BSW-Chefin Wagenknecht eckt mit ihren Positionen zum Ukrainekrieg an / picture alliance

Warnung vor dem BSW - Schwerter zu Flugabwehrraketen

In einem offenen Brief haben einige Friedensbewegte von einst ihren Unmut über Sahra Wagenknecht und ihre Positionen zum Ukrainekrieg publiziert. Der krawallige Sound verstört: Ton und Inhalt wollen nicht zueinander passen.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

So erreichen Sie Ralf Hanselle:

Was bewegt den Osten? Spätestens im Jahr der von vielen bereits im Vorfeld als historisch gewerteten Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg ist eine Antwort auf diese für das eigene nationale Selbstverständnis so wichtige Frage erneut zur Fahndung ausgeschrieben worden. Es geht um nicht weniger als um den Kern der deutschen Teilidentität – wieder einmal! Was also ist es, was das Denken, Fühlen und Erleben der Menschen zwischen Magdeburger Börde und Sächsischer Schweiz noch immer so eigenbrödlerisch und zuweilen exzentrisch erscheinen lässt?

Die für viele Beobachter besorgniserregenden Prognosen in Sachen AfD und BSW jedenfalls scheinen nicht nur im Westen zum abermaligen Nachdenken geführt zu haben: Tickt man etwa jenseits von Helmstedt auch im Jahr 34 der deutschen Wiedervereinigung noch immer anders? Und, wenn ja, was könnten hierfür die Beweggründe sein? Die kollektive Diktaturerfahrung? Die Sozialisierung im Schatten von russischem Bär und sowjetischen SS20-Raketen? Oder schlicht die antrainierte Widerständigkeit gegen alles, was auch heute irgendwo „da oben“ und „mit den Füßen in 'ner Wolke“ (Gerhard Schöne) angesiedelt ist?

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Stefan Jarzombek | Do., 8. August 2024 - 15:38

Es gehört schon mehr dazu das Land wieder auf Vordermann zu bringen als die Sprüche von Frau Wagenknecht.
Die Alternative ist trotz einiger Makel im Grunde genommen gut aufgestellt auch Regierungsverantwortung zu übernehmen.
Die Wagenknecht Partei ist davon meilenweit entfernt und allein deshalb schon keine Option.
Die Brandmauer steht meines Erachtens lediglich für ein "weiter so" und verhindert frischen Wind in Politik und Gesellschaft.
Und so sollten sich diejenigen überlegen die das BSW wählen, ob es nicht besser wäre der AfD ihre Stimme zu geben,damit sich auch tatsächlich etwas zugunsten der Bevölkerung in Deutschland ändert.

Sie haben zu 100% recht, Wagenknecht ist eine Kommunistin reinsten Wassers, der Kommunismus setzt IMMER Zwang voraus, denn er widerspricht den Bedürfnissen und dem Streben des Menschen. Zwang ist aber immer gleichzusetzen mit Diktatur, mit Autoritarismus, der Kommunismus war und wird nie mit der Demokratie vereinbar sein, er ist das genau Gegenteil!

Wer das BSW wählt kann auch gleich die SED/PDS/Linke oder die Grünen wählen.

Sie haben auch bei Ihrer Empfehlung recht, jeder der das BSW statt AfD wählt stärkt das ohnehin schon übermächtige linke Lager und schwächt die einzig verbleibende demokratische Oppositionspartei des Landes.

Jens Böhme | Do., 8. August 2024 - 15:47

Das Wettrüsten in Sprache, in Diskussion, beim Meinungsaustausch offenbart lediglich das absolute Rechthaben. Man hält nichts mehr aus.

Dietmar Philipp | Do., 8. August 2024 - 16:14

Das Vordringen der neuen Partei von Sahra Wagenknecht ist eigentlich beachtlich. Werden auch damit Wählerstimmen von der AfD umgelenkt weg von den Nazis hin zu einer zumindest nicht nazistischen Seite, man könnte froh sein. Aber wie Birthler und Konsorten mit Hass, Neid, Missgunst, Lüge aufwarten ist das Gegenteil der Fall. Sehr traurig Birthlaner, wo eigentlich Gauck noch fehlt. Aber dessen Prunksucht darf nicht bekanntwerden. Was wollen die eigentlich, immer Stunk das lenkt ab,
aber wir als Volk lassen uns nicht täuschen!

