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Doppelt hält vielleicht nicht besser / picture alliance

SPD in der Führungskrise - Unbeherrschbare Risiken

Die SPD lässt ihre Mitglieder über das neue Führungsduo abstimmen. Die befürchtete Spaltung macht sich inzwischen deutlich bemerkbar. Aber es drohen noch ganz andere Probleme. Denn diese Form der Doppelspitze könnte sich als Bumerang erweisen

Alexander Marguier

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Die Suche der deutschen Sozialdemokraten nach ihren neuen Vorsitzenden neigt sich dem Ende zu, und es wird niemand behaupten können, dass die Partei es sich dabei leicht gemacht hätte. Wie sagte es SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Montag vor dem Fernsehduell der verbliebenen Kandidaten Saskia Esken / Norbert Walter-Borjans und Klara Geywitz/Olaf Scholz so treffend:

Die Zeiten, in denen Parteichefs von irgendwelchen älteren Herrschaften in irgendwelchen Hinterzimmern ausgeklüngelt wurden, sind passé. Und auf die Frage des Moderators, ob er das Verfahren der Mitgliederbefragung noch einmal wählen würde, blieb Klingbeil natürlich nichts anderes übrig als diese zu bejahen. Besonders euphorisch wirkte er dabei allerdings nicht.

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Michaela Diederichs | Mi., 20. November 2019 - 18:15

Sie machen alles nach und dann auch noch schlechter. Für mich ist die SPD nur noch eine grottenschlechte Karikatur der Grünen. Das haben Sie hier sehr schön auseinander genommen.

Barbara Piele | Do., 21. November 2019 - 08:08

Antwort auf von Michaela Diederichs

Volltreffer! Aber inzwischen ist es doch so, dass sich alle Parteien kopieren wollen. Aus der kalten, nackten Angst einen Wähler zu verlieren. -- Nur: Die haben uns allesamt schon längst verloren. Was die Parteien insgesamt betreiben (kann sein, dass Cicero mich nicht veröffentlicht): Masturbation. -- Wähler? Welche Wähler? Bürger? Welche Bürger? -- Ich mag Ihre Kommentare sehr.

Rob Schuberth | Do., 21. November 2019 - 20:23

Antwort auf von Michaela Diederichs

Ihrem Komm. werte Frau Diederichs, schließe ich mich gerne an.

Die SPD hat den Kontakt zu ihrer Basis verloren u. seit H4 nichts dazu gelernt.

Von einem Internen (SPDler) erfuhr ich, dass die Granden u. ihr Stab sich nur nach dem Votum derer richten die SIE (die Granden)wählt.
Was die Bevölkerung will, int. diese Damen u. Herren nicht mehr.

Michaela Diederichs | Mi., 20. November 2019 - 18:46

Kompliment zum heutigen Cartoon ??

Klaus Peitzmeier | Mi., 20. November 2019 - 21:51

Hoffentlich ist dieser aufgeblasene Tanz um die beschleunigte Verzwergung der SPD bald Geschichte. Beide Reste-Teams reißen nichts. Vom einen weiß man, daß er CD`s kaufte, vom anderen, daß er eine schwarze Null ist u die Randale beim G20 Gipfel in Hamburg nicht in den Griff bekam. Die Frauen sind bundesweit völlig unbekannt. Also in jedem Fall beste Voraussetzungen, um die SPD in den finalen Untergang zu führen. Das aber mit aller größtem Aufwand.
Hoffentlich gewinnt das Duo, welches uns am schnellsten aus dem GroKo Übel führt u der Wichtigtuerei der SPD ein Ende bereitet. Noch so eine SPD Kandidatenkür ertrage ich nicht.

