hat die Agentur für Arbeit Kurzarbeitergeld für 2,26 Millionen Menschen gezahlt. Der Höhepunkt der Kurzarbeit war im April des letzten Jahres erreicht, als fast sechs Millionen Menschen in Kurzarbeit waren.

arn / dpa

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Ernst-Günther Konrad | Fr., 29. Januar 2021 - 12:36

Aha. Die Zahl der Kurzarbeiter steht noch nicht abschließend fest. Da kommen, sobald die staatlich verordnete Insolvenzverschleppung beendet ist, erst die wahren Zahlen ans Tageslicht. Wenn die Zombieunternehmen ihre gemeldeten Kurzarbeiter endgültig entlassen, wenn die Dienstleister sich beim Amt um Hartz IV bemühen und sich arbeitslos melden, weil ihre Läden zu bleiben mussten, wenn die Großunternehmen und Banken sichtbar einbrechen und Leute entlassen müssen. Die Commerzbank will 10.000 Arbeitnehmer entlassen. Der Flughafen Frankfurt und ihre Tochterunternehmen und die Zuliefererfirmen, die Logistikunternehmen des Flughafens sie alle noch staatlich über Wasser gehalten, werden gnadenlos Entlassungen ohne Ende verfügen, um vielleicht noch ein Rumpfunternehmen zu retten. Aber der Staat hilft ja mit allerlei Steuergeldern. Was brauchen wir qualifizierte Arbeitsplätze? Wer soll die besetzen? Schüler mit unzureichendem oder mangelhaften oder gar fehlendem Schulabschluss?

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 29. Januar 2021 - 13:30

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist wohl erst der Anfang. Der Lockdown und die stark verzögerten Hilfen zerstören viele Unternehmen. Weitere Kredite helfen kaum, die Wirtschaftlichkeit eines bereits durch Kredite für Investitionen hoch belasteten U. zu retten. Die Rentner, Beamten und Politiker, die auch im Lockdown ihr Geld weiter beziehen, trifft es nicht. Der vereinbarte Neustart mit umweltfreundlicher Technik (New Green Deal) wird Jahre dauern. Produkte müssen erst entwickelt, Produktionen aufgebaut werden, das kostet weiteres (nicht vorh.) Geld. Politik macht es sich einfach, den schwarzen Peter „den Managern“ zuzuschreiben. Die hätten pol. Entscheidungen vorhersehen und auch Produkte herstellen müssen, die Kunden nicht wollen. Die werden jetzt mit viel Geld subventioniert.
Warten wir auf die Abgasnorm EU7 ab 2025, die derzeit in Brüssel ausgehandelt wird und nur noch E-Fahrzeuge möglich macht. Dann wird. Wolfsburg wahrscheinl zum neuen Detroit mit vielen Arbeitslosen.

Aufgrund der selbstverschuldeten Wirtschaftskrise werden die arbeitslos gewordenen Menschen nach mehr Sozialstaat und Umverteilung rufen. Und wer glaubt denn, dass immer weniger arbeitende Beitragszahler mit immer geringerem Einkommen und immer höheren Sozialbeiträgen und Steuern diesen Sozialstaat noch durchfüttern können? Wenn die Gelder dann noch von anderen EU-Ländern genutzt werden, um ihre Steuern zu senken und attraktiv für Investoren zu werden, die Arbeitsplätze verlagern, dann schau'n wir mal wer sich noch von Merkels PR-Masche noch einlullen lassen wird.
Während hier immer mehr wirtschaftsfeindliche Gesetze ausgehandelt werden, verfolgt man in China still und leise und mit einem Lächeln den Plan "Made in China 2025".

dieter schimanek | Fr., 29. Januar 2021 - 14:36

Haben wir das Rechnen verlernt?
Hartz 4 ist Arbeitslosengeld 2. das sind Arbeitslose plus 2,9 Mill. Empfängern von Arbeitslosengeld 1.
Macht zusammen 2,9 Mill ?

Das kennen wir ja von der "Agentur für Arbeit(slosenverwaltung)". Die H4-Empfänger wurden schon immer ganz fein unter den Teppich gekehrt und flossen nie in eine Arbeitslosenstatistik mit ein. Genausowenig wie die Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen, Praktika oder die mit Krankschreibung.... ;-) Da gibt es viele Tricks die Zahlen zu schönen. Noch vor 2015 hatten wir um die 10 Mio Arbeitslose. Das wollte nur keiner hören. Jetzt - nach dem massiven Import aus Nah Ost haben wir noch Mio mehr. - Und vdL wartet auf den "Green Deal"... ich sehe eher die Leute warten auf Soylent Green......

Bernd Muhlack | Fr., 29. Januar 2021 - 16:15

Das ist aktuell eine der Lieblings-Worthülsen unseres BUWiMin Peter Altmaier.
Gebetsmühlenartig und bei jeder Gelegenheit.

Ich wohne unmittelbar neben einem mittelständischen Unternehmen; ein global-player mit etwa 350 Mitarbeitern.
Wegen Problemen in der Lieferkette und insolventen Kunden ist hier seit langem Kurzarbeit angesagt.
Sämtliche Leih-AN sind cancelled - keine Neueinstellungen, nicht einmal Ausbildungsverträge!
Sollte sich die Situation nicht zeitnah wesentlich bessern, wird hier ein Kahlschlag stattfinden.
Es handelt sich fast ausschließlich um Facharbeiter jedweden Alters.
Vielleicht sollte Herr Altmaier hier auf dem Gelände einmal eine seiner salbungsvollen Reden erbrechen!

"Wir müssen die Zügel noch straffer ziehen!" sagt seine Chefin.