Außenministerin Annalena Baerbock mit ihrem iranischen Amtskollegen Abb
Außenministerin Annalena Baerbock mit ihrem iranischen Amtskollegen Abbas Araghtschi am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung / dpa

Deutschland und die Kalten Kriege im Nahen Osten - Die wohlfeile Forderung nach „Deeskalation“

Die Sicherheit Deutschlands wird vom Iran massiv bedroht. Doch die Politik nimmt diese Gefahr nicht ernst. Eine Eindämmung Teherans kann nur funktionieren, wenn die Bundesrepublik auch im Nahen Osten als militärischer Akteur ernstgenommen wird.

Guido Steinberg

Autoreninfo

Dr. Guido Steinberg ist Islamwissenschaftler und forscht bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin u.a. zum politischen Islam und zum Terrorismus.

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Wenn Außenpolitik in ihrem Kern der Versuch ist, Einfluss auf die Politik anderer Regierungen zu nehmen, dann ist die deutsche Nahostpolitik der letzten Jahre erfolglos geblieben. Es ist fast schmerzhaft zu beobachten, wie oft die Außenministerin in die Region reist, wie viele Treffen sie in der Region wahrnimmt und wie zahlreiche Appelle sie an die Beteiligten der Konflikte in Nahost richtet, ohne dass irgendein Effekt zu bemerken wäre. Dieser Zustand ist aber nicht nur allgemein beklagenswert, sondern auch gefährlich, weil die Folgen der Auseinandersetzung zwischen Israel und Iran Deutschland und Europa direkt betreffen.

Unkontrollierte Migration aus dem Nahen Osten und islamistischer Terrorismus bedrohen die innere Sicherheit; der absehbare Versuch Irans, sich nuklear zu bewaffnen, gefährdet die äußere Sicherheit. Hinzu kommt, dass die USA immer weniger gewillt sind, die sicherheitspolitischen Probleme der Europäer zu lösen, während ausgerechnet die größte und reichste europäische Nation kaum einen nennenswerten Beitrag leistet. Wenn sich die Amerikaner weiter aus dem Nahen Osten zurückziehen, werden Deutschland und Europa mehr Aufgaben dort übernehmen, oder aber mit den Folgen der Konflikte leben müssen.

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A.W..Mann | Sa., 12. Oktober 2024 - 16:39

Wieder einmal wünscht ein sogenannter Experte eine Eskalation mit dem Iran im nahen Osten. Deutschland soll militärisch präsent in dieser Region auftreten. Also dieses Deutschland welches weder gewillt ist seine Grenzen zu schützen, noch dazu bereit ist kriminelle Nichtstaatsbürger auszuschiffen, soll in anderen Weltregionen militärisch tätig sein. Das alles nach dem
man in Afghanistan von paar Kämpfern auf Mopeds vertrieben
wurde. Diesem sogenannten Experten ( selbstverständlich ohne jegliche Wehrdiensterfahrung ) kann ich nur empfehlen, mal ins Drillich zu springen und das Koppel umzuschnallen, im Schützengraben in der ersten Reihe, da ist sein Platz, da gehören solche Experten hin.
Mit den USA, China und Russland nach einer Deeskalation zwischen Israel und den Arabern zu suchen,, wäre die Aufgabe eines verantwortungsvollen und unabhängigen Deutschlands.

Ihrem Kommentar hab ich nichts hinzuzufügen. Gut dass unsere Außenministerin international als etwas minderbemittelt und nicht ganz zurechnungsfähig angesehen wird, sonst wäre der Schaden für Deutschland noch viel größer. Und was die kriegerischen Ambitionen von Pistorius, Kiesewetter, Toni und Oma Courarsch angeht, so kann man nur froh sein, dass die durch die Bank so unfähig sind und nichts auf die Reihe kriegen. Meinen Söhnen habe ich dennoch mittlerweile gesagt, dass sie Vorkehrungen treffen sollten, denn es wird nicht allzu lange dauern, bis wir ähnliche Aushebungsexzesse wieder erleben, wie wir sie derzeit in der Ukraine in Videos erleben dürfen - dort wo unsere "Freiheit und Demokratie" verteidigt werden!- Heutzutage darf man nie vergessen, zurückzufragen: Wessen Freiheit und Demokratie? - Meine, unsere gewiss nicht!

Wilfried Düring | Sa., 12. Oktober 2024 - 16:57

Mit dem Außenminister eines islamo-faschistoiden Regimes, welche Israel die Auslöschung angedroht hat ('eliminatorischer Antisemitismus') spricht und diskutiert Annalena. Und sie schaut nicht böse.
Ja, für den 'Frieden' muß man weite Wege gehn!

Militante Judenhasser wie die 'Aktivisten' und 'Kulturschaffenden' Alena Jabarine und Emilia Roig werden von Annalena zum Dinner eingeladen. Man muß 'zuhören' und 'Menschen mit anderen Standpunkten' (besser) kennenlernen, schon klar. Und man ist sich ja auch in einem Punkt einig:
Der Netanjahu, dieser Jude, und sein 'rechtsextremes' Kabinett, die stören den 'Frieden' im Nahen Osten - und die Fata Morgana der Zwei-Staaten-Lösung.

