In Anlehnung an Caspar David Friedrich schauen Menschen vom Brunhildisfelsen auf dem Großen Feldberg / dpa

Romantik und Reaktion - Über ein ambivalentes Kulturerbe

Wir befinden uns in einer Epoche der beschleunigten Verwerfungen. Was ist gegenwärtig von der Romantik als einer gegenaufklärerischen und antikapitalistischen Kunst- und Geistesbewegung noch übriggeblieben? Versuch einer Rekonstruktion.

Autoreninfo

Dr. phil. Dominik Pietzcker studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik. Von 1996 bis 2011 in leitender Funktion in der Kommunikationsbranche tätig, u.a. für die Europäische Kommission, Bundesministerien und das Bundespräsidialamt. Seit 2012 Professur für Kommunikation an der Macromedia University of Applied Sciences, Hamburg. Seit 2015 Lehraufträge an chinesischen Universitäten.

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Die Romantik gehört – neben Jugendstil und modernistischer Avantgarde – zu den letzten Kunstströmungen von gesamteuropäischer Geltung. Mit ihr endet die Epoche eines universellen Verständnisses von Kultur, welche nunmehr in nationale Eigenheiten zerbricht. Die Romantik umfasst gleichermaßen Literatur und Poesie, bildende Kunst und Musik. In Deutschland hatte sie zudem eine starke philosophisch-ideelle, in Frankreich eine christlich-religiöse Ausprägung. 

In ihrer rigorosen Ablehnung des aufklärerischen Rationalismus traf sie sich mit den frühen Kritikern des bürgerlichen Zeitalters. „Das romantische Erleben“, schreibt der Soziologe Karl Mannheim, „ist zum Teil genuin aus der identischen Problematik der rationalisierten kapitalistischen Welt als Gegenbewegung auf diese Rationalisierung entstanden.“ Entsprechend setzt Wilhelm Hauffs Kunstmärchen „Das steinerne Herz“ (1827) den Ton gegen Geldgier und Gefühlskälte. 

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