Die „Koalition der Willigen“ will der Ukraine beistehen / picture alliance / newscom | Ukrainian Presidential Press Off

Nach der Londoner Ukraine-Konferenz - Den Frieden nicht Trump überlassen

In London haben Keir Starmer und Emmanuel Macron eine Erklärung zu einer künftigen Waffenruhe in der Ukraine vorgelegt, um Alleingänge Trumps zu blockieren. Dennoch betonten die Teilnehmer der Konferenz ihre Nähe zu den USA. Aus Angst vor der Reaktion Trumps wuchs auch der Druck auf Selenskyj.

Autoreninfo

Thomas Urban ist Journalist und Sachbuchautor. Er war Korrespondent in Warschau, Moskau und Kiew. Zuletzt von ihm erschienen: „Lexikon für Putin-Versteher“.

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Zwar nahm Wolodymyr Selenskyj am Sonntag auf der Londoner Ukraine-Konferenz Solidaritätsbekundungen von allen anwesenden Staats- und Regierungschefs entgegen, auch empfing ihn sogar König Charles III. Doch war auch Unsicherheit im hochherrschaftlichen Lancaster-Haus zu spüren, dem Ort der Beratungen der Spitzenleute von Nato und EU sowie der großen EU-Staaten, die dort auf Einladung des britischen Premiers Keir Starmer zusammengekommen waren. Offenkundig fürchtete man, dass US-Präsident Donald Trump in einer Trotzreaktion das tut, was er zuvor noch bestritten hatte: die Ukraine fallenzulassen, indem er die militärische Unterstützung einstellen lässt.

Denn im Weißen Haus wurde, keineswegs grundlos, die Londoner Konferenz auch als Affront gegen Trump aufgefasst. Dieser hatte erst am Freitag gemeinsam mit seinem Vize J.D. Vance vor laufenden Kameras Selenskyj gedemütigt, ihm vorgeworfen, für die Fortdauer des Kriegs verantwortlich und in keiner Weise an Frieden interessiert zu sein. Vor allem Vance fiel dabei durch aggressive Rhetorik auf. Das Treffen, auf dem eigentlich ein Abkommen über die Förderung von in der Ukraine lagernden Metallen und seltenen Erden durch amerikanische Firmen unterzeichnet werden sollte, endete mit dem Rausschmiss Selenskyj aus dem Weißen Haus, ein beispielloser Akt unter den höchsten Repräsentanten demokratischer Staaten.

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Walter Buehler | Mo., 3. März 2025 - 15:15

Das kann ja ein sehr interessantes Projekt werden!

Türkei, Kanada, England als Retter der EU?

Wo sind nur all die EU-Schwüre zur Westbindung geblieben?

Für England, Kanada und die Türkei ist das Risiko am kleinsten. Als Schlachtfeld wird Zentraleuropa dienen.

Nachdem sie gemeinsam mit dem Murksel Deutschland ruiniert hat,
kommt jetzt alles eine Nummer größer.

Nur als Beispiel zwei Meldungen von Heute:

Von der Leyen fordert Aufrüstung Europas (Focus)
Von der Leyen will Abgasvorschriften lockern (BILD)

Kann denn diese Dame wirklich nach Gutsherrenart einfach in
allen Sachen ihren fachlich Senf dazu abgeben, gibt es keine
Fachleute in der EU? Wichtig ist scheinbar immer nur das, was
dieser Person gerade mal einfällt oder eingefallen wird, kann
natürlich ganz schnell auch mal das Gegenteil sein.

Wer von den drei (USA, China, Russland) soll denn diese EU noch
ernst nehmen. Da stimme ich Ihnen zu, Herr Buehler das ist doch irre,
Türkei, Kanada, England als Retter der EU?