Justus Jost | Fr., 9. August 2024 - 00:46

Antwort auf von Dietmar Philipp

Schwerter zu Pflugscharen ist ein biblisches Zitat, das zum Symbol der Friedensbewegung in der DDR wurde1. Es fordert den Völkerfrieden durch Abrüstung und Rüstungskonversion. Birthler (Grüne) und Meckel (SPD) sind nicht die ersten "Friedensbewegten", die sich um 180° "gewendet" haben, nach dem Motto "Pflugscharen zu Schwertern!"
Fakt ist, es steht schlecht für SPD/Grüne in den Umfragen für die Wahlen in Ostdeutschland. Rheinmetall wird's freuen. Der Umsatz kletterte – wie Rheinmetall bereits auf Grundlage vorläufiger Zahlen berichtet hatte – um 49 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro.
Das BSW sieht sich dagegen nach wie vor in der Tradition der westdeutschen Friedensbewegung gegen jede Art von Krieg! FRIEDEN SCHAFFEN OHNE WAFFEN und nicht mit immer mehr Waffen!

Keppelen Juliana | Fr., 9. August 2024 - 09:55

Antwort auf von Dietmar Philipp

dass BSW der AfD Stimmen wegnimmt es scheint aber, dass doch eher die Regierungsparteien Stimmen an das BSW verlieren. Und schwuppdiwupp laufen die Kampagnen gegen BSW auf Hochtouren. Jetzt werden Verfehlungen aus der Kindergartenzeit bis zur Studienzeit von SW ausgegraben um evtl. irgendwie was kompromittierendes zu finden egal was. Wir hatten 16 Jahre eine FDJ lerin als Kanzlerin damit hatten offenbar die Bürgerrechtler keine Probleme. Jedenfalls werden die Wahlen jetzt spannender und geben der Demokratie neuen Schwung.

Merkel politisch sehr nahe, sie weiß es nur besser zu verbergen, sie ist wortgewandt, intelligent, dazu optisch halbwegs ansprechend, all das gilt für Merkel nicht. Wagenknecht kann sich gut verkaufen, sie ist ein Meister der Demagogie und sie ist hochgefährlich, denn der Kommunismus den sie vertritt, ist mit keiner Demokratie vereinbar.

BSW/Wagenknecht haben eigentlich in einem demokratischen Spektrum nichts zu suchen, denn das was sie Vertreten ist das Gegenteil von Demokratie. Das BSW ist Teil des Problems, nicht der Lösung.

Linke Ideologien sind immer mit Zwang und Zerstörung verbunden, es gibt dazu keine Gegenbeispiele, somit gehört auch Krieg (gerne auch gegen die eigene Bevölkerung) zu den von linken bevorzugten Mitteln, das erkennt man gut an der „Wandlung“ der Grünen vom Pazifismus hin zum Kriegstreiber Nr. 1. So lange es opportun ist, ist man Pazifist, es bringt Stimmen, danach kommt das wahre Gesicht zum Vorschein, so ist es auch beim BSW.

die uns Merkel aufs Auge gedrückt haben und 16 Jahre Beifall geklatscht haben zu ihrer Politik. Selbst zur desaströsen Einwanderungspolitik habe ich nur von Herrn Bosbach Kritik vernommen und der wusste, dass er nicht mehr zur Wahl antritt alle Anderen nur endloser Beifall bei den Parteitagen. Das heißt die Konservativen haben alles abgenickt. Und da habe ich die Coronapolitik noch gar nicht erwähnt also mit diesen Konservativen läßt sich auch kein Staat machen zumal die auch noch mit den Grünen liebäugeln dann kommen wir vom Regen in die Traufe.

Manfred Sonntag | Do., 8. August 2024 - 16:18

Die Briefschreiber sind heute die gleichen Hofschranzen der Ideologie und des Gutmenschentums gegen die sie selbst 1989 vollkommen berechtigt zu Felde zogen. Sie haben sich jetzt aber häuslich eingerichtet im Elfenbeinturm der Eitelkeiten und beharren auf immer währende Besserwisserei welche sie von ihren Ziehvätern und Ziehmüttern Wort für Wort übernommen haben. Und jetzt stören das BSW, die AFD und andere die selbsternannten Heiligen in ihrer Friedhofsruhe.

Sven G. | Fr., 9. August 2024 - 12:43

Antwort auf von Manfred Sonntag

Konvertiten müssen sich immer rechtfertigen - bis zur totalen Selbstverleugnung und gefährlichen Lächerlichkeit.