Nur diese Rossen stehen abseits.
Kein Smalltalk, kein Dinner, keine Verhandlungen.
Denn erklärtes Ziel dieser Außenmisterin ist es, 'Rußland zu ruinieren'. Sie hat das selber so formuliert.

Diese Frau ist - mit ihrer antijüdischen und antirussischen Politik - ein Sicherheits-Risiko für uns alle!
ENTLASSUNG jetzt!

Stefan Jarzombek | Sa., 12. Oktober 2024 - 17:25

Sicherheit heißt zuerst einmal selbst eine starke Bundeswehr im Land zu haben.
Sicherheit heißt aber zunächst auch diese Ambivalenz zu beenden, die Israelhasser ins Land zu lassen und zu vollalimentieren.
Anstatt Kriege anderer Völker zu finanzieren, Selenskyj hat beispielsweise wiederholt einen Milliarden Betrag inzugesichert bekommen,
sollte das Geld lieber in die eigene Wehrfähigkeit gesteckt werden.
Die Wehrpflicht muß wieder eingeführt werden und es bedarf klarer Definition, wer ist Freund und wer ist Feind.
Ein Land, daß jedoch seine eigenen Grenzen nicht schützen will und kann, braucht vor allem anderen Ländern keine guten Ratschläge zu geben.
Die lachen höchstens.

Der frühere Verteidungungsminister Peter Struck (SPD) meinte 'die Sicherheits Deutschlands am Hindukusch verteidigen' zu müssen. Man hat inzwischen den Eindruck, daß man genau diese 'Sicherheit' dafür auf den Straßen Berlins und Frankfurts, in Leipzig-Connewitz und an bzw. in unseren Universitäten weitgehend aufgegeben hat!
Und DIESE Sicherheit, die inzwischen in deutschen Städten, auf deutschen Straßen und in/an deutschen Universitäten von Gewaltverbrechern (Gaza, Islam, Last-Generation) JEDEN TAG infrage gestellt wird, DIE muß unverzüglich wiedergestellt werden! Und notfalls mit einer REPRESSION - wie wir sie seit Jahrzehnten nicht gekannt habe !!! Ein gewalttätiger und von Kollaborateueren in der gruen-woke-links Kulturszene (Berlinale, Dokumenta) gepamperter islamistisch motivierter Israel- und Judenhass darf sich nicht länger auf/in Städten, Straßen, Universitäten ungestraft austoben!
Diese Leute provozieren den Bürgerkrieg.
Und wer diesen Krieg will - der soll ihn haben!

& dies ging schon im letzten Artikel so
wo sie geschrieben haben

#Israel kämpft auch UNSEREN Kampf!
Darum:
'Wir alle sind Israel - und Israel ist in uns allen!'#👍

& es ist schön, von ihnen Herr Konrad was zu hören
möchte aber als "BEDENKEN" folgende Einwände geben

Für Helmut Schmidt war 1979 damals der Nato-Doppelbeschluss auch keine leichte Entscheidung
aber auch fmp., obwohl ich im Ziel-Zentrum stand, habe ich diese Entscheidung von Schmidt als richtig empfunden als Sicherheit für ALLE
denn ein konventioneller Krieg ist genau so grausam

DESHALB ist fmp. die größte Gefahr für den Weltfrieden nicht bei den ganz großen Mächten wie USA, CHN, RUSS oder Indien zu suchen

sondern bei den EREIFERERN/FANATIKERN des ISLAMISCHEN GLAUBENS
denn die sind wie eine tickende ZEITBOMBE
& der Westen wie der OSTEN haben viel zu viel um die Gunst des ISLAM & im gegen "Einander" gekämpft
& es merken beide Großmächte nicht, wo die wirkliche Gefahr ist

Der einzige, der realistisch ist - ist eben Netanjahu🕎

Lesen Sie mal in der Berliner Zeitung den Beitrag: 'Israel, die Linke und Neukölln: Berlin, wir haben ein Problem' von Federica Matteoni. Ich krieg die kalte Wut!

Christoph Kuhlmann | Sa., 12. Oktober 2024 - 19:49

Allerdings war und ist es klug sich im Mittleren- und Nahen Osten militärisch nicht zu engagieren. Es sei denn um die Seewege frei zu halten. Im Übrigen sollte Deutschland die Waffen liefern die es braucht. Der Iran und seine Proxys werden inzwischen auch von den meisten Sunniten in der Region als Feinde gesehen. Insofern werden sie Waffen, die gegen Hamas und Hisbollah eingesetzt werden akzeptieren. Manche sogar in Jubel verfallen, wie die syrischen Sunniten, die ja unter Mitwirkung der Hisbollah wieder Assad unterworfen wurden.