MfG

Hans Süßenguth-Großmann | Mo., 3. März 2025 - 16:26

"...Die EU-Führer und Selensky haben ein schickes Dinner, während Männer in den Schützengräben sterben....“
Die Frage, die aktuell ist, ist die: Was will man, was kann man erreichen? Da kann ich nur sagen, man muss den Frieden erreichen. Man kann diesen Abnutzungskrieg nicht gewinnen.
Wenn noch historische Vergleiche benötigt werden, die Lage ähnelt der an der Westfront im 1. WK. Und im 2. WK war der Sieg über die Hitler nur den Opfern der Sowjetarmee und den Opfern der Westallierten nach dem D- Day, die auch in die Millionen gingen, möglich. Die in London Versammelten werden, keine Truppen in die UA schicken um den Sieg zu erkämpfen.

Inana | Di., 4. März 2025 - 00:13

Das Problem dürfte etwas simpler sein. Die Ukraine steht offenbar an der Schwelle einer militärischen Niederlage und kann v.a. die SItuation militärisch nicht mehr drehen. Sie versucht im Ergebnis, den Westen in den Krieg zu ziehen und hat sich bei Trump eine scharfe Abfuhr geholt. Die EU muss nun überlegen, ob sie in den Krieg eintritt - und nicht wenige scheinen dazu bereit. Die Frage ist nur, ob die USA das absichern und dann auch ob die Bevölkerung mitgeht.
Wenn nicht, wird die EU aber auch keinen Plan haben, weil sie sich innerlich längst auf Krieg eingestellt hat. Was keine beruhigen Aussicht für die Bevölkerung ist. Man kann im Grunde nur noch auf Amerika.

Ernst-Günther Konrad | Di., 4. März 2025 - 09:00

Bereits die ersten Aggressionen der UA 2013/2014 in der Ostukraine, die Ermordung russ. Bewohner, das drangsalieren und vertreiben russischer Menschen hätte dazu führen müssen, dass die EU eben nicht an der Seite einer Madelaine Albright diesen Konflikt weiter entfacht, UA bei ihren Verbrechen unterstützt und einen Schauspieler an die Macht bringt. Da war man sich gemeinsam einig, die Russen zu reizen und letztlich diesen sicherlich völkerrechtswidrigen Einmarsch regelrecht zu provozieren. Was hat man alles unternommen Putin allein zum Bösewicht zu stempeln und jetzt, wo die USA andere Seiten aufzieht, Frieden u jeden Preis will, jetzt die EU/NATO genau welchen Plan, außer lautem Gezeter? Genau. Sie hat keinen Plan außerdem, dass man jetzt merkt, man müsse von den USA unabhängiger werden und weiter diesen Krieg befeuern als selbst Friedensvorschläge zu machen. Jetzt macht Trump seinen eigenen Frieden entweder mit Europa oder eben allein und bezahlen darf das Ganze wer? Richtig. WIR.

Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen, es zeigt sich klar, wer Frieden und wer Krieg will. Krieg wollen jene weiterbetreiben, die dem Wahn aufgesessen sind, sie könnten Russland besiegen. Selensky geht es um seine Kriegsgewinne in Millionenhöhe, die er mit seinen Gesinnungsgenossen auf die Seite gebracht hat. Seine Landsleute, sein Land sind ihm piepegal. Er ist ein lupenreiner Lump. Und es gilt der alte Goethe-Spruch: "Sage mir, mit wem du umgehst und ich will dir sagen, wer du bist!" Nun haben ihn Trump und Vance entzaubert. Ich glaube nicht, dass er mit den USA noch einen Deal machen wird. Sein Ende wird schnell kommen. Da nützen ihm seine EU-Freunde wenig. Ich denke Saluschnyi wird der Neue sein. Es ist beschämend, zugleich aber auch erhellend, welche Rolle die EU-Eliten jetzt spielen. Wo soll das hinführen - zu einem neuen Krieg gegen Russland? Ich denke, in diesem Fall könnte die alte Waffenbrüderschaft wieder aufblühen. Einem Waffengang USA+Russland wäre kein Gegner gewachsen.