Die „Birthlerlianer“ sind sehr gut versorgt - nun aber in Sorge - um die Beständigkeit des Ihnen gewährten Wohlergehens.

Militärstrategie und Geopolitik, als vielmehr zur Beratung von Fr. Faeser, damit diese nicht die falschen "Putinknechte" dingfest macht (Hr. Schönbohm), aber soweit möglich in Stasi-Manier die Clans "auflöst".
Fr. Wagenknecht kann sich darauf etwas einbilden, dass Putin Zeit und Geld für sie und ihr Bündnis übrig hat, trotz aller Sanktionen, und des Umstandes, dass der aktuelle Herrscher des Reiches des Bösen alles Böse in der Welt organisiert und finanziert und sich gelegentlich noch mit Staatenlenkern des BRICS, der Shanghai-Gruppe, etc. trifft.

Romuald Veselic | Do., 8. August 2024 - 16:19

darüber.

Natürlich, ich als antidiktatorisches Element u Gottesstaat-Leugner, hab meine Probleme m BSW-Partei, die ich als 5te-Kolonne v Putin empfinde. Denn, in RUS ist die Restalinisierung voll im Gange, weil der Kriegsverbrecher im Kreml, nicht kritisiert werden darf. Was Sahra wissen muss. Über ihre Moral u Politabsichten will ich nicht spekulieren, deshalb lehne ich sie & die übrigen Wagenknechte praktisch ab.

Sie, Sahra & BSW, repräsentieren 1ne Minderheit zw 15 - 20 Pro, in einigen neuen "Ländern". Sie betreiben "nur" psychologische Kriegsführung, nach Putins Vorgaben. Dennoch kommt sie positiver einher, weil sie ist der eindeutige Gegenpart v Bearbock & Co, was sie mächtig sympathischer macht, nicht nur ihrer Erscheinung nach.

Man ist inzw. soweit, dass 1nem alles "lieber" ist, nur nicht diese Ampel. Man würde sogar 1 Exorzisten-Team engagieren, damit diese Quasi-Regierung, endlich verschwindet.

Für mich ist politisches Grün - das "neue" Braun.

Karl-Heinz Weiß | Do., 8. August 2024 - 16:29

Frau Wagenknecht war beim Mauerfall 20 Jahre alt. Die Kritik dürfte sich deshalb eher an den Wagenlenker der Bewegung im Hintergrund richten. Dieser machte beim Bundestagswahlkampf 1990 keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen die politische Umwälzung. Und heute steht er wie seit Jahrzehnten für "Ami go home". Und diese Personen wollen Retter der neuen Bundesländer sein ? Da verstehe ich den Unmut derjenigen, die tatsächlich die Wende herbeigeführt haben.

Klaus Funke | Do., 8. August 2024 - 17:36

Der Endspurt naht. Die Nervosität steigt. Hauptfeinde der Etablierten sind das BSW und die AfD. Sie könnten zusammen am Ende über 50% kommen. Da mobilisiert das Establishment die fünfte Kolonne: Die ehemaligen Bürgerrechtler der DDR. Eine kümmerliche Truppe, korrumpiert, falsch, verlogen, inzwischen ein Teil der linksgrünen Kolonne. Aber solange die Ampel ihr Zerstörungswerk, namentlich im Osten, fortsetzt, wird sich am Widerstand nichts ändern. Der Osten tickt nun mal anders als der von BILD verdorbene Westen. Freilich Sahra haut ein paar Parolen raus, die verdächtig nach SED klingen. Aber das klingt im Osten vertraut und wird Stimmen bringen. Die AfD ist derzeit zurückhaltend. Bei ihnen spukt wohl das Parteienverbot herum. AfD und BSW sollten gemäß dem Clausewitz-Wort "Getrennt marschieren - vereint schlagen" vorgehen und trotz aller Widersprüche das Gemeinsame suchen. Und das Gemeinsame ist: Die Waffen nieder - für Frieden in der Ukraine und in Nahost - weg mit der Ampel - Neuwahlen

