Péter Ungár / Facebook/LMP – Magyarország Zöld Pártja

Vorsitzender der ungarischen Grünen - „Womöglich werde ich in Deutschland nun als Nazi diffamiert“

Die ungarischen Grünen verlassen die Europäische Grüne Partei (EGP). Im Interview spricht ihr Vorsitzender Péter Ungár über die Illusionen der Elektromobilität, Meinungsverschiedenheiten in der Migrationspolitik und die Arroganz westeuropäischer Grüner.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

So erreichen Sie Clemens Traub:

Péter Ungár ist Mitglied des ungarischen Parlaments und Vorsitzender der ungarischen Grünen.

Herr Ungár, Ihre Partei hat sich dazu entschieden, die Europäische Grüne Partei (EGP) zu verlassen. In einer Erklärung heißt es, dass die „West-Grünen“ den grünen Wandel primär in ihren Kernländern vorantreiben möchten. Was meinen Sie damit?

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Harald Römpp | Mi., 9. Oktober 2024 - 17:05

Schauen Sie: Auch Serbien leidet unter Umweltverschmutzungen, da dort Lithium für den Markt mit Elektroautos abgebaut wird. Doch das interessiert beispielsweise all die deutschen, niederländischen oder schwedischen Grünen nicht. Ihnen ist lediglich wichtig, dass sie ihre Elektroautos in Berlin, Amsterdam oder Stockholm als Statussymbol fahren und sich als moralisch gute Menschen fühlen können.
So ist das halt.

Markus Michaelis | Mi., 9. Oktober 2024 - 17:29

Ich sehe das auch so: in Westeuropa gibt es zuviele 150%-Überzeugte - von Umwelt, Klima, Menschlichkeit, Demokratie, Menschenrechten, Migration, Grundgesetz (und aus all diesen "heiligen" Begriffen leitet sich dann sehr viel ab, bis hinunter in das tägliche Leben) ... "überall" gibt es ganz klare menschliche, wissenschaftliche Wahrheiten, die niemand anzweifeln kann. Das empfinde ich auch als zu anmaßend und insbesondere zu weltfremd - so ist die Welt nicht, so sind die Menschen nicht, das funktioniert so nicht. Es gibt zuviel Wahrheit und zuviele Experten und es gibt zuwenig Nachdenklichkeit über all die Dinge, die man nicht versteht und nicht unter Kontrolle hat.

Stefan Jarzombek | Mi., 9. Oktober 2024 - 18:12

Während Habeck für Deutschland die Konjunkturprognose senkt, haut überall in Europa der grüne Nachwuchs ab.
"Ihnen ist lediglich wichtig, dass sie ihre Elektroautos in Berlin, Amsterdam oder Stockholm als Statussymbol fahren und sich als moralisch gute Menschen fühlen können."
Tja, die meisten Menschen in Europa werden sich wohl ähnlich im Bezug auf Grün und grüne Politik im negativen Sinne äußern.
"In Migrationsfragen vertreten die ungarischen Grünen einen komplett anderen Standpunkt als die Grünen in Deutschland. Es gibt kein Menschenrecht,
daß jeder Mensch hingehen kann,wo immer er auch hingehen möchte."
Hier zeigt sich deutlich, daß auch in der Gesamtheit der Grünen Europas nicht deutsche Narrative den Ton angeben, sondern genau auf das Treiben von Habeck, Baerbock und Co.geschaut wird.
Mitnichten ist nicht nur die grüne Jugend mit der Politik die da nur als Makulatur betrieben wird einverstanden.
Selbst der Dümmste hat wahrscheinlich begriffen,daß grüne Politik so nicht klappt.

Hans-Hasso Stamer | Mi., 9. Oktober 2024 - 19:26

Diese ungarischen Grünen stehen meiner heutigen Position politisch um Längen näher als die Grünen, deren Mitglied ich in den Neunzigern war und wo ich 1999 ausgetreten bin.

Ein aufschlussreiches Interview. Es ist die Bestätigung meiner Ansicht, dass sich die deutschen Grünen viel stärker verändert haben, als ich mich in meinen Auffassungen. Im "alten" Bündnis 90 vor der Vereinigung mit den Westgrünen wären die Ansichten dieses ungarischen Grünen mehrheitsfähig gewesen.

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