Petra Kelly in einer privaten Super-8-Aufnahme / Archiv Grünes Gedächtnis der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.

Film der Woche: „Petra Kelly – Act now!“ - Märtyrerin in eigener Sache

Der Dokumentarfilm „Petra Kelly – Act now!“ rekonstruiert und glorifiziert das politische Wirken der charismatischen Grünen-Mitbegründerin und Aktivistin. Der allzu kurzsichtige Blick auf sie passt jedoch zu Kellys Weltfremdheit.

Autoreninfo

Ursula Kähler ist promovierte Filmwissenschaftlerin und arbeitete unter anderem am Deutschen Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main. Sie veröffentlichte „Der Filmproduzent Ludwig Waldleitner“ (2007) und „Franz Schnyder. Regisseur der Nation“ (2020).

 

So erreichen Sie Ursula Kähler:

Sie poliert in Shorts und Tanktop einen knallroten Ami-Schlitten, umarmt und küsst ihre Großmutter, turnt Hampelmänner an einem sonnigen Sandstrand. Dabei lächelt die junge Petra Kelly in die Kamera. In diesen Momenten wirkt sie glücklich. Mit sich und der Welt im Reinen. Es sind diese privaten Aufnahmen, die diese Ausnahme-Aktivistin und -Politikerin in neuem Licht zeigen. Doris Metz verwendet sie in ihrem Dokumentarfilm „Petra Kelly – Act now!“, der diese Woche in die Kinos kommt.

Geboren wird Kelly 1947 im bayerischen Günzburg als Petra Lehmann. Als sie sieben Jahre alt ist, verlässt der Vater die Familie. Die kommenden Jahre wächst Petra mit Mutter und „Omi“ in einem reinen Frauenhaushalt auf. Kein einfaches Leben im damaligen Nachkriegsdeutschland. Die Hochzeit der Mutter mit dem in Würzburg stationierten US-Offizier John Edward Kelly bietet einen Ausweg aus der sozialen Misere. Ende der 1950er-Jahre, kurz nach der Geburt von Halbschwester Grace, zieht die Familie nach Georgia, USA. „Ich wollte das alles gar nicht. Es war ein großer Kulturschock“, sagt Kelly. Erneut gehört sie zu den Benachteiligten. Wegen ihres deutschen Akzentes und Namens wird sie von ihren Mitschülern ausgegrenzt. So nimmt den Namen ihres Stiefvaters an.  

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Tomas Poth | Mi., 11. September 2024 - 17:18

Dieser Film ist einer der verzweifelten Versuche die rotgrüne Wählerblase anzusprechen und bei der Stange halten zu wollen.
Auf der anderen Seite gibt er den Weg vor den diese Politik beschreitet, nämlich den Weg in den Freitod.
Wenn diese Wählerblase es so will, nun dann, tut euch keinen Zwang an, aber bitte ohne mich und all die anderen.

Romuald Veselic | Mi., 11. September 2024 - 17:48

suspekt. Ob mit o ohne Sprenggürtel. Ich konnte die Grünen (Petra K + Co) nie ausstehen u wie man aktuell sieht, bin ich voll bei Sahra W, was sie über diese "aktivistische" Partei richtig sagt.

Z "Und das Schwärmen der Klimaaktivistin Luisa Neubauer über Petra Kelly bringt keinen neuen Erkenntnisgewinn." Luisa N ist nur 1 Produkt des Spiegelsaals in dem sie lebt, als Kind m goldenem Löffel im Mund geboren. Diese Sprösslinge sind nicht repräsentativ, sondern "Ich" bezogene Egoisten, die sich für etwas besonderes halten, weil sie in den Überfluss hinein geboren sind. Ich halte sie für Dummköpfe u gefährliche Idealisten, wie alle selbsternannte Weltretter.

Für mich ist näher die Welt vor Terrorismus zu retten, als vor Klimawandel, denn Klima wird sich immer wandeln, siehe planetarische Evolution. Und es gibt Menschen, die CO2 lieben. Das muss man berücksichtigen u tolerieren, in der Welt der "Vielfalt & Buntheit".

PS Falls jemand will die Pro-CO2 Partei gründen, bin dabei. 😈🤘

Henri Lassalle | Mi., 11. September 2024 - 20:22

Die Terroistengruppe erinnerte mich an die archetypische Figur des Don Quichote; auch er war ein weltremder Idealist, der aber die Welt retten wollte. Leider sehen diese Leute die Vergeblichkeit ihres Tuns nicht vorher ein - Don Quichote erst auf seinem Sterbelager.

Sabine Lehmann | Do., 12. September 2024 - 04:33

Ich habe Petra Kelly immer irgendwie gemocht. Man konnte spüren was für ein zerbrechlicher Charakter sie war. Ihr tragischer Tod und die nie ganz geklärten Umstände dazu, haben mich damals sehr bewegt.

Wilfried Düring | Do., 12. September 2024 - 15:00

Antwort auf von Sabine Lehmann

Petra Kelly war in den 80-er Jahren zeitweise 'das Gesicht' der (durchaus heterogenen) Friedens- und Umweltbewegung im Westen Deutschlands.
Es begann mit den Spitzenkandidatur zur Europawahl 1979: Petra Kelly und der heute verfemte 'Rächte' Herbert Gruhl waren - heute unvorstellbar ! - ein Team und für viele Menschen auch eine Hoffnung.
Eine besondere Bedeutung hatte Kelly für die entstehende Opposition in der DDR. Da Frieden und Menschenrechte für sie 'unteilbar' waren, unterstützte sie 'die Szene' mit all ihrer Kraft und Phantasie. Mit einigen Ost-Bürgerrechtlern war sie befreundet. Zuverlässig war sie IMMER bereit, im Westen Öffentlichkeit und Hilfe zu 'organisieren': für Inhaftierte, Bedrohte, Verfolgte. Die Freiheit der Menschen in der DDR, der Völker Ost-Europas und des tibetischen Volkes war ihr ein ernsthaftes und echtes Anliegen; nie 'Verhandlungs-Masse'!
Das störte manche - auch in 'Friedensbewegung' und grüner Partei.
Ich erinnere mich an Petra Kelly - in Dankbarkeit.

Alexander Brand | Do., 12. September 2024 - 07:28

„Der Tod meiner Schwester und die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki haben mir klar gemacht, dass ich alles dafür tun muss, diese schreckliche Verschwörung zu durchbrechen.“

Mehr muß man nicht zum Thema Kelly und Grüne sagen, um zu verdeutlichen auf welcher Grundlage ihre Ideologie aufbaut!

Es sind nicht die Wissenschaft und Fakten, sondern Emotionen und Empfindungen emotional instabiler Personen die zu der realitäts- und weltfremden (Zwangs-)Ideologie der Grünen-Sekte geführt haben.

Die Grünen sind hoch gefährlich, weil sie ihr eigenes Weltbild mit der Realität verwechseln und dieses Weltbild dann versuchen mit Zwang und Bevormundung auf die gesamte Menschheit zu übertragen!

Unverständlich ist es, daß die faschistisch-antidemokratische Ideologie der Grünen als verfassungskonform gesehen wird. Allerdings sollte einen das in einem Land in dem der Kommunismus als „demokratisch“ eingestuft wird nicht wundern!

Den Film spare ich mir, der tägliche grüne Irrsinn reicht mir!