Genau so ist es, lieber Herr Peitzmeier. Es ist schier unerträglich, was die (noch) SPD derzeit für eine Schmierenkomödie bietet. Sind die so weltfremd und abgehoben, dass sie nicht wissen, was "draußen" los ist? Jegliche Basis verloren. Das ist der Tanz auf dem Abwärtsstrudel. Die nächsten Wahlen werden sie in die Versenkung schieben. Hoffentlich. Eine Funktionärspartei ohne Parteibasis. Und alle die jetzt um das goldene Ziegenfell tanzen haben ihren Anteil an diesem vorhersehbaren Untergang. Leute wie Schulz, Nahles, Scholz, die namenlosen Damen muss man nicht nennen, Genossen wie Karl, die Fliege, Lauterbach, auch (leider) Schwesig und Mürzenich usw. diese ganze "Blase" hat aus "Stuhlangst" und Profilneurosen, aus Machtbeharren und ganz simplen egoistischen Zielen den Gaul SPD zu Tode geritten. Merkel freut sich. Wieder kann sie eine Partei abhaken. Demnächst ist die CDU dran. Es wird Zeit für die große Apokalypse. Wer wird über bleiben? Die Grünen? Die Linke? Die AfD?

Stimme Ihnen zu.

M. E. wird sich zw. den beiden pol. Rändern, also eher links, oder eher rechts, entscheiden wie es mit unserem Land weitergehen wird.

Die Medien werden dabei eine entscheidende Rolle spielen. Zumindest werden diese versuchen es stark nach links zu drehen...leider.

OS oh Gott, statt sich um die Schadensbeseitigung nach dem G20-Gipfein seiner Stadt zu kümmern hat sich OS wenige Tage danach lieber beim 19. Deutsch-Französischen Ministerrat mit Frau BK Dr. Angela Merkel in Paris vergnügt, diese dort umtanzt. Scheinbar hat er seinen Auftritt mit Frau BK Dr. Angela Merkel in Paris gegenüber seiner verrandalierten Heimatstadt als wichtiger angesehen. Und dieser Mann will die SPD führen?

https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/9148192/2017-07-13-deutsch-fran…

Henning Magirius | Mi., 20. November 2019 - 22:44

Das Foto der beiden Final-Pärchen hat mich stutzig werden lassen: Uniform die Damen beide in SPD-Rot, die Herren in Grau und Anthrazit. Wie wär‘s, wenn mal der Herr im maßgeschneiderten SPD-Rot-Anzug und die Dame im Grau-Anthrazit-Kostüm angetreten wären ... Ein echter Knüller mit möglicherweise enormen Wahlchancen. Inhaltlich hat die SPD eh schon seit Jahrzehnten für dieses Land nichts mehr zu bieten.

Markus Michaelis | Mi., 20. November 2019 - 23:22

Lange haben in D und auch im restlichen Westen die Konvergenzen dominiert: eine Weltsicht, es wächst zusammen etc. Das ist natürlich kein Naturgesetz. Menschen sind verschieden und glauben nicht immer gleichzeitig an dieselben Dinge.

Wir bräuchten vielleicht mehr Einsicht dafür, dass man auch geregelte Verfahren braucht sich wieder zu trennen, wenn man nicht mehr zusammenpasst.

Parteien können sich spalten. Die Briten können scheiden. Länder können sich teilen. Das sollte man hinbekommen ohne sich an die Gurgel zu gehen. Wenn Trennungen als Alternative real werden, klappen dann die Verbindungen, die bleiben, vielleicht auch wieder besser.

Wolfgang Brauns | Do., 21. November 2019 - 15:14

Antwort auf von Markus Michaelis

...geregelte Trennungsverfahren!
Man kann doch schauen wohin man will, Ukraine, Spanien, Belgien (haben die überhaupt inzwischen eine Regierung), Brexit sowieso usw. usf.
Im Prinzip sind auch alle Länder "gespalten", nämlich in die - vereinfacht gesagt - Linken und Rechten. Man könnte es auch Sozialismus-Träumer und Marktwirtschafts-Realisten nennen. Soll doch mal ein Sozialistenkollektiv zeigen, dass es ein funktionierendes Staatswesen ohne die bösen Rechten kann. Das gleiche könnten dann die anderen ohne "Freibier für alle" machen.
Also gehört das Grundgesetz nicht um irgendwelche Tier-, Kinder-, Schwulen-, oder sonstigen Rechte, sondern um das Grundrecht auf Sezession erweitert!

