Star unter den arabischen IDF-Soldaten: „Captain Ella“ Waweya / Wikimedia Commons

Israelische Araber im israelischen Militär - Ein unauflösbarer Widerspruch?

Ein Fünftel der israelischen Bevölkerung, etwa zwei Millionen Menschen, sind Araber. Einige von ihnen dienen auch in der israelischen Armee. Das ist nicht verwunderlich: Mehr als 80 Prozent der arabischen Israelis wollen lieber Bürger Israels sein als irgendeines anderen Staates.

Autoreninfo

Alfred Schlicht ist promovierter Orientalist und pensionierter Diplomat. 2008 erschien sein Buch „Die Araber und Europa“. Sein Buch „Das Horn von Afrika“ erschien 2021, beide im Kohlhammer-Verlag.

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Seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 und dem darauf folgenden Krieg zwischen der Hamas und Israel wurden die Beziehungen zwischen Israel und den Arabern zunehmend polarisiert, antagonistisch und von gegenseitigem Hass geprägt gesehen und dargestellt. Die israelisch-arabische Problematik ist jedoch sehr viel komplexer und vielschichtiger.

Ein Fünftel der israelischen Bevölkerung, etwa zwei Millionen Menschen, sind Araber – nicht alle von ihnen sind Muslime, es gibt auch eine christliche und eine drusische Minderheit. Sie sind Staatsbürger Israels, was in gewisser Weise ein Paradox darstellt, da Israel sich als jüdischer Staat definiert und gegen die arabischen Nachbarn abgrenzt. Araber sind und waren aber in Israel Knesset-Abgeordnete und Minister, Richter und Botschafter. 

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Bernd Briele | So., 2. Juni 2024 - 13:12

Dieser vermeintliche Loyalitätskonflikt dürfte - auch mit Blick auf die aktuellen Ereignisse - bei den meisten Soldatinnen und Soldaten mit arabischen Wurzeln, welche in der israelischen Armee dienen, bereits längst entschieden sein.
Der überwöltigende Großteil derer, welche sich in den Dienst der israelischen Armee gestellt haben, hat dies bewusst und freiwillig getan - und die oftmals mit äusserter Härte ausgefochtenen, kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Staat Israel und seinen arabischen Nachbarn sind ja auch keineswegs neu.
Ein "Zurück" in den Schoß der ehemaligen arabischen Familie gibt es für diese Menschen ohnehin nicht.
Wer also bis hierher der israelischen Armee die Treue gehalten hat, wird dies auch weiterhin tun - egal, was da noch kommen möge!

Karla Vetter | So., 2. Juni 2024 - 19:46

der Bevölkerung, leben und arbeiten Seite an Seite mit Juden. Mehr oder weniger friedlich, so wie das auch in vielen anderen Ländern mit starken Minderheiten der Fall ist. Vom Knesset-Abgeordneten bis zur Krankenschwester ist alles dabei, auch Soldaten und Soldatinnen. Viele von ihnen haben erkannt, dass die Startup-Nation Israel ihnen mehr bieten kann als die durch und durch korrupte PA. Genauso viele Juden(auch etwa 20% der Bevölkerung )leben in der sog. Westbank. Also in Samaria, Judäa und Galiläa. Warum die jüdische Bevölkerung es schafft einigermaßen gut mit den israelischen Arabern auszukommen, die Arabische aber umgekehrt nicht, habe ich nie begriffen. Diese Gebiete haben nach deren Vorstellung" judenrein "zu sein. Dabei könnte man voneinander profitieren. Das Ergebnis kennen wir: Gegenseitiger Mord und Totschlag. Radikale auf beiden Seiten.