Militärstratege über Ukraine-Krieg „Putin könnte das Kriegsrecht ausrufen“ Der französische Militärstratege Pierre Servent gehört zu den Wenigen, die Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kommen sahen. Im Interview erklärt der 68-Jährige, auf welche Strategien die ukrainischen und die russischen Truppen im kommenden Winter zurückgreifen werden und wie wahrscheinlich die Befürchtung ist, dass Putin Atomwaffen einsetzen wird. INTERVIEW MIT PIERRE SERVENT
„Referenden“ in der Ukraine : Putins abgekartetes Spiel Russland lässt in den besetzten Gebieten der Ukraine Abstimmungen abhalten. Das Ergebnis ist vorbestimmt, zum Finale des Schauspiels wird Putin am Freitag den Anschluss an Russland erklären. VON MORITZ GATHMANN
Russische Invasion der Ukraine : Die neue Phase des Krieges Nach anfänglichen Erfolgen bei der Abwehr russischer Truppen muss die ukrainische Armee inzwischen schmerzhafte Niederlagen in Kauf nehmen. Denn Russland hat genug Lehren aus früheren Fehlern ziehen können, um gestärkt daraus hervorzugehen. Und Kiew steht vor der schweren Aufgabe, die Zustimmung zum Krieg aufrecht zu erhalten. Russland setzt derweil auf eine Strategie der Zermürbung. VON RIDVAN BARI URCOSTA UND ALLISON FEDIRKA
Truppenrückzug nach Zusage des EU-Beitrittskandidatenstatus : Ukraine droht Luhansk zu verlieren: Wie geht es jetzt weiter? Die Zusage des EU-Beitrittskandidatenstatus war für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Grund zur Freude. Grund zur Sorge ist jedoch der Rückzug ukrainischer Truppen aus der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk. Denn dort kontrollieren ukrainische Truppen nur noch die Großstadt Lyssytschansk – wo russische und prorussische Kämpfer nach eigenen Angaben bereits mehrere angrenzende Siedlungen erobert haben. VON CICERO-REDAKTION
Roderich Kiesewetter zur aktuellen Lage im Ukraine-Krieg : „In den letzten 14 Tagen sind über 1.500 ukrainische Soldaten gefallen“ In der Ukraine sehen sich die heimischen Truppen massiver Artillerie-Angriffe durch Russland gegenüber. Der Oberst a.D. der Bundeswehr und CDU-Politiker Roderich Kiesewetter schätzt im Interview die derzeitige Lage ein, erklärt, was es mit dem Kriegsziel der Rückeroberung der Krim auf sich hat, warum Frankreich die Führungsrolle Deutschlands in Europa übernehmen könnte und was er sich von Olaf Scholz und dessen Reise mit Macron und Draghi nach Kiew erhofft. Wenn die Ukraine diesen Krieg nicht gewinnt, so Kiesewetter, werde das weitreichende geopolitische Folgen haben. INTERVIEW MIT RODERICH KIESEWETTER
Abendpost aus der Ukraine : Fliegeralarm am Tag des Sieges Während Wladimir Putin in Moskau eine pompöse Militärparade abnimmt, haben die Menschen in Charkiw, unweit der russischen Grenze, ganz andere Probleme. Tausende leben noch immer tief unter der Erde in Metrostationen. VON MORITZ GATHMANN
Ukraine-Krieg : „Asowstal“ und das Asow-Regiment unter der Lupe Während Mariupol weitgehend von den russischen Streitkräften eingenommen ist, harren die Verteidiger des Stahlwerks „Asowstal“ weiter aus. Mit der hohen Kampfmoral des Asow-Regiments allein ist das nicht zu erklären. Es lohnt sich daher ein Blick auf die Geschichte und den Aufbau des Stahlwerks, das exemplarisch für die industriellen Standorte in der Ostukraine steht. VON NATHAN GIWERZEW
Ukraine-Krieg : Beginn der Donbass-Offensive Der Krieg in der Ukraine tritt in eine neue Phase ein: Ersten Berichten zufolge hat die Donbass-Offensive der russischen Streitkräfte begonnen. Ein Überblick über die bislang bekannten Fakten. VON NATHAN GIWERZEW
Zukunft der Ukraine : Das Problem mit der Neutralität Russland erlebt in der Ukraine zwar ein militärisches Fiasko – was aber noch lange nicht bedeutet, dass es den Krieg auch verliert. Bei den Verhandlungen in Istanbul wird sich jetzt zeigen, zu welchen Zugeständnissen Kiew und Moskau bereit sind. Eine echte Neutralität der Ukraine ist aber faktisch kaum noch möglich. VON GEORGE FRIEDMAN
Der Präsident als Verschwörungstheoretiker : Für Putin hat die Fortführung des Krieges Priorität Gestern wurde im Kreml eine Sitzung über die Situation der russischen Wirtschaft abgehalten. Neben vielen hohen Staatsbeamten dabei: Präsident Wladimir Putin. Die Wirtschaft ist in seinem Referat nur ein Unterthema. Stattdessen sucht Putin fieberhaft nach Kriegsgründen. Und er wähnt sich von Volksfeinden und Verrätern umgeben. Das zeigt nicht zuletzt, dass ihm der Faktor Wirtschaft weitgehend egal ist. VON NATHAN GIWERZEW
Krieg in der Ukraine : Explosionen am frühen Morgen In der ganzen Ukraine greift Russland seit heute Morgen militärische Ziele an. Auch in der Stadt Kramatorsk, die von den Separatisten beansprucht wird, sind Explosionen zu hören. Von Panik ist bisher nichts zu spüren, die Infrastruktur funktioniert noch. Einige der Einwohner erwägen aber bereits, den Ort Richtung Westen zu verlassen. VON MORITZ GATHMANN
Ukraine-Konflikt bei Maischberger : „Putin will die europäische Landkarte neu zeichnen“ Nachdem Wladimir Putin beschlossen hat, Donezk und Lugansk als eigenständige Volksrepubliken anzuerkennen, überschlagen sich die Ereignisse in der Ukraine - und viele Fragen drängen sich auf. Über einige diskutierte Sandra Maischberger Mittwochnacht unter anderem mit Vizekanzler Robert Habeck, CDU-Chef Friedrich Merz sowie dem ehemaligen Bundesaußenminister Sigmar Gabriel von der SPD. VON BEN KRISCHKE
Konfrontation zwischen Ukraine und Russland : Kriegsangst im Donbass Im ukrainisch kontrollierten Teil des Donbass fürchten die Menschen seit Putins Anerkennung der „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk nichts so sehr wie eine Rückkehr des Krieges. Ein Stimmungsbild aus der Stadt Kramatorsk. VON MORITZ GATHMANN
Ukraine-Konflikt : Die Linke und der russische Einmarsch Über Wochen warfen Politiker der Linken der Bundesregierung und den deutschen Medien einen einseitigen Blick auf den Ukraine-Konflikt und Putins Interessen im Donbass vor – und wollten partout nicht an einen Einmarsch Russlands glauben. Seit Montag ist klar: Das Geraune von der Kriegstreiberei des Westens war entweder naiv – oder Ausdruck einer Weltsicht, die irgendwo in den Grenzen von anno dazumal steckengeblieben ist. VON BEN KRISCHKE