Urban Will | Di., 4. März 2025 - 10:59

in der Lage ist, eine 45 min lange Aufzeichnung des Gespräches im Oval Office zu verfolgen und sich nur auf die Passage beschränkt, wo es scheiterte, dann solle man gewiss nichts mehr mit einem Krieg zu tun haben. Die Reaktionen der EU-Kasper zeigen eines: sie sollten lieber Sandkasten spielen und sich nun heraus halten, zumindest die Deutschen.

Es war Selenskij, der offensichtlich nicht verstanden hat, dass er hier nicht als Star in einem Raum sitzt, betteln kann und Schulterklopfen erntet.
Wie schrieb ein Kommentator im – gewiss nicht rechten – CNN: „Alles, was Selenskyj hätten tun müssen, war, mit einer Krawatte zu erscheinen, lächeln, danke zu sagen, die Vereinbarung zu unterschreiben und zum Lunch mit Trump zu gehen. Das war alles. Und er war nicht in der Lage dazu.“ 
Selenkij hatte den Frieden quasi auf d Silbertablett. Er wollte nicht.

Jetzt geht die Metzelei weiter, ohne die USA als Waffenlieferant. Mal gespannt, was die Bübchen und Mädels aus der EU nun machen.

Klaus Funke | Di., 4. März 2025 - 14:03

Ein aufgeregtr Hühnerhaufen - da ist Europa heute. Konstruktivität - Fehlanzeige. Klugheit - Fehlanzeige. Denen fällt in der Friedensfrage nur ein: Aufrüsten! Aufrüsten! Aber, was rege ich mich auf. Europa ist zu dumm, zu unbedeutend, um irgendeine wichtige Rolle zu spielen. Insofern ist es egal, was die Uschi daher sabbert. Es wird sich sehr bald zeigen: Ohne die USA geht nirgends etwas, besonders aber in Europa nicht. Selensky ist Geschichte. Auch das haben unsere EU-Dilettanten noch nicht begriffen. Sie können es nicht. Das ist Fakt. Trump und Putin werden das Ding machen. So oder so. Peng. Und wenn die EU durchaus Krieg gegen Russland will, wird diesmal Trump dazwischen gehen. Die EU kann nur verlieren. Warum die das nicht begreifen, will mir nicht in den Kopf. Macron, Starmer, Merz, Tusk etc - alles durchweg Pfeifen, die nichtmal einen Gebrauchtwagen verkaufen könnten. Ich wart jetzt ab und vertraue auf Trump und Vance. Mahlzeit.

Klaus Funke | Di., 4. März 2025 - 15:44

Soll man diesen Verbrechern und Unfähigen, diesen Lügnern und Volksverderbern, das Schicksal Europas überlassen??? Ein furchtbares Bild. Hoffentlich räumt Trump mit diesem Haufen richtig auf. Nicht einen einzigen würde ich übriglassen.

Klaus Funke | Di., 4. März 2025 - 16:37

Besonders die des Vize-Präsdenten und des Sicherheitsberaters. Und heute außerdem die Rede von Trump vor dem US-Kongress. Da wird der Ernst der Lage sehr deutlich. Ich verstehe Paris und London nicht, Berlin braucht man nicht ernstzunehmen. Glaubt man die Lage zu verbessern, wenn man dem kleinen Diktator Selensky anfeuert? Das ist ein Spiel mit dem Feuer. Aber die Lunte hält Trump in der Hand. Man möge das Spiel nicht überreizen. Mit Selensky hat Washington abgeschlossen. Das sollten die Westeuropäer endlich begreifen und zur Kenntnis nehmen. Von daher sind alle Reden von von der Leyen, Starmer, Macron odr Scholz obsolet. Das Machtwort wird in Washington gesprochen und nirgends sonst. Und neu ist, Wladimir Putin sitzt nicht abseits, sondern er ist voll respektierter Partner. Wach auf Europa! Der Traum ist zu Ende. Man hat aufs falsche Pferd gesetzt und verloren. Aus und Ende. Ach, und was Herr Urban schreibt - Makulatur!