Norbert Heyer | Do., 21. November 2019 - 06:02

Die SPD braucht bis zur endgültigen Entscheidung über ein neues Führungsduo mehr als ein gutes halbes Jahr. Schon ein solches Verfahren zeigt eindeutig, dass ein starkes, sofort überzeugendes Duo garnicht vorhanden ist. Zumal Herr Scholz als bekanntester Kandidat erst noch zur Teilnahme gedrängt werden musste. Die SPD ist zwar innerlich zerrissen, aber nicht so sehr, um mit der „falschen“ Paarwahl den Fortbestand der GROKO zu gefährden. Trotzdem hat diese Form der Wahlkandidatur gezeigt, wie zerrissen die SPD innerlich ist. Sie scheint mit dem Rückgang der Arbeiterschaft und dem weiteren Vergraulen von Menschen, die zu den Verlierern dieser Gesellschaft gehören, ihre Basis (aus eigenem Verschuldung) verloren zu haben. Diese Entwicklung begann mit der ersten rot/grünen Bundesregierung und Hartz IV und setzte sich mit der Hinwendung zu einer intellektuellen linken Ausrichtung fort. Oder noch einfacher: Arbeiter verstanden ihre eigene Partei nicht mehr, der Niedergang nahm seinen Lauf.

Ernst-Günther Konrad | Do., 21. November 2019 - 07:07

nach langer schwerer Krankheit verstarb an den Folgen mangelnder politischer Gradlinigkeit und fehlender Inhalte durch dritte Hand dahin gerafft, unsere geliebte, alte Tante SPD. Spenden bitte an die Verschissmushilfe der Antifa.
Von Beileidsbekundungen am Grab bitte wir abzusehen.
In stiller Trauer die Resterampe der SPD.

Helmut Bachmann | Do., 21. November 2019 - 07:49

Sie schreiben von einer pragmatischen und einer zurück zu den Wurzeln Fraktion. War nicht die Aufgabe des Sozialismus und die Hinwendung zum Pragmatismus die entscheidende Wurzel der Sozialdemokratie? Das haben die Jungsozialisten und Rotgrünen einfach nur vergessen...

helmut armbruster | Do., 21. November 2019 - 09:33

wenn die SPD Parteioberen glauben, dass ein solches wochenlanges Klein-Klein-Korinthenkakertum jemand wirklich begeistern und vom Stuhl reißen könnte, dann irren sie sich.
Die Partei steht am Abgrund. Sie bräuchte jetzt eine charismatische Persönlichkeit und nicht einen aus vielen bürokratischen Mühlen hervor gegangenen Vorsitzenden.
Aber Charisma hat man oder man hat es nicht. Man kann es nicht herbei zwingen. Und schon gar nicht durch umständliche Tagesordnungen auf endlosen Sitzungen.

Ingo Kampf | Do., 21. November 2019 - 13:27

Der Kommentar ist ein Volltreffer. Besonders amüsiert hat mich die mögliche Witwenverbrennung. Welch herrlicher Sarkasmus.
Ich neige dazu, daß sich die SPD-Führung in der Folge des Schocks durch den plötzlichen Rücktritt von Frau Nahles in ein super-basis-gender-orientierte Auswahl eingelassen hat. Mich erinnert das an ein vom Marketing der Ford-Werke (USA) in den 60er Jahren in Auftrag gegebene Konstruktion für eine Mittelklassewagen. Tausende wurden befragt und nach ersten Studien wieder befragt. Man nannte das Auto „Edsel“ und verpasste ihm ähnlich der ev. Kirchentags-Vulven eine entsprechende Schnauze. Das Auto wurde zum Total-Verlust. Obwohl alle mitreden durften wollte es niemand haben. So ist das, wenn klare Führung fehlt und die Verantwortung in einem hoch technokratischem Prozess hinter der Basis versteckt wird. Ich werden den letzten Akt des Auswahl-Theaters mit der Lust des Außenstehenden verfolgen!

P.S. Ich stimme zu: Der heutige Cartoon ist köstlich!