Ein Wahlraum bei der letzten Bundestagswahl im hessischen Nidderau / picture alliance

Unwissende Wähler - Schon zwei Stimmen sind eine zu viel

Laut Allensbach weiß die Mehrheit der Deutschen nicht, ob die Erst- oder die Zweitstimme wichtiger ist. Da drängt sich die Frage auf, ob in diesem Land nicht ein ganz schlichtes Wahlverfahren dem Unwissen der Wähler entgegenkäme – reine Mehrheits- oder reine Listenwahl. Auf alle Fälle leicht verständlich.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Victor Hugo hatte Recht: „Wenn der Stimmzettel gesprochen hat, hat die höchste Instanz gesprochen.“ Nun ist den wenigsten Menschen jemals ein sprechender Stimmzettel begegnet. Gleichwohl gilt: Die Wähler als höchste Instanz bestimmen mit dem Stimmzettel die Richtung der Politik.

Freilich gilt auch hier: Man sollte wählen können. Da scheinen die Deutschen so ihre Schwierigkeiten zu haben. Klar, eine Partei auf einem Stimmzettel anzukreuzen, setzt kein abgeschlossenes Studium voraus. Doch schon bei zwei Stimmen – die Erststimme für einen Kandidaten im Wahlkreis und die Zweitstimme für eine Parteiliste – haben im Volk der Dichter und Denker mehr Menschen ein Problem.

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