Nan Goldin in der Neuen Nationalgalerie in Berlin / dpa

Nan Goldin in Berlin - Alkoholiker im Weinkeller

Die Eröffnung einer Retrospektive zum Werk der US-amerikanischen Fotokünstlerin Nan Goldin ist in Berlin zum Skandal geraten. Während Feuilleton und Kulturpolitik toben, mahnt unser Autor zu Gelassenheit. Genau für diesen heftigen Streit nämlich braucht es Kultur.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Wer sich an die 80er-Jahre noch erinnern kann, so könnte man in Abwandlung eines durchzechten Zitats von Hans Hölzl alias Falco meinen, der hat mittlerweile eine Menge durchleben müssen. Auch und gerade in der Berliner Kunstszene. Die amerikanische Fotografin Nan Goldin jedenfalls kann sich erinnern. Zumindest in ihrem fotografisch ausgelagertem Gedächtnis. 

Im Jahr 1982, Goldin war zu jener Zeit Anfang 30, kam die Absolventin der Bostoner School of the Museum of Fine Arts erstmals nach West-Berlin. Die damalige Frontstadt des Kalten Krieges mit all ihren Brüchen und Brachen, sie wurde der Wahl-New Yorkerin zur zweiten Heimat. Immer wieder kehrte Goldin später hierher zurück. Mit einem zutiefst subjektiven Stil, den zur selben Zeit auch einige ihrer Studienkollegen – darunter Mark Morrisroe – voranbrachten, hielt sie Autonomie, Anarchie und alltägliche Abgründe fest. 

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Jens Böhme | Mi., 27. November 2024 - 18:02

...verarmt finanziell und somit auch seelisch. Der Kampf um die eine Wahrheit, die finanzielle Absicherung bedeute. Am Ende gewinnen nicht Vielfalt und Gesprächskultur, sondern das Dogma.

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