Weinlehrpfad an der Mosel / dpa

Großer Wein für kleine Pause - Einfach mal die Stopptaste drücken

Unser Genusskolumnist ist im Moment ziemlich bedient. Und das nicht nur, weil er derzeit mit einer Krücke herumhumpelt. Mit einem ganz besonderen Elbling von der Mosel hat er sich eine kleine Flucht aus dem allgegenwärtigen politischen Irrsinn gegönnt.

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Wenn man das Gefühl hat, dass das alles kaum noch auszuhalten ist, wird es wohl höchste Zeit, mal innezuhalten. Ich habe schlicht keine Lust mehr, mich Tag für Tag kopfschüttelnd bis wutschnaubend an dem ganzen Unfug und Irrsinn abzuarbeiten, der einem hier so geboten wird. Wenn etwa die Stammesführer der aktuellen Bundesregierung getrennte Showveranstaltungen durchführen, um vermeintlich die dümpelnde Wirtschaft und die damit einhergehende gesellschaftliche Erosion der Gesellschaft wieder einigermaßen ins Lot zu bringen. Mit Fensterreden, und nicht mit Taten. Wenn Parteitage, wie zuletzt der der Linken, als alberne Freakshows zelebriert werden. Oder Koalitionsbestrebungen, wie derzeit in Thüringen, in absurdes Theater münden.

Abschalten und Wein trinken

Ich mag mich dann nicht mal mehr öffentlich über besonders misslungene Sprachblüten von Politikern amüsieren, wie etwa den Versuchen einer frisch gekürten Parteivorsitzenden, den Verzehr von Pizza mit Scampi zum Symbol für den Niedergang ihrer Partei verantwortlich zu machen. Und auch den alltäglichen Irrsinn, wie ich ihn in den letzten Wochen etwa im Gesundheitswesen oder mit der Paketlogistik in Deutschland erlebt habe, will ich dann für ein Weilchen einfach nur noch zur Kenntnis nehmen.

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Christa Wallau | Sa., 2. November 2024 - 11:06

Und noch etwas ist Notwehr in unseren Zeiten: AfD-Wählen!
Außer Resignation (= Zustimmung zum Selbstmord) und Notwehr gibt es in meinen Augen keine andere Möglichkeit mehr auf diesem leckgeschlagenen Schiff, das sich noch immer "Deutschland" nennt.
Der zutreffendere Name wäre inzwischen
"Absurdistan" - als das viele kluge Menschen unser Land ja auch schon längst bezeichnen.

Ihnen, lieber Herr Balcerowiak, wünsche ich weiterhin beim Essen und Trinken höchst genußvolle Erlebnisse und außerdem:r gute Besserung!

Gerhard Lenz | Sa., 2. November 2024 - 11:42

Jene, die in der Wagenknecht-Partei eine wählbare Alternative sehen wollen, scheinen gleichfalls - wieder mal - auf die Nase zu fallen.

Wer glaubte, eine traditionell (alt-)linke Wirtschaftspolitik, gepaart mit einer fordernden (aber völlig unrealistischen) Friedenspolitik und hysterisch-demonstrativer Ablehnung links-woker Tendenzen wäre automatisch erfolgreich, vergisst die egomanen und damit destruktiven Züge einer Wagenknecht.

Das BSW ist eine Kaderpartei - Wagenknecht alleine entscheidet, wahrscheinlich verlässlich im Sinne Lafontaines. Die Partei hat zu folgen. Wer eigene Ideen hat, wie eine Katja Wolf, wird von Wagenknecht und ihrer persönlichen Entourage angefeindet. Da schimmern Wagenknechts DDR-Sozialisierung und Lafontaines Rachegedanken durch.

Wer ausgerechnet auf die Wagenknecht-Lafontaine Truppe setzt, sollte sich daher besser mit mehreren Kisten Wein eindecken, um bei Zeiten seinen garantiert einsetzenden Frust angemessen "verarbeiten" zu können.

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