Hinterlassenschaft nach Kämpfen in Sudzha (Russland) / picture alliance

Zwischenstand von Kursk - „Ein Teil der russischen Bevölkerung hat verstanden, dass der Krieg auch zu ihnen kommen kann“

Seit Beginn der ukrainischen Kursk-Offensive notieren Experten erhebliche Veränderungen in Strategie und Kriegsverlauf. Die bisherige Patt-Situation scheint gelöst. Im Interview spricht Mark Reicher über die aktuelle Situation an der Front.

Autoreninfo

Karl Vowinkel studiert Geschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hospitiert bei Cicero.

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Mark Reicher ist Informatiker und wirkte maßgeblich an der Schaffung des deutschsprachigen Ablegers von VisualPolitik auf Youtube mit. Seit Oktober letzten Jahres betreibt er seinen eigenen Kanal „Mark Reicher" und analysiert aktuelle Themen der Geopolitik. Er lebt in Prag.

Herr Reicher, über den Zeitpunkt der ukrainischen Kursk-Offensive wurde bereits zu Beginn des Einmarsches diskutiert. Es gibt viele Erklärungen mit unterschiedlichen Gewichtungen. Wie lautet Ihre Analyse in der Nachbetrachtung?

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Walter Bühler | Do., 5. September 2024 - 12:06

Wäre es nicht einfacher und klarer gewesen, den verfügbaren Raum für den Artikel gleich ganz der ukrainischen Regierung und ihrer Propagandaabteilung zu überlasssen?

Na ja, vielleicht kriegt Mark Reicher seinen Knete auch von irgendeinem anderen Geheimdienst. Das kann nur er beantworten.

Aber jedenfalls sind normalerweise Originalquellen irgendwelchen Pseudo-Sekundärquellen vorzuziehen, Herr Vowinkel.

Albert Schultheis | Do., 5. September 2024 - 12:10

Mit dem "Kanal „Mark Reicher"" wurde offenbar ein weiterer Nato-Propagandakanal geschaffen":
"Der Kreml hat sich endgültig demaskiert und kann mit diesem Theater, man sei an Friedensverhandlungen interessiert, aufhören." - Es war doch klar, dass der Kreml nach dem Überfall auf Kursk, die auf dem Tisch liegenden Friedenspläne erst einmal wieder einrollt! Das war das Hauptziel dieses Überfalls, aber das verschweigt Mark Reicher geflissentlich.
"Putin säubert seine Armee regelmäßig von Personen, die ihm in irgendeiner Art gefährlich werden können" - Was für Neuigkeiten! Wer tut das nicht? Selenskyj? Der wechselt dauernd Leute aus. Sogar Scholz/Faeser! Vor lauter Schiss haben die die komplette Führungsmannschaft von SEK, Polizei und Heer ausgewechselt.
Jetzt haben wir also den unumstößlichen Beweis: Putin will keine Verhandlungen! Er wollte nie welche - auch nicht im April 2022. Einen solchen Diktator kann man nur platt machen! Dann macht mal! Annalena, Pistorius, Gabriel, Kiesewetter!

wäre zu verhandlungen bereit, wenn sie in seinem Sinn verliefen. Das sind eben die geopolitischen Dimensionen des Ganzen. In dieser Beziehung bleibt Putin knallhart.

Ich hatte Ihnen doch schon vor über 2 Jahren geschrieben, "Sie werden den Krieg verlieren und am Ende wird Ihnen Putin seinen Frieden zum Mitschreiben diktieren!" - Ja, ist plöt, aber war voraussagbar. Wer der Oma Courage auf den Leim geht, zahlt einen immensen Preis. Aber es kann durchaus noch viel heftiger kommen. Am Ende von Kriegen passieren oft völlig unvorhersehbare Dinge ... Siehe Kursk. Wahnsinn! Ich frage mich, wie viele von diesen Wahnsinnigen werden lebend in die Ukraine zurückkehren, um Selenskyj zu huldigen?

Tomas Poth | Do., 5. September 2024 - 12:19

Werden solche Durchhaltebeiträge bezahlt? Dann schreibe ich auch einen. ;-))

Ingbert Jüdt | Do., 5. September 2024 - 13:05

... macht ein Blick auf Mark Reichers Kanal schnell klar, dass sein Ziel darin besteht, die Ereignisse propagandistisch maximal günstig zugunsten der Ukraine auszulegen. Solche Kanäle gibt es natürlich auch für die pro-russische Seite, aber ein echter Gewinn für den Leser wäre es, wenn der »Cicero« es fertigbrächte, beide Seiten in einem Streitgespräch zu konfrontieren, also beispielsweise Mark Reicher gegen Alex Christoforou und Alexander Mercouris von »The Duran« oder gegen Andrei Martyanov antreten zu lassen.

