Szene aus „Megalopolis“ / Courtesy of Lionsgate

Film der Woche: „Megalopolis“ - Make New Rome Great Again

Der 24. Kinofilm von Hollywood-Legende Francis Ford Coppola ist ein römisches Epos im modernen Amerika. Die futuristische Parabel mit Starbesetzung will die Menschheit von ihrem Elend erlösen. Sie scheitert aber an oberflächlicher Opulenz.

Autoreninfo

Ursula Kähler ist promovierte Filmwissenschaftlerin und arbeitete unter anderem am Deutschen Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main. Sie veröffentlichte „Der Filmproduzent Ludwig Waldleitner“ (2007) und „Franz Schnyder. Regisseur der Nation“ (2020).

 

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„I love the smell of napalm in the morning.“ Der junge Robert Duvall spricht diese absurd-abstoßenden wie unvergesslichen Worte in dem Vietnamfilm „Apocalypse Now“. Regisseur Francis Ford Coppola gelingt damit 1979 eine neue Definition des Kriegsfilms. Schuld, Verrat, Macht und Gier in einem aus dem Fugen geratenen Amerika sind Themen, die in seinem Werk immer wieder auftauchen. So auch in der grandiosen „Paten“-Trilogie – und in seinem neusten Film „Megalopolis“.  

Vor 45 Jahren gewann „Apocalypse Now“ bei den Filmfestspielen von Cannes die Goldene Palme. Im Mai dieses Jahres reiste sein mittlerweile 85-jähriger Schöpfer erneut an die Croisette und präsentierte seinen vielleicht persönlichsten Film. Die Reaktionen auf „Megalopolis“ waren gemischt. Wie Kevin Costners Westernreihe „Horizon: An American Saga“ verschlang auch die Entwicklung von Coppolas Opus Magnum Jahrzehnte. Beide Regisseure versuchten vergeblich Finanziers zu überzeugen, mussten schließlich eigene Mittel berappen. Als Sicherheit für ein Darlehen hinterlegte Coppola eine seiner drei Weinfirmen. Dafür erhielt er 125 Millionen Dollar. Genug für das Budget seines futuristischen Science-Fiction-Dramas.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 26. September 2024 - 11:48

aufgefallen, obwohl ich seine Star War Filme nicht kenne.
Das ist in den USA eine Megavorgabe, bei den Marines gewesen zu sein!
Vielleicht schaue ich mir den Film an, wenn er nicht zu"blutrünstig" ist, bzw. Gewalt nur "ästhetisch" erfasst.
Aber das machen die "Tribute von Panem" doch auch?
Mir wäre lieber, das Politische würde besser greifen.
Gehe ich recht in der Annahme, dass es in den USA auch deshalb abgehoben bleibt, weil die Bevölkerung Politik einfach nicht für sich annehmen möchte?
Die Amis haben ihre auch "gewalttätige" Geschichte, aber Politik gab es doch von Beginn an?
Politiker können auch mal die Zeit anhalten und nachdenken (Goethe/Faust)?
Vielleicht könnte sich dem Obama widmen, anstatt zu sehr auf "Aktivismus" zu setzen?
Seine Generation steht in den Startlöchern.
Der Film ist das Alterswerk eines weltberühmten Regisseurs.
Mit Nicolas Cage kann ich ihn nicht in Verbindung bringen.
Sah Dracula, auf der Suche nach dem ewigen Leben, in diesem Film lebendig gefunden?

naumanna | Do., 26. September 2024 - 12:03

Leider komme ich erst in der nächsten Woche dazu, den Film zu sehen - da wird es wohl leider nicht mehr möglich sein, einen Kommentar zu platzieren ... eine Bemerkung allerdings: die Autorin kritisiert die Meinung Coppolas, nicht die Politiker, sondern die Künstler sollen Antworten finden bzw Probleme beleuchten damit die Menschen sie sehen können - das findet die Autorin seltsamerweise wie Poesiealbum .... Aber natürlich können nur die Künstler die Welt so beleuchten, dass Menschen Probleme sehen - WER DENN SONST WENN NICHT DIE KÜNSTLER? Politiker sind allesamt verlogene gekaufte Handlanger ... nur die Kunst findet die Wahrheit, wenn sie sie denn finden will ... ich bin schon sehr gespannt auf den Film ... ärgerlich finde ich am Rande eine Platitüde. Platitüde plötzlich Plattitude zu schreiben ... ich weiß ich weiß der Duden erlaubt beides .... aber jedem Unsinn, den der Duden vorgibt, muss man ja nicht folgen, oder? Die Autorin schon, sie folgt der vorgegebenen Meinung ... brrrr ...

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