Bernd Briele | Sa., 12. Oktober 2024 - 20:57

...und das ist die Folge konsequenter Ignoranz u. einer mindestens ebenso konsequenten Verleugnung deutscher geostrategischer Interessen seit der Wiedervereinigung. Man lässt den großen amerikanischen Freund machen - den DER wird es schon richten - und versteckt sich hinter dessen Rockzipfel. Allein schon die pers. Besetzung der Spitze des Außenamts in den letzten beiden Legislatur-Perioden zeigt, dass man jede mögliche Strategie u. jeden noch so geringen Gestaltungswillen vollständig aufgegeben bzw. an die USA abgegeben hat. Lediglich im Feld der "feministischen Außenpolitik" wird dieses Land - international mit Kopfschütteln - wahrgenommen. Dazu passt das Bild einer hochgradig dysfunktionalen, beinahe demilitarisierten Armee perfekt.
Merke: Einfluss und Gestaltungsmacht hat nur der, der etwas anzubieten und die potenziellen Machtmittel hat, diesen Einfluss notfalls auch durchzustzen. Beides ist der Bundesrepublik Deutschland in den letzten Jahrzehnten vollständig abhanden gekommen.

Sabine Lehmann | So., 13. Oktober 2024 - 00:58

Ein Psychologe mit der Kompetenz Körpersprache lesen zu können, würde hier schnell fündig. Offenkundig möchte Araghtschi A. Baerbock weder die Hand geben, noch ist er von der ganzen Situation begeistert. Und unsere Außenministerin gewohnt distanzlos, möchte jetzt gerne drauflos plappern wie sie das immer tut. Ihre Gestik spricht Bände, u. muslimische Männer sind von solchen Frauen nicht gerade begeistert. Die Gedankenblase des Herrn: "Was soll das? Was will dieses Weib? Bitte holt mich einer hier raus, sofort." Baerbocks Gedanke: "Jetzt hör mir endlich zu. Ich bin wichtig. Ich habe recht. Und ich habe sehr viel zu erzählen, vor allem viel, sehr viel."
Mein Fazit: Diplomatisches Geschick, intelligente Außenpolitik geht anders. Und die grüne Attitüde, Islamismus mit all seinen Auswüchsen als Folklore zu inszenieren, Moslems immer als potentielle Opfer zu begreifen, islamische Gäste per se als bereichernd zu deklarieren, ist nicht nur der Schwachsinn des Jahrhunderts, es ist gefährlich!

Man benötigt nicht tausend Worte, verehrte Frau Lehmann,
es genügen zwei, um den Unsinn zu beschreiben. So sieht
es aus, was Annalenchen betreibt:

Feministische Außenpolitik

Aber bei der Bildbewertung bin ich voll bei Ihnen.

MfG

Inana | So., 13. Oktober 2024 - 03:24

Bei solchen Texten hat man immer den Eindruck, der Westen sucht inzwischen v.a. einen Blöden, der für die halbe Welt die Kohlen aus dem Feuer holt, nachdem die USA sich mehrfach die Finger verbrannt haben und keine Lust mehr dazu haben.
Und deutsche Experten reflektieren null und rufen sofort laut "hier" und das zu Konditionen, auf die die USA sich eingelassen hätten. Denn die Ansage ist ja eigentlich immer, dass wir Truppen schicken, aber keine Ansprüche stellen und uns möglichst noch beschimpfen lassen sollen. Hier noch mal besonders pikant - wir sollen Saudi Arabien schützen, dass bei uns die salafistischen Moscheen finanziert. Aber das natürlich ohne jedweden Anspruch, denn die Problem liegen ja nur am Iran.
Und das soll dann "Geopolitik" sein. Man hofft wirklich, das setzt sich nicht durch.

Peter William | So., 13. Oktober 2024 - 17:59

"die Bundesrepublik auch im Nahen Osten als militärischer Akteur ernstgenommen wird", schon mitbekommen wie es um die Bundeswehr steht? Keine Munition, kaum funktionierendes militärisches Gerät, die Beschaffung funktioniert ebenfalls ÜBERHAUPT nicht. Die BW ist zur Lachnummer verkommen.

30 Jahre lang haben amilitärische Feiglinge bestimmt wohin die Reise geht, schon die Griechen vor über 2000 Jahren wussten, "willst du Frieden, bereite den Krieg vor." Deshalb sind die Mitglieder dieser Parteien auch keine Pazifisten, ganz im Gegenteil, es sind Traumtänzer oder viel wahrscheinlicher noch elende Lügner die es in Kauf genommen haben Verteidigungsunfähig zu sein. Es ändert sich ja auch seit der "Zeitenwende" praktisch nichts an diesem desolaten Zustand der BBW. Einfach nur peinlich, eigentlich sollten die USA die NATO verlassen und Europa von Russland erobert werden, es wäre nur gerecht.

Henri Lassalle | So., 13. Oktober 2024 - 21:36

für den mörderischen Überfall am 7. November: Die Hamas wollte den Iran und die Hezbollah für den Überfall gewinnen, um Israel zu zerstören. Das ergaben von den Israelis erbeutete geheime Protokolle, die bis jetzt unbekannt waren und in die die New York Times Einsicht erhielt. Die Aktion sei schon 2022 geplant gewesen, aber aus bestimmten Gründen verschoben worden. Es sollte ein Überraschungsangriff werden.
Die Hamas muss erledigt werden, aber ob dann wirklich Frieden in die Region einzieht - das kann wohl niemand garantieren.