In der Sache und im Rahmen von tausend Zeichen sowie im Rahmen der Höflichkeit lässt sich zu diesem Interview nur sagen, dass man jeden einzelnen von Reicher interpretierten Sachverhalt auch ganz andersherum auslegen kann. Der beginnende Zusammenbruch der Donbass-Front beispielsweise wird bei Reicher zu »Raum geben in einer von der Ukraine kontrollierten Form«. Das möge glauben, wer will. Doch es zeigt sich auch hier einmal mehr, das jeder Krieg auch ein Informationskrieg ist.

Jochen Rollwagen | Do., 5. September 2024 - 13:24

wurde von der Anwaltskammer der City of London wegen Urkunden-Fälschung und Falsch-Aussage seine Anwalts-Lizenz entzogen.

Eine Guckel-Suche nach "alexander mercouris barrister" sollte genügen.

Jetzt macht er russische Propaganda.

Paßt.

Ingbert Jüdt | Do., 5. September 2024 - 14:42

Antwort auf von Jochen Rollwagen

Es bleiben genug andere Kandidaten übrig. Glenn Diesen. Andrei Martyanov. Brian Berletić. Jeffrey Sachs. Nicolai Petro. Ola Tunander. Ivan Katchanovski. John Mearsheimer hatte immerhin schon die Ehre auf Cicero.

Was qualifiziert eigentlich einen Informatiker wie Reicher für Geopolitik und als Militärexperte? Oder wie Herr Poth oben andeutete: warum nicht gleich jemand aus dem Publikum? Ich nehme es auch mit Reicher auf, wenn ich fünfzehntausend Zeichen bekomme statt tausend. Open-Source-Journalismus, wie beim »Freitag« oder der »Berliner Zeitung«. Heute könnte Lenins sprichwörtliche Köchin dieses Land besser regieren als die, die as tatsächlich tun - einen NAFO-Troll zu zerpflücken, ist auch nicht viel schwerer.

Inana | Do., 5. September 2024 - 14:37

Der Artikel liest sich wirklich extrem nach ukrainischer bzw. NATO-Propaganda. Und man muss hier wirklich auch Propaganda schreiben, denn alle Muster werden bedient. Bevorstehender ukrainischer Sieg,
Versuch, das westlicher Lager zu spalten - angebliche Schwäche der Russen etc.
Der Cicero sollte da etwas kritischer sein. Mit vergleichbaren russischen Quellen auch, aber die würde man vermutlich nicht so ungefiltert abbilden.

Gerhard Lenz | Do., 5. September 2024 - 18:41

Antwort auf von Inana

Geht's noch?

Mag sein, dass der Artikel die russischen Schwächen, die es zweifellos gibt, im Verhältnis zu den ukrainischen Möglichkeiten übertreibt.

Russische Quellen zum Vergleich? Soll das ein Witz sein? Den imperialistischen Aggressor und Kriegsverbrecher zitieren? Der die Ukraine schon vor zwei Jahren - mit ziemlich großer Klappe - besiegt hatte?

Fraglos wird die Lage für Putin schwieriger, je länger der Krieg dauert. Je länger die Söhne russischer Eltern für Putins Annexionsphantasien sterben müssen, verstümmelt, traumatisiert nach Hause kommen. Die Ukraine kann Putins Afghanistan werden. Irgendwann wird er seinen Krieg nicht mehr rechtfertigen können. Und jede ukrainische Bombe in Russland schmerzt doppelt.

Natürlich sind die Möglichkeiten der Ukraine - alleine - begrenzt. Und auch deswegen fordern Putin-Versteher überall Pseudo-Verhandlungen, damit Putin im schlimmsten Fall noch mit einigen Gebietsgewinnen im Osten der Ukrainie seine "Spezialoperation" krönen kann.

Hans Süßenguth-Großmann | Do., 5. September 2024 - 15:33

9000 Soldaten um BelARUS zu erobern, warum nicht 3 mehr?, dann kommt man bis Moskau durch. Warten wir den Winter ab, dann besuchen uns mehr als 9000 UKRAINER. Waffenstillstand sofort!!

Jochen Rollwagen | Fr., 6. September 2024 - 07:37

Das amerikanische Justiz-Ministerium hat just mehrere einflußreiche "Influencer" als von Rußland bezahlt enttarnt. Benutzt wurde dafür eine Scheinfirma in Tennessee. Diese "konservativen Influencer" haben mehrere Millionen "Follower" im Internet und erhielten 100.000 Dollar pro Podcast + bis zu 400.000 Dollar im Monat.

Man kann also von russischer Propaganda halbwegs auskömmlich leben.

Mit Wahl-Ergebnissen in Deutschland hat das absolut nichts zu tun.

Schlaf weiter Deutschland.