/kultur/die-jungste-prases-aller-zeiten-jung-unbekannt-glucksfall/plus
Anna-­Nicole Heinrich will die EKD moderner machen / Antje Berghäuser

Die jüngste Präses aller Zeiten - Jung, unbekannt, Glücksfall

Anna-Nicole Heinrich ist gerade zur Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland gewählt worden. Eine Wahl, die viele inspiriert und Hoffnungen weckt.

Autoreninfo

Jens Nordalm leitete bis August 2020 die Ressorts Salon und Literaturen bei Cicero.

So erreichen Sie Jens Nordalm:

„Wie verdammt mutig ist diese Kirche?!“ – so bedankte sie sich Anfang Mai live im Internet für ihre Wahl zur jüngsten Präses aller Zeiten der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland. 25 Jahre ist Anna-­Nicole Heinrich alt, die Philosophiestudentin aus Regensburg, wo sie mit ihrem Mann in einer Vierer-WG lebt. Ein Glücksfall für die Kirche ist sie in diesen Wochen vielfach genannt worden. Auch die Deutsche Bischofskonferenz zeigte sich entzückt.

Sie hat nun das höchste Amt für Laien in der Evangelischen Kirche inne. Ihre Vorgängerin war die frühere Bundesministerin Irmgard Schwaetzer, und auch davor ist die Reihe der Präses eine lange Reihe altgedienter Politiker, von Gustav Heinemann bis Katrin Göring-­Eckardt. Und jetzt diese junge Unbekannte, die im Kirchenparlament der vergangenen Legislaturperiode offenbar nachhaltig aufgefallen ist.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Walter Bühler | Fr., 2. Juli 2021 - 18:37

Die evangelische Kirche bedarf (aus meiner Berliner Sicht) dringend einer Persönlichkeit, die der Überlagerung der kirchlichen Arbeit durch primitive Parteipolitik eine Grenze setzt. Das Proprium einer christlichen Kirche muss wieder erkennbar werden.

Ich glaube, nur so kann sie Menschen erreichen, die bereit sind, auch nach Corona wieder in die leeren Kirchen zu kommen. Die Parteipolitiker in der Kirche sind ja letztlich am Machtgewinn und an der Förderung der eigenen Karriere interessiert, vielleicht noch an ihrem Engagement für die LGBTQIA+-Bewegung.

Beides hat wenig mit der Kirche Jesu Christi zu tun, die eine eigenständige Rolle in unserer Gesellschaft übernehmen muss. Sonst wird sie wirklich endgültig überflüssig.

Viel Glück!

Richard Schneider | Fr., 2. Juli 2021 - 23:04

Ich werde auch in Zukunft so sprechen, wie ich es einst lernte. Menschen, die diese schöne Sprache mit Absicht zerstören, stoßen mich ab. Aber auch die Kirche stößt mich mehr und mehr ab, obwohl es das Christsein ganz und gar nicht tut. Ich glaube auch nicht, dass sich junge "woke" Menschen durch solche Personen in die Kirchen locken lassen, geschweige denn "normale". Die Kirche entwickelt sich am Seelenheilbedarf der Menschen vorbei. Weder hilft gendern benachteiligten Gruppen, noch tun es woke Ansätze. Ein Wir-Gefühl möglichst aller sozialer Gruppen kann nur durch ein Wir-hören-allen-in-der-Gesellschaft-zu entstehen. Dazu gehören nicht nur Woke. Eine derartige positive Entwicklung vernehme ich derzeit nicht im Ansatz.

Joachim Kopic | Sa., 3. Juli 2021 - 09:22

... gezahlt habe (Frau noch in diesem "Verein"), hab ich meine Zweifel, ob es besser wird. Anstatt Glaubensthemen in den Mittelpunkt zu stellen, wird weiter politisiert.
Selbige Kirche macht dies mit Tradition - auch schon vorm 3. Reich hat man sich nicht mit Ruhm bekleckert, danach ebenfalls nicht!

Ernst-Günther Konrad | Sa., 3. Juli 2021 - 14:10

Sie gendert aus tiefstem inneren Bedürfnis heraus. Sie ist eine Frau und will die "harte" Diskussion.
Nur mit wem? Immer mehr Menschen entziehen sich den Kirchen. Ach stimmt. Sie lebt in einer WG. Dann wird sie ja noch drei Gesprächspartner haben. Kirche heute. Die wählt sicher grün oder die Linke. Auch egal. Jeder wie er will.

Bernd Muhlack | Sa., 3. Juli 2021 - 16:14

Lieber nicht!
Dann wären ja alle meine Kumpels und viele Bekannte plötzlich tot!
Jesus starb mit etwa 33, nicht wahr?

"Auch Heinrich selbst hat sich ihr Christsein erst erarbeitet, ist nicht von Beginn an hineinsozialisiert worden."
Aha soso.
Bei mir ist es genau anders herum u das ist auch gut so!
Ich brauche das nicht!

"Etwa, dass ihr konsequentes Gendern im Sprechen ihrem Wunsch entspringe, in der Ansprache möglichst viele einzuschließen. Oder dass Segnungen von gleichgeschlechtlichen Paaren ein Segen seien."
Den 2. Satz unterschreibe ich sofort, den ersten nicht - Gendern ist furchtbar!
Wie sagte Heribert Faßbender (Mr. Sportschau) immer?
"N´ Abend Allerseits!"
Mehr muss nicht sein!

Ich erinnere noch sehr gut die Bilder des Evang. Kirchentages mit Obama, Dr. Merkel u Bedford-Strohm auf der Bühne.
WIR SIND DIE GUTEN! Lachen ohne Ende!
Auch dies von Steuern bezahlt!

Frau Heinrich mag sich als Reformatorin gerieren, aber letztlich doch wohl nur in ihrem Sinn der Erneuerung, oder?

Norbert Heyer | So., 4. Juli 2021 - 08:23

Neue Besen kehren gut und die Jugend wieder für Kirche und Religion zu begeistern, kann nicht verkehrt sein. Gerade die evangelische Kirche hat viele Gläubige durch eine komplett einseitige Sichtweise von Migration und „Seerettung“ vertrieben. Man gewinnt den Eindruck, dass einzig und allein „die Rettung der Welt“ für die Kirchenoberen die Priorität darstellt und die tägliche, kirchliche Arbeit als Seelsorger darunter leidet. Die Kirche hat noch nie Diskussionen außerhalb der politischen Korrektheit geführt, Kritiker des kirchlichen Kurses wurden nieder- und/oder lächerlich gemacht. Auf diese Art und Weise verliert die Kirche - katholische und evangelische - immer mehr ihrer Mitglieder. Ob Gendern als verbindendes Element die Wende bringt, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht wird die Kirche und Religion abgelöst durch Umwelt und Natur, obwohl es doch mehr Verbindendes hat. Die Kirche muss die wiedergewinnen, die sich enttäuscht abgewendet haben und das wird verdammt schwer werden.