Deutscher in Belarus zum Tode verurteilt „Marionette der ukrainischen und amerikanischen Geheimdienste“ In Belarus wurde ein 29 Jahre alter Deutscher zum Tode verurteilt. Der Vorwurf: Er sei Terrorist im Auftrag der Ukraine. Die Geschichte klingt krude. Welches Ziel verfolgt Präsident Lukaschenko? VON THOMAS URBAN
30 Jahre Lukaschenko an der Macht : Ein Mann Moskaus in Minsk Vor 30 Jahren rückte Alexander Lukaschenko an die Spitze von Belarus. Doch anders als der Bevölkerung damals versprochen, hatte der neue Präsident mit demokratischen Reformen nichts im Sinn. Derzeit wendet er sich vor allem China zu. Zum Missfallen des Kreml. VON THOMAS URBAN
Wird Putins Vasall abtrünnig? : Lukaschenko geht auf Polen und die EU zu Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko spricht überraschend freundlich über die EU und besonders Polen. Entweder er will Unabhängigkeit gegenüber Russland demonstrieren. Oder er handelt in Absprache mit dem Kremlherrscher. VON GEORGE FRIEDMAN
Nach Prigoschins Rebellion : Der Kampf gegen Putin ist nicht zu Ende Die von Prigoschin ausgelöste Rebellion geschah gänzlich unerwartet und nahm ein ebenso von niemandem erwartetes vorläufiges Ende. Da die Zukunft unvorhersehbar ist, können mögliche weitere Ereignisse nicht prognostiziert werden. Eines kann aber schon jetzt festgestellt werden, dass Putins Machtbasis schwer erschüttert ist. VON ERNST-JÖRG VON STUDNITZ
Belarussischer TV-Sender Belsat wird 15 Jahre alt : Aufgeben ist für sie keine Option Der belarussische TV-Sender Belsat wurde 2007 mit dem Ziel gegründet, unabhängig und frei über die Diktatur des Machthabers Lukaschenko zu berichten. Seit den gewaltsam niedergeschlagenen Protesten erfahren die Journalisten in ihrem Alltag eine neue Dimension der Unterdrückung. Doch ans Aufgeben denken sie noch lange nicht. VON ELIZABETH RUSHTON
Russland schickt Soldaten nach Belarus : Planen Moskau und Minsk einen zweiten Angriff auf Kiew? Moskau schickt erneut Tausende von Soldaten auf belarussisches Territorium. Plant Putin einen neuen Angriff auf Kiew, das nur 60 Kilometer von der Grenze entfernt liegt? Oder handelt es sich um ein großes Ablenkungsmanöver? Zumindest in einem Punkt sind sich Militärexperten im Westen einig: Alexander Lukaschenko, der Alleinherrscher von Minsk, möchte eigentlich seine eigene Armee aus den direkten Kämpfen mit der Ukraine heraushalten. Doch einiges spricht dafür, dass er dem Druck Putins nachgibt. VON THOMAS URBAN
Weißrusslands Rolle im Ukrainekrieg : Moskaus treuer Vasall Belarus steht im Ukrainekrieg nicht nur fest an der Seite Moskaus, sondern greift offenbar auch direkt in den Konflikt mit ein. Das Land hat ohnehin seine Selbstständigkeit verloren und dient als eine Art russischer Vorposten. Nicht zuletzt in Sachen Swift kann sich Weißrussland als hilfreich für den Kreml erweisen. VON ALLISON FEDIRKA
Weißrussland : Geschlossene Gesellschaft Repression, Isolation, Eskalation: Alexander Lukaschenkos Machtapparat wehrt sich mit allen Mitteln gegen die Protestwilligen in seinem Land. Dabei geraten er selbst und Belarus immer mehr in die Fänge des Kreml. VON INGO PETZ
Grenzkonflikt mit Belarus : Lukaschenko in der Falle Der belarussische Präsident hat mit der von ihm ausgelösten Migrationskrise einen schweren Konflikt mit der Nato und der EU heraufbeschworen. Moskau lässt ihn aus Eigeninteresse zwar vorerst gewähren. Doch Alexander Lukaschenko gerät zunehmend in die Defensive. Gut möglich, dass der Kreml ihn demnächst fallen lässt. VON ANTONIA COLIBASANU
Migrationskrise : Hybrider Krieg gegen Polen und das Baltikum Die von dem belarussischen Präsidenten Lukaschenko künstlich ausgelöste Migrationskrise betrifft unmittelbar auch Lettland und Litauen. Wie in Polen verbittet man sich auch dort mahnende Worte aus Brüssel, was die Sicherung der Grenzen angeht. Der Streit innerhalb der EU um Menschenrechte und Flüchtlingspolitik ist durchaus ein Ziel des hybriden Krieges, den Belarus und Russland gegen den Westen führen. VON EDĪTE BRIKMANE
Diplomatie mit Belarus : Nicht Reinheit der Gesinnung, sondern Ergebnisse zählen Wegen ihres Telefonats mit Lukaschenko steht Merkel in der Kritik, vor allem vonseiten der Grünen: Sie habe damit dem belarussischen Machthaber Legitimität verschafft. Doch in der Außenpolitik kommt es nicht auf Gesinnungsethik, sondern vor allem auf Realismus und Pragmatismus an. Eine Erkenntnis, der sich auch eine künftige Ampel-Regierung nicht verschließen sollte. VON RÜDIGER LÜDEKING
Grenzkonflikt in Belarus : „Die Regierung schürt die Angst vor einem 3. Weltkrieg“ Polens Grenzpolizei geht mit aller Härte gegen Flüchtlinge vor, die über Belarus in die EU einreisen wollen. Journalisten und Aktivisten werden an ihrer Arbeit gehindert – darunter auch der polnische Oppositionspolitiker Franek Sterczewski. Im Interview mit „Cicero“ erklärt er, warum die Regierung die Berichterstattung kontrolliert und welche Folgen das hat. INTERVIEW MIT FRANEK STERCZEWSKI
Geopolitik : Weißrussland, Russland und Deutschland: Im teuflischen Dreieck Ohne Russland wird die Europäische Union den Konflikt mit Belarus nicht beilegen können. Dabei stehen Deutschland und Europa vor zwei Problemen: Es ist nicht klar, wie eng das Verhältnis zwischen dem Kreml und Lukaschenko noch ist. Und: Die EU hat immer weniger Einflussmöglichkeiten auf die russische Seite. Wirtschaftlich wird sie kaum mehr gebraucht, politisch nicht ernst genommen. VON ANDREAS STEININGER
Der Grenzkonflikt in Belarus : „Europa baut sich zur Festung aus“ In Belarus muss die EU den Spagat schaffen, die Grenze zu verteidigen, ohne ihre Werte zu verraten. Im Interview erklärt der Soziologe Steffen Mau, warum befestigte Grenzen im Zeitalter der Globalisierung boomen und wie die Digitalisierung den Regierungen helfen wird, noch besser zwischen willkommenen und nicht willkommenen Einreisenden zu unterscheiden. INTERVIEW MIT STEFFEN MAU
Polen und die Migrationskrise : In den Klauen der Geopolitik Die Migrationskrise an der polnisch-belarussischen Grenze ist auch eine geopolitische Herausforderung für die Europäische Union und die NATO. Denn die Migranten an der EU-Außengrenze sind ein Geschenk für die EU-skeptische Regierung in Warschau und somit ein Geschenk für Putin und Lukaschenko. VON BOGUSŁAW CHRABOTA