„Schön brav sein, liebe Kinder!“: Olaf Scholz auf Besuch in der Potsdamer Kita „Springfrosch“ / dpa

Olaf Scholz und die Koalition - Die hanseatische Gouvernante

Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen! Daher fordert Olaf Scholz von den Ampel-Strolchen besseres Benehmen – und erklärt damit das Regieren zur Beziehungsfrage.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Kurz bevor am 5. September die planmäßige Sitzungswoche des Deutschen Bundestages wieder beginnt, packt sich die Ampelkoalition bei der familiären Ehre: Alle, die sich eben noch wie die Axt im Walde oder wie die Lümmel aus der letzten Bank benommen haben, sind aufgerufen, wenigstens für Stunden den Hausfrieden, mindestens aber die Mittagsruhe zu wahren. Da wäre zum Beispiel Finanzminister Christian Lindner (FDP), der mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (CDU) nur noch schriftlich zu kommunizieren scheint und damit eine neue Eskalationsstufe in der Ampelkommunikation gezündet hat. 

Weiterhin ist da eine Kabale zwischen Justizminister Buschmann (FDP) und Innenministerin Faeser (SPD). Streitpunkt hier: Die Messerfrage und die Ermittlungen mittels Gesichtserkennung und Hausdurchsuchung. Und dann ist da auch noch Grünen-Chef Omid Nouripour: Der hatte jüngst das angeblich bestgehütete Familiengeheimnis von rot-gelb-grün frank und frei herausposaunt: Die Ampel sei nur eine „Übergangskoalition“, die auch nach innen unter massiven Vertrauensverlust leide, hatte Nouripour in der ARD gesagt. 

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Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 21. August 2024 - 13:51

"grundverkehrt" analysiert.
Eigentlich passen FDP, SPD und Grüne ganz gut zusammen, vielleicht hätte es mit Schröder auch schneller und besser geklappt.
Hätte, hätte, Fahrradkette...
Ich überspitze jetzt mal, die Grünen finden sich unentbehrlich, die FDP müht sich um tragende Politik und Scholz bleibt evtl. zu sehr "Bürgermeister", will sagen, dass er sich zu wenig nach den Dimensionen streckt, um sie auszufüllen.
Kann alles sein, aber bleiben Sie mir weg mit "Vater" und "Kindergarten".
Was mir die CDU mit Merkel 16 Jahre lang geboten hat, gehört gerne auf die Bühne, vielleicht als "Götteraufdämmerung", aber war für mich eine nicht enden wollende politische Zumutung.
Das ist meine persönliche Sicht.
Die Grünen vertun sich vielleicht, wenn sie sich nur zelebrieren und für das Klima inszenieren, sie können mit fast allen?
Aber vielleicht wollen nicht alle mit ihnen?
Die FDP tut mir leid, weil die Verbindung nicht anschliessen kann an die von Brandt und Scheel.
Liegt das an den Grünen?

Dietmar Philipp | Mi., 21. August 2024 - 16:08

ja Olaf in diese passt Du gut hinein.

Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.

Volker Naumann | Mi., 21. August 2024 - 16:31

Diese berechigte Frage von Herrn Hanselle kann man wohl schwer mit reinem Gewissen beantworten. Antwort zu 1. vielleicht formal ja aber inhaltlich und vom Wirken her nein. Antwort zu 2. eindeutig nein, denn in einer solchen Gruppe müsst ein Mindestmaß an Willen zur Selbsthilfe vorhanden sein.

Der BK kann sich mit Kindern oder was auch immer abbilden lassen, er wirkt ständig wie ein Fremdkörper in dieser Dekoration.

Meine Mitkommentatoren mögen mir bitte den folgenden Satz nicht verübeln, ich meine jetzt eine Funktion und nicht eine Person.

Es wäre dringend an der Zeit, dass der BP diesen Kindergarten zur Ordnung ruft oder die Flegel hochkant rausschmeißt.

MfG

Gerhard Lenz | Mi., 21. August 2024 - 17:51

Dort setzt sich normalerweise irgendwann dann doch eine Autoritätsperson durch, also ein/e Erzieher/in.
Wer soll das denn in der Ampel sein - wenn man schon Parallelen sehen will? Herr Scholz ist es sicher nicht. Dessen ausgleichende Qualitäten wirken wohl nur, solange nicht gestritten wird. Das ist aber in der Ampel fast seit Regierungsübernahme der Fall.
Ich finde den Vergleich Kindern gegenüber eher ungerecht. Erwachsene können noch viel infantiler sein, mit zunehmendem Alter werden sie noch dazu halsstarrig, unbelehrbar, altersradikal. Man denke nur an Lafontaine oder Gauland.
Grüne, die außer Acht lassen, dass manche Deutsche "Ökologie und Klimaschutz" für wirres Gedankengut halten und nicht aufs Lastenrad umsteigen wollen, eine FDP, die glaubt, ein Staat sei wie ein Kaufmannsladen zu verwalten und eine SPD, die nicht viel mehr aufzuweisen hat als eine große Vergangenheit, brauchen zur Zusammenarbeit eine starke Persönlichkeit an der Spitze. Keinen netten Olaf Scholz.

Sabine Lehmann | Mi., 21. August 2024 - 22:36

Antwort auf von Gerhard Lenz

"Erwachsene können noch viel infantiler sein, mit zunehmendem Alter werden sie noch dazu halsstarrig, unbelehrbar, altersradikal."
Was habe ich gelacht, Herr Lenz. Endlich kommt von Ihnen mal eine treffsichere und ehrliche Selbstreflexion. Mein aufrichtiger Glückwunsch! You made my day;)

..nehmen Sie das alles doch nicht so persönlich!

