Corona in Ostdeutschland : Wie Covid-19 das Land spaltet In Sachsen gingen die Infektionszahlen in den zurückliegenden Wochen durch die Decke. Während der Ostbeauftragte der Bundesregierung das Erbe der DDR am Werk sieht, rümpft man im Westen nur arrogant die Nase. Die Corona-Krise entwickelt bedrohliches Spaltungspotential für die Gesellschaft. VON RALF HANSELLE
„Querdenker“-Proteste gegen Corona-Maßnahmen : Widerstand in einer Demokratie? Sophie Scholl, Graf Stauffenberg und andere Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime gelten zu Recht als Helden. Doch ist der Widerstand gegen eine mörderische Diktatur vergleichbar mit Corona-Protesten in einer Demokratie? Über den Denkfehler der „Querdenker“. EIN GASTBEITRAG VON ANDRÉ POSTERT
Monika Maron und der S. Fischer Verlag : Die festgefahrene Dissidentin Monika Maron blieb auch nach der Wende eine Rebellin. Egal, was sie schrieb, sie schrieb dagegen. Ihrem Verlag S. Fischer ist das nun ein Stück zu viel Gegenkultur geworden, er trennt sich von der Schriftstellerin. Doch sie ist nicht einfach irgendeine Querulantin. VON RALF HANSELLE
Pikant-säuerlicher Eintopf : Das originale Soljanka-Rezept für einen ostalgischen Herbst Die Liste der kulinarischen Errungenschaften der DDR ist überschaubar. Doch die ursprünglich aus Russland stammende und zum ostdeutschen Traditionsgericht gewordene Soljanka hat die Wende überlebt. Das hat gute Gründe, findet Rainer Balcerowiak. KOLUMNE: GENUSS IST NOTWEHR VON RAINER BALCEROWIAK
Auferstanden aus Ruinen : Die FDJ, das Fridays for Future für Pazifisten Die FDJ ist gar nicht tot. Sie riecht nur ein bisschen merkwürdig. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung marschiert sie wieder durch ostdeutsche Städte. Ihre Mitglieder kommen überwiegend aus dem Westen. Eine Begegnung der dritten Art. VON ANTJE HILDEBRANDT, BERLIN
30 Jahre Wiedervereinigung : Einheit mit Mängeln ist besser als Teilung 30 Jahre nach der Wiedervereinigung steht die Mauer in einigen Köpfen noch immer. Doch ein vereintes Land mit Problemen ist immer noch die bessere Alternative zum perfekt geteilten Land. Eine Bilanz aus 30 Jahren deutscher Einheit. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Tag der Deutschen Einheit : Der 3. Oktober jenseits von Weihrauch und Problemlust Der 3. Oktober ist zu Recht ein Feiertag geworden. Aber feiern sollten wir vor allem die Selbstverständlichkeit, mit der sich Ost- und Westdeutsche inzwischen begegnen. Ein persönlicher Blick auf den Tag der Deutschen Einheit von Christoph Schwennicke. VON CHRISTOPH SCHWENNICKE
Ehemaliger DDR-Bürgerrechtler Frank Richter : „Wir brauchen einen Runden Tisch“ Der einstige Bürgerrechtler Frank Richter spricht im Interview über die Folgen der Wiedervereinigung, den Sinn des Scheiterns und die Suche nach Zukunft. Ohne es zu wollen, so sagt er, würden die Rechten demokratischen Geist und die Haltung von Citoyens provozieren. INTERVIEW MIT FRANK RICHTER
DDR-Orientteppiche : Der Perser aus Sachsen Was heute wie ein sozialistisches Märchen aus 1001 Nacht klingt, war gestern Wirklichkeit: Jahrzehntelang exportierte die DDR Orientteppiche in den Nahen und Mittleren Osten VON JENS WIESNER
Design in der DDR : Meine Jahre mit Erika Karl Clauss Dietel hat Design-Geschichte geschrieben. Ein Hausbesuch bei dem Mann, der Lautsprecherboxen, Schreibmaschinen und sogar Kleinwagen eine je ganz besondere Form gegeben hat VON MARLEN HOBRACK
Georg-Büchner-Preis für Elke Erb : Am Anfang steht Staunen Der Georg-Büchner-Preis geht in diesem Jahr an die Schriftstellerin Elke Erb. Mit der Entscheidung ehrt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nicht nur eine Außenseiterin der Literatur, sie unterstreicht zudem den Stellenwert der deutschen Lyrik. VON BJÖRN HAYER
Deutsche Einheit und Währungsunion : Am Anfang war das Geld Heute vor 30 Jahren wurde in der DDR die D-Mark eingeführt. Bis heute hält sich die Erzählung, der Westen habe die Wirtschaft der DDR eigennützig zerschlagen. Dabei führte die Währungsunion maßgeblich zur heutigen Wohlstandsangleichung. Einer ihrer ersten Verfechter war Thilo Sarrazin. VON ECKHARD JESSE UND RICHARD SCHRÖDER
Kooperation zwischen CDU und Linken : Im Osten was Neues Mike Mohring wusste schon in der Wahlnacht: Er muss mit Bodo Ramelow und der Linkspartei reden. Jetzt kommt es tatsächlich zu einer vorübergehenden Kooperation zwischen CDU und Linken. Das ist historisch und dafür ist es höchste Zeit, schreibt die einstige DDR-Bürgerrechtlerin Kathrin Mahler Walther. EIN GASTBEITRAG VON KATHRIN MAHLER WALTHER
DDR-Spion Adolf Josef Kanter : Deckname „Fichtel“ Kriegsheimkehrer Adolf Josef Kanter stieg in den siebziger Jahren zum wichtigsten Spion der DDR in Westdeutschland auf. Er bespitzelte fast die gesamte Bonner Politikerelite und blieb unentdeckt bis 1990. Verhinderte er eine frühere Wiedervereinigung? VON DIRK KOCH
Cicero im Dezember : Mischas Bester Er war einer der absoluten Top-Spione der DDR, und doch ist sein Name bis heute praktisch unbekannt. Dabei hatte Adolf Josef Kanter direkten Zugang zu Politikern wie Helmut Kohl oder Hans Dietrich Genscher. Aufgrund bisher unausgewerteter Dokumente zeigt sich in der neuen Ausgabe von „Cicero“ das Bild eines Mannes, der die Bundesrepublik erpressen konnte VON CHRISTOPH SCHWENNICKE