Bernhard Jasper | Do., 8. August 2024 - 18:07

Rückblick: Die gesamte ehemalige „DDR“ war ein autoritärer Unrechtsstaat, eine Diktatur. Es war auch das Ende einer geschichtlich und technisch zuende gekommenen Volkswirtschaft. Nicht nur materielle Alterung und Verbrauchtheit, sondern der Bankrott ihres sozialistisch/imperialen Anspruchs. Durch Zerfall und Zerstörung entstanden „industrielle Trauerlandschaften“, jedoch auch durch den unaufhaltsamen Rückzug der Zeit. Entleerung, Isolation, durch Verlassen, Vereinsamung und „Liebesentzug“. Die Härte dieser Vorgänge der Zeit, verleiht den „Ossis“ einen kulturhistorischen Rang. Mit der Öffnung nach Osten und der scheinbaren allgemeinen Ent-Ideologisierung, traten die Unterschiede und Konflikte wieder deutlich zutage: auf der nationalen Ebene die sozialen. Kriege stehen weiter und wieder auf der Tagesordnung. Nicht Integration, sondern Eigenständigkeit und Zugehörigkeit scheint gefragt.
Die Kompetenz der populistischen Parteien bleibt jedoch gering.

Bernhard Kaiser | Do., 8. August 2024 - 20:26

... wie gedruckt, sind die Unterzeichner, was für ein ultradämlicher, komplett durchschaubarer US/NATO Propaganda BS, von Bürgerrechtlern zu Regimelakaien ..

Horia Crisan | Do., 8. August 2024 - 22:02

Frau Wagenknecht und ihr Ehemann Lafontaine gehören zu den Wenigen, die den Vasallenstatus der Bundesrepublik (s. Nordstream und das angestrengte Wegschauen der Regierung) thematisieren. In einer demokratisch-liberalen Gesellschaft würde man lebhaft und kontrovers darüber debattieren, ob man den Vasallenstatus freiwillig akzeptiert oder ob man bereit ist, eigene Interessen zugunsten des Hegemons zu opfern und sich zur Zielscheibe des Feindes des Hegemons zu machen. Dass Frau Wagenknecht im Osten punktet ist leicht erklärt: Der Ossi kennt den Imperialen Anspruch bereits - ob er aus dem Osten oder dem Westen kommt ist gleich. Vasall mag man nicht sein und gegen Propaganda ist der Ostdeutsche wohl ausreichend immunisiert.

Hans Süßenguth-Großmann | Do., 8. August 2024 - 22:30

ist in erste Linie eine Protestpartei, gegen die "Sündenfälle" der Linken und Grünen, die da m.E. wären ungebremste Zuwanderung und das verschleudern von Milliarden in der UA. Die Toten auf beiden Seiten interessieren nicht weiter.
Ich kann in der Ampel keine sinnvolle Perspektive für die Zukunft erkennen. Einen Kriegszug 2029 angeführt von Pistorius würde ich die Sinnhaftigkeit absprechen.
Mit einer Wahlentscheidung für das BSW erwarte ich keine großen Veränderungen.aber das Signa

Dieter Schäfer | Do., 8. August 2024 - 22:32

Letztendlich hat Wagenknecht doch recht mit ihrer damaligen Prognose, dass die Ukraine diesen Krieg verlieren wird. Dies ist durch die westlichen Waffenlieferungen - auf Kosten 100.000er Toten - nur hinausgezögert.

Hans Süßenguth-Großmann | Do., 8. August 2024 - 22:33

Ich erwarte von einer Wahlentscheidung für das BSW in Thüringen keine substanziellen Veränderungen, aber ich möchte schon zeigen, dass ich mit dem Kurs der aktuellen Regierung nicht einverstanden bin.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 9. August 2024 - 09:20

um irgendwie den politischen Gegner auszuschalten. Ja Herr Hanselle, die Äußerung zum Ausgang des Krieges sind Meinungen, Einschätzungen, persönliche Analyseergebnisse oder eben Übernahme irgendwelcher "Expertenmeinungen". Da kann alles richtig oder eben falsch sein. Nur ist es inzwischen alles Lüge, wenn man die links-grüne Meinung nicht vollends übernimmt. Die Angst der etablierten Parteien vor BSW und AFD ist beim ostdeutschen Wähler längst erkannt. Auch wenn der BSW in vielen Themenbereichen nicht meine Politik vertritt und deshalb für mich nicht wählbar ist, hat auch Sarah und ihr Bündnis das Recht, zu einzelnen Themen eine Meinung zu vertreten. Die kann man mögen oder nicht. Von Lüge zu reden ist unfair und unsachlich. Es sind genau diejenigen, die so etwas behaupten, die uns mit Lügen überziehen. Jahrzehnte waren es links-grüne Parteien, die für den Frieden eintraten und ihn forderten. Inzwischen sind sie die größten Kriegstreiber. Verkehrte Welt oder ist das eine große Lüge?