Freuen Sie sich doch, wenn Sie von dem Einen Ernst oder dem Anderen Klaus oder dem Ronald mit dem gleichen Familiennahmen ein wenig Beifall für Ihre schriftstellerischen Versuche erhalten....

Mir müssen sie ja nicht gefallen.

Sabine Lehmann | Do., 22. August 2024 - 15:22

Antwort auf von Gerhard Lenz

Wo ist da jetzt der Kontext? Ich fürchte, Ihnen ist die Intention meines Kommentars gänzlich entgangen. Vermutlich sagt Ihnen der Begriff der Selbstreflexion nichts. Fremdwörter sind ja nicht jedermanns Sache.
Der Erwachsenentypus, den Sie da so vortrefflich beschreiben, das sind SIE, Herr Lenz. Dass Sie dies aufs Neue bestätigen mit diesem neuen Kommentar, dass wenn Ihnen Fakten und Argumente ausgehen, Sie mit billigster Polemik daher kommen. Und dass Gehässigkeit und Neid Sie förmlich zerfrisst, ist nur eine weitere jämmerliche infantile Randerscheinung.

Sabine Lehmann | Mi., 21. August 2024 - 22:33

"Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen.
Die, anstatt durch weise Lehren
sich zum Guten zu bekehren,
oftmals noch darüber lachten
und sich heimlich lustig machten.
Ja, zur Übeltätigkeit,
ja, dazu ist man bereit!
Menschen necken, Tiere quälen,
Äpfel, Birnen, Zwetschgen stehlen.
Das ist freilich angenehmer
und dazu noch viel bequemer,
als in Kirche oder Schule
festzusitzen auf dem Stuhle."
Wunderbar geschrieben, von Herrn Hanselle, der das politische Elend mit der nötigen Prise Humor u. Wilhelm Busch erträglicher macht, wie so oft:)
Übrigens hat Olaf am Wochenende einer glückseligen Zuhörerschaft, selbstredend alles handverlesene, wohlmeinende Bürger aus der Mitte der Gesellschaft, erklärt, dass mit Hilfe seiner Ampel u. Unterstützung der EU die illegale Migration nachgelassen habe.
PotzBlitz! Da die Zahlen Gegenteiliges beweisen, nämlich einen weiteren Zuwachs von 33 % illegaler Einwanderung, ist diese Lüge "sicher" nur dem Nachlassen seines Gedächtnisses geschuldet.

Ronald Lehmann | Mi., 21. August 2024 - 22:53

WEGEN DER VORBILD-WIRKUNG☝️

- Handy werden ausgeschalten & bei Nichtbeachtung werden diese bis Ende eingezogen

- man ist leise, sitzt ordentlich auf seinem Stuhl & hört zu, was der andere zu sagen hat

Zwischenrufe werden mit 250 € bestraft, die Kinderheimen zugute kommen

- wer nicht ausreden lässt, auch 250 € für gleichen Zweck

Aber schwierig für unsere Ampel-Regierung

> meine strenge Großmutter sagte immer zu mir als Ermahnung meiner Erfüllung von Pflichten:

"Was Hänschen nicht lernt
lernt Hans nimmer mehr"

Hanno Woitek | Do., 22. August 2024 - 15:30

Im raus posaunen ihrer Idiotien und Schwachsinnigkeiten. Bis zum Beginn dieser Reierung hatten wir immer mehr oder weniger gute Minister und kanzler.. natürlich auch die Frauen in dieser Runde. Jetzt besteht das Kabinett nur noch aus dementen GEmeinwesenzerstörern.

Stärken und Schwächen, auch bei Personen, gab es schon
immer, werter Herr Woitek. Beklagenswert ist die ungebremste
Zunahme von Ideologen in den Ministerien, bei mindestens der
Hälfte steht doch gegenwärtig nicht mehr Sachpolitik an
vorderster Stelle. Das ist die Wurzel allen Übels.

MfG

Heidrun Schuppan | Do., 22. August 2024 - 19:51

Antwort auf von Volker Naumann

eher damit beschäftigen. Stattdessen steht Macht, Machterhalt und Geltungsbedürfnis im Vordergrund. Nach einer Wahl braucht es ca. ein Jahr, um Koaltiionen zu schmieden und diese sodann mit Hilfe eines Koalitionsvertrages gesellschaftsfähig zu machen. Aktuell, ein Jahr vor den Wahlen zum neuen BT, verzichtet man immer noch auf Sachpolitik und darauf, mitgeschleppte Probleme zumindest fürs Wahlvolk zu lösen – wichtig ist momentan, wer mit wem im nächsten gewählten BT die Macht teilen will. Dazwischen hätte man doch wenigstens ein paar der brennensten Probleme lösen können ...

Nun reden Sie mal die offensichtlichen Erfolge nicht klein,
liebe Frau Schuppan, man hat doch soviel neue brennende
Probleme geschaffen. Beim letzten Bürgerdialog hat Olaf der
Vergessliche richtig geschwärmt, was er alles für Erfolge
vorweisen kann.

Jetzt lässt er sich sogar in einer Werft von den Beschäftigten
umjubeln, die er alle gerettet hat, obwohl die Auftragsbücher
alle vorher voll waren. Ganz großes Theater.

Erinnern Sie sich noch an den folgenden Teil im Lied?

"War halt doch ein schönes Fest: Alles wieder voll gewest"

Man kann sich alles nur noch Schönsaufen, zwischen
Wirklichkeit und Traum, alles nur Satire oder Ironie?

Zur traurigen Wirklichkeit gehört, was man eigentlich ohne
jegliche Hemmungen dem Bürger so alles zumutet.

Hoffentlich habe ich nachher einen schönen Traum.

MfG