Tag der Deutschen Einheit So zerrissen wie nie 33 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung ist die Bundesrepublik ein zerrissenes Land: Politisches Versagen – vom Energiebereich bis zur Migration – sorgt bei den Menschen für Vertrauensverlust und treibt sie in die Arme rechter Populisten. An diesem 3. Oktober besteht deshalb kein Grund zum Feiern – sondern zum Innehalten. VON ALEXANDER MARGUIER
Osten und Westen : Der Bullshit-Detektor Mehr als 30 Jahre nach der Wende scheinen der Osten und der Westen Deutschlands wieder auseinanderzudriften. Dafür gibt es Gründe – und Lösungen. Es braucht keine Belehrungen, sondern einen historischen Kompromiss. VON MATHIAS BRODKORB UND ALEXANDER MARGUIER
Cicero im August : Unbelehrbar? Auch über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung herrscht noch immer eine Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland. Lesen Sie in der August-Ausgabe von Cicero, wie sie sich überwinden ließe. VON ALEXANDER MARGUIER
Tag der deutschen Einheit und 40. Jahrestag des konstruktiven Misstrauensvotums gegen Helmut Schmidt : Sinn für das Machbare, strategisches Handeln, Mut zur Entscheidung Mit dem heutigen Tag der deutschen Einheit jährt sich auch zum 40. Mal der Anfang der Regierungszeit von Helmut Kohl – beide Ereignisse sind aufs engste mit seinem herausragenden politischen Instinkt verbunden. Als Lehre für die Gegenwart bleibt die Einsicht, dass der Wille zu einem grundlegenden politischen Kurswechsel ein hohes Maß an Staatskunst erfordert. VON ULRICH SCHLIE
Lothar de Maiziere über seinen Freund MIchail Gorbatschow : „Unser großer Mutmacher“ Michail Gorbatschow habe seinen Nach-Nachfolger Putin nie gemocht, aber sie seien sich auch nicht nur uneinig gewesen, sagt der ehemalige Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière, im Interview. Mit Gorbatschow verliere Deutschland einen Freund. Für eine Gedenkfeier hat er eine besondere Idee. INTERVIEW MIT LOTHAR DE MAIZIÈRE
Zum Tod von Michail Gorbatschow : Warum die deutsche Gorbimanie ein Irrtum ist Einzig in Deutschland wird Michail Gorbatschow zur Lichtgestalt verklärt, auch die Nachrufe ähneln Heiligenerzählungen. Doch das geht meilenweit an der politischen Realität vorbei. Die Wiedervereinigung wollte er eigentlich verhindern, seine Wirtschaftsreformen waren eine Katastrophe – und in Riga, Vilnius, Tiflis und Baku zeigte sich der Friedensnobelpreisträger als brutaler Imperialist. VON THOMAS URBAN
Zum Tod von Michail Gorbatschow : Ambivalentes Erbe Im Alter von 91 Jahren ist der ehemalige Generalsekretär des ZK der KPdSU, Michail Gorbatschow, verstorben. Sein Ansehen im Ausland ist größer als in der Heimat. Im Westen dankt man ihm das friedliche Ende der Sowjetunion und die deutsche Wiedervereinigung, in Russland verübeln ihm viele angesichts der Entwicklungen seit 1991, das einstige Imperium preisgegeben zu haben. VON ULRICH SCHLIE
Comeback von ABBA : Heiter mit Aussicht auf Kötbullar Es ist eines der spektakulärsten Comebacks der Musikgeschichte. Nach 39 Jahren bringen Abba heute ihre neue Platte „Voyage“ heraus. Ein Konzert gibt es auch, aber statt selbst aufzutreten, schicken die Mitglieder ihre jungen „Abbatare“. Wird man so unsterblich? Ein vorgezogener Nachruf von Antje Hildebrandt. VON ANTJE HILDEBRANDT
Der Blick von außen auf die Ära Merkel : „Ein äußerst schwieriger Drahtseilakt“ In einer sechsteiligen Folge ziehen Beobachter aus dem Ausland eine Bilanz der Amtszeit von Angela Merkel. Hier schreibt der US-amerikanische Geopolitik-Analyst George Friedman, wie die Stabilität Deutschlands nach dem Abgang der Kanzlerin erhalten werden kann und vor welchem Dilemma die nächste Bundesregierung steht. VON GEORGE FRIEDMAN
Monika Maron über Merkel und den Osten : „Es gibt diktatorische Elemente in der Demokratie“ In einer überraschend persönlichen Rede zur Wiedervereinigung hat die Bundeskanzlerin kritisiert, dass ihre eigene Ost-Biographie von der CDU als „Ballast“ bezeichnet wurde. Hat Merkel plötzlich ihr Herz für den Osten entdeckt? Monika Maron sieht in dem Statement einen strategischen Schachzug. INTERVIEW MIT MONIKA MARON
Bundespräsident zur Deutschen Einheit : Die schlimmste von vielen schlimmen Steinmeier-Reden Sachliche Fehler, lustlos vorgetragen: Die Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit war eine große Enttäuschung, schreibt der Herausgeber des „Tagesspiegel“, Stephan-Andreas Casdorff. EIN FUNDSTÜCK VON CHRISTOPH SCHWENNICKE
Auferstanden aus Ruinen : Die FDJ, das Fridays for Future für Pazifisten Die FDJ ist gar nicht tot. Sie riecht nur ein bisschen merkwürdig. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung marschiert sie wieder durch ostdeutsche Städte. Ihre Mitglieder kommen überwiegend aus dem Westen. Eine Begegnung der dritten Art. VON ANTJE HILDEBRANDT, BERLIN
30 Jahre Wiedervereinigung : Einheit mit Mängeln ist besser als Teilung 30 Jahre nach der Wiedervereinigung steht die Mauer in einigen Köpfen noch immer. Doch ein vereintes Land mit Problemen ist immer noch die bessere Alternative zum perfekt geteilten Land. Eine Bilanz aus 30 Jahren deutscher Einheit. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Tag der Deutschen Einheit : Der 3. Oktober jenseits von Weihrauch und Problemlust Der 3. Oktober ist zu Recht ein Feiertag geworden. Aber feiern sollten wir vor allem die Selbstverständlichkeit, mit der sich Ost- und Westdeutsche inzwischen begegnen. Ein persönlicher Blick auf den Tag der Deutschen Einheit von Christoph Schwennicke. VON CHRISTOPH SCHWENNICKE
Ehemaliger DDR-Bürgerrechtler Frank Richter : „Wir brauchen einen Runden Tisch“ Der einstige Bürgerrechtler Frank Richter spricht im Interview über die Folgen der Wiedervereinigung, den Sinn des Scheiterns und die Suche nach Zukunft. Ohne es zu wollen, so sagt er, würden die Rechten demokratischen Geist und die Haltung von Citoyens provozieren. INTERVIEW MIT FRANK RICHTER