50 Jahre „Wasserschlacht von Frankfurt“ „Jemand rief mir zu: ,Du Sozialistenschwein!‘“ Vor 50 Jahren besiegte die deutsche Nationalmannschaft die Polen in der „Wasserschlacht von Frankfurt“. Aus diesem Anlass spricht Fußballlegende Paul Breitner über leichtsinnige Rückgaben, neugierige Stasi-Mitarbeiter und seine Zeit als rebellischer Linker. INTERVIEW MIT PAUL BREITNER
40 Jahre Nachrüstung : Geistig-moralische Zeitenwende Die Stationierung von Pershing-II-Mittelstreckenraketen in der Bundesrepublik vor 40 Jahren läutete den Anfang vom Ende des Kalten Krieges ein. Dabei setzte die Nato von Beginn an auf eine Strategie, die Stärke und Dialog miteinander vereinte. Was können wir heute daraus lernen? VON CEDRIC BIERGANNS
Opposition gegen Putin : „Das Endziel ist Moskau“ Die russische Opposition gegen Wladimir Putin ist äußerst vielfältig und agiert zumeist vom Ausland aus. Doch ohne Unterstützung der Profiteure des kleptokratischen Regimes kann eine Wende in Russland kaum gelingen. VON THOMAS URBAN
Vorstoß von Georg Friedrich Prinz von Preußen : Ein weiser Schachzug Der Chef des Hauses Hohenzollern verzichtet auf Entschädigungsansprüche aus jenen Immobilien und Kunstwerken, die nach 1945 in der sowjetischen Besatzungszone enteignet wurden. Damit endet ein von Anfang an naives Unterfangen. VON ALEXANDER GRAU
Ehemalige Sowjetrepubliken : Jegliche Glaubwürdigkeit verspielt Auch das ist eine Folge von Putins Ukrainekrieg: Ehemalige Sowjetrepubliken driften von Moskau weg. Die politische Elite im Kreml verdrängt, wie tief die Vorbehalte gegenüber den Russen bei fast allen Nachbarvölkern sind. VON THOMAS URBAN
Ukraine-Krieg : … Russiam delendam esse? Westliche Publizisten spekulieren offen über einen Zerfall Russlands in Folge des Ukraine-Kriegs. Aber was würde das eigentlich bedeuten? Und haben Europäer und Amerikaner die gleichen Interessen? VON MORITZ GATHMANN
Zum Tod von Michail Gorbatschow : Ambivalentes Erbe Im Alter von 91 Jahren ist der ehemalige Generalsekretär des ZK der KPdSU, Michail Gorbatschow, verstorben. Sein Ansehen im Ausland ist größer als in der Heimat. Im Westen dankt man ihm das friedliche Ende der Sowjetunion und die deutsche Wiedervereinigung, in Russland verübeln ihm viele angesichts der Entwicklungen seit 1991, das einstige Imperium preisgegeben zu haben. VON ULRICH SCHLIE
Hans-Friedrich von Ploetz liest … : Das politische Buch In seinen 2019 erschienenen Erinnerungen schildert Andrei Kozyrev den steinigen Übergang Russlands vom Kommunismus zur Marktwirtschaft. Hans-Friedrich von Ploetz hat sie für uns gelesen. VON HANS-FRIEDRICH VON PLOETZ
Ukraine-Krieg : Putins verblendeter Imperialismus Seit den 90er Jahren galt Russland offiziell als Verfechter einer sogenannten multipolaren Weltordnung. Also einer, die nicht in erster Linie vom Westen, insbesondere von den USA dominiert wird. Die russische Unterstützung für eine multipolare Ordnung war aber stets mehr rhetorischer Natur. Denn die von Moskau tatsächlich angestrebte strategische Zielsetzung war und bleibt eine andere. VON ALEXANDER DUBOWY
Rede des russischen Präsidenten : Russland und die Ukraine: Geschichtsstunde mit Putin Während die ersten russischen Truppen im Donbass stationiert werden, hält Putin keine Brandrede. Stattdessen doziert er im russischen Fernsehen trocken über die Zwickmühlen der sowjetischen Nationalitätenpolitik, über verschiedene geopolitische Zankäpfel und über die Geschichte der Ukraine und Russlands. Ein Versuch, seine geschichtspolitischen Auffassungen noch einmal näher anzuschauen VON NATHAN GIWERZEW
Deutsch-russische Versöhnung : „Der Hitler-Stalin-Pakt ist tabu“ Zum 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion veröffentlicht Wladimir Putin einen programmatischen Artikel in der ZEIT. Osteuropa-Historiker Jörg Morré erklärt, wie Russland und andere postsowjetische Staaten versuchen, die Geschichte für heutige politische Zwecke zu instrumentalisieren – und dass echte Versöhnung dennoch stattfindet. INTERVIEW MIT JÖRG MORRÉ
Michail Gorbatschow zum 90. : Unser Gorbi! Heute feiert Michail Gorbatschow seinen 90. Geburtstag. Besonders von den Deutschen wird er immer noch verehrt – ohne ihn wäre die Wiedervereinigung nicht möglich gewesen. In Russland ist er dagegen verhasst. Viele Menschen werfen ihm vor, er habe den Zerfall der Sowjetunion beschleunigt. VON MORITZ GATHMANN
Jahrestag der ukrainischen Hungersnot Holodomor : An Stalins Hungermord traut sich der Bundestag nicht heran Der 28. November ist in der Ukraine der Gedenktag für die Opfer des Holodomor. Russland versucht bis heute, die sowjetische Schuld an der Hungersnot von 1932 und 1933 zu relativieren. Und der Bundestag sperrt sich gegen die Anerkennung der Untat als Genozid. VON RICHARD HERZINGER
Russland : Die Kurtisane aus der Provinz Anastasia Waschukjewitsch ist eine junge Frau, die sich „Fischlein“ nennt und darauf spezialisiert hat, Oligarchen um den Finger zu wickeln. Wie aus der bezahlten Affäre mit einem russischen Milliardär eine Staatsaffäre wurde, beschreibt Schriftsteller Viktor Jerofejew VON VIKTOR JEROFEJEW
50 Jahre Prager Frühling : „Seid ihr närrisch? Da drüben kommt der Russ!“ Am 21. August 1968 marschierten etwa eine halbe Million Soldaten des Warschauer Pakts in die damalige Tschechoslowakei ein. Sie begruben die Hoffnungen auf baldige Reformen im Ostblock. Unser Autor erinnert sich, wie er als Reporter der Invasion vor genau 50 Jahren nur knapp entkam VON HEINZ SÜNDER