Stauffenberg-Gedenken Die Gegenwart des 20. Juli 1944 und seine Fragen an uns Heute vor 78 Jahren versuchte eine Gruppe rund um den Wehrmachtsoffizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg das NS-Regime durch ein Attentat auf Adolf Hitler zu stürzen. Lange haben sich die Deutschen mit der Frage schwer getan, ob Stauffenberg überhaupt als Vorbild taugt. Doch Russlands Angriff auf die Ukraine könnte auch hier die Perspektive ändern. VON ULRICH SCHLIE
Schriftsteller Georges-Arthur Goldschmidt : „Die Züchtigung hatte etwas Erotisches“ In seiner autobiographischen Erzählung „Der unterbrochene Wald“ erinnert sich Georges-Arthur Goldschmidt an seine Flucht vor dem Naziregime und an seine Jugend in einem französischen Internat. Ein Gespräch über erregende Strafrituale, die Bedeutung von Heimat und darüber, was die permanente Angst ums Leben mit ihm gemacht hat. INTERVIEW MIT GEORGES-ARTHUR GOLDSCHMIDT
Zum 100. Geburtstag von Sophie Scholl : „Sophie war eine unbedingte Anhängerin des Hitler-Regimes“ Am 9. Mai 1921 wurde Sophie Scholl geboren. Obwohl ihr Bruder Hans Kopf der Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ war, wird sie heute parteiübergreifend als Nationalheilige verehrt. Warum das so ist, hat der Theologe Robert Zoske in seiner Scholl-Biographie enthüllt. Darin erscheint Sophie in einem völlig anderem Licht. INTERVIEW MIT ROBERT ZOSKE
150 Jahre Deutsch-Französischer Krieg : Der Beginn des 20. Jahrhunderts Welche verhängnisvolle Wendung Geschichte nehmen kann, wenn Ignoranz, Einfalt und Fanatismus regieren, kann man am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 studieren. In seiner modernen Grausamkeit nahm er die Schrecken des 20. Jahrhunderts vorweg. VON ALEXANDER GRAU
Filmstart: „Ein verborgenes Leben“ : Freiheit verlangt Opfer Der amerikanische Regisseur Terrence Malick verfilmte die Geschichte des Franz Jägerstätter. Der Bauer aus Österreich bezahlte seinen Widerstand gegen die Nationalsozialisten mit dem Leben. Entstanden ist wuchtiger, wichtiger, ein allgemeingültiger Film. „Ein verborgenes Leben“ ist ein Meisterwerk FILMKRITIK VON ALEXANDER KISSLER
75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz : „Wer sich für den Hass entscheidet, überlebt nicht lange“ Am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit. Zum 75. Jahrestag hat der bekannte Fotograf Martin Schöller Überlebende für eine Ausstellung porträtiert. Ein Gespräch über das Trauma der Massenvernichtung, Deutschlands Verantwortung und die Frage, woher der Antisemitismus rührt INTERVIEW MIT MARTIN SCHÖLLER
80. Jahrestag des Hitler-Attentats : Würdeloses Gedenken an Georg Elser Vor 80 Jahren wäre es Georg Elser fast geglückt, Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller zu töten. Doch an den einfachen Handwerker aus Schwaben wurde sich auffällig schlechter erinnert als an Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Ausgerechnet ein RAF-Terrorist änderte dies VON WOLF REISER
Antisemitismus : „Auch ohne Geflüchtete haben wir ein Problem mit Judenhass“ Am Al-Quds-Tag marschieren wieder hunderte, überwiegend arabische Israel-Hasser durch Berlin. Der Antisemitismus hat durch muslimische Migranten zugenommen. Dabei, sagt die Migrationsforscherin Sina Arnold, sei Judenhass hierzulande auch ein deutsches Problem INTERVIEW MIT SINA ARNOLD
Ines Geipel : „Meine Generation hat den inneren Hitler in sich konserviert“ Warum ist die AfD im Osten so erfolgreich? In ihrem neuen Buch „Umkämpfte Zone“ stellt die Schriftstellerin und frühere DDR-Spitzenathletin Ines Geipel einen Zusammenhang her zwischen der Empfänglichkeit für rechte Parolen und der Verdrängung von Schuld im Dritten Reich. INTERVIEW MIT INES GEIPEL
Umbenennung Hindenburgplatz : Wenn Verweigerung als Haltung missverstanden wird In Lübeck wurde der Hindenburgplatz unbenannt – und prompt fordern das andere Politiker auch für ihre Städte. Doch bei der Umbenennung geht es selten um die historische Auseinandersetzung mit der Person, sondern vielmehr um weltanschauliche Differenzen, schreibt Alexander Grau KOLUMNE: GRAUZONE
75. Jahrestag der Befreiung Leningrads : 872 Tage Genozid Zum 75. Mal jährt sich die Befreiung Leningrads. Die Belagerung der Stadt war eine der schlimmsten Kriegsgräuel der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Doch hierzulande wird kaum daran erinnert. Das ist fatal VON ANDREAS VON WESTPHALEN