Friedenspfeife: Jordaniens König Hussein und Israels Premier Yitzhak Rabin am 26. Oktober 1994 / dpa

Israel und Jordanien - Ein fast kalter Friede, der trotzdem Hoffnung macht

Vor 30 Jahren schlossen Israel und Jordanien einen Friedensvertrag. Der steht im aktuellen Krieg in der Region unter Druck, zeigt aber: Aussöhnung und Zusammenarbeit in Nahost sind möglich.

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Dr. Edmund Ratka ist Leiter des Auslandsbüros Jordanien der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Michael Rimmel ist Leiter des Auslandsbüros Israel der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Die flirrende Hitze im Aravatal, südlich des Toten Meeres an der israelisch-jordanischen Grenze, ist eigentlich kein Ort für Annehmlichkeiten. Vor genau dreißig Jahren jedoch, am 26. Oktober 1994, war es die Bühne für ein Stelldichein der Weltpolitik und ein Signal für Aussöhnung im Nahen Osten. Unter Vermittlung von US-Präsident Bill Clinton und in Anwesenheit des russischen Premierministers sowie einer Reihe von Außenministern fand die Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen Israel und Jordanien statt, den Premierminister Yitzhak Rabin und König Hussein ausgehandelt hatten. Von einer „grünen Oase“, zu der das karge Grenzgebiet nun gemeinsam verwandelt werde, und vom „Träumen von einer besseren Zukunft“ sprach damals der israelische Regierungschef, von einem „Frieden mit Würde“ und einem „Geschenk für alle nachfolgenden Generationen“ das jordanische Staatsoberhaupt. 

Die Ernüchterung folgte rasch. Rabin wurde ein Jahr später von einem israelischen Extremisten ermordet. Und schon damals versuchten auch Hamas und Hisbollah mit Bomben- und Raketenterror die Annäherung zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn zu torpedieren. In Jordanien hatte man sich zudem bei Vertragsunterzeichnung ein Vorankommen bei der Schaffung eines palästinensischen Staates erhofft. Der Weg dorthin war in den zeitgleich verhandelten Oslo-Abkommen angelegt, eine staatliche Selbstverwaltung der Palästinenser wurde aber bekanntlich niemals Realität. Entsprechend unpopulär blieb der Friedensvertrag unter vielen Jordaniern; die hochfliegenden Ideen zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit versandeten mit der Zeit. Doch ein ganz kalter Friede ist es nicht geblieben: Im Wasserbereich etwa profitiert Jordanien seither von günstigen israelischen Lieferungen, und vor allem die Sicherheitskooperation beider Länder hat sich als robust und effektiv erwiesen.

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Christoph Kuhlmann | So., 27. Oktober 2024 - 01:43

Danke, dass sie die zwei Staaten Lösung nicht erwähnt gaben. Die PLO lässt seit Jahrzehnten keine Wahlen mehr abhalten, weil sonst die Hamas die Mehrheit hätte. Das Ergebnis sehen wir im Gaza-Streifen. Ich denke wenn Hamas und Hisbollah militärisch irrelevant geworden sind und Israel nicht befürchten muss aus dem Westjordanland mit Raketen eingedeckt wird, lässt sich über vieles reden. Allerdings schafft Israel auf ganz legale Weise Tatsachen. Die Grundstückspreise sind dort dermaßen hoch, dass viele Israelis lieber im Westjordanland bauen. Das Land ist legal von den Besitzern der steinigen Hänge erworben und für die notwendige Sicherheit sorgt die IDF. Soll man den Israelis vorwerfen die Straßen zu sichern, solange das notwendig ist?

Brigitte Simon | So., 27. Oktober 2024 - 06:46

Ben Gurion ist der Erfinder der Idee, daß man Konflikte nicht lösen nsondern nur managen kann. Wie wahr.
Er sagte und wußte, eine Staatengründung im Krieg ist nicht möglich.

Wir erleben erneut in Israel einen brutalen, menschenverachtenden Krieg - Krieg ist immer menschenverachtend - dessen Ende wann sein könnte?
Nur ein Gespräch zwischen Ben Gurion und Netanjahu könnte friedensstiftend sein. Leider verstarb Ben Gurion zu früh am 01.12.1973. Er war ein Realist und Zweckoptimist, der an Wunder glaubte. Wunder gibt es immer wieder. Sonst wären Wunder